Nach Meldungen wie: “Lieferstopp von Batteriezellen-Lieferanten könnte VW zum Verhängnis werden!” im Februar kann man es dem VW-Konzern nicht verübeln, dass man sich auf eine Vielzahl von Szenarien vorbereitet und unter anderem die Rohstoffversorgung für die eigenen Elektroauto-Batterien sicherstellt.
VW schließt zehn Jahresvertrag mit Lithiumproduzent Ganfeng
Der chinesische Lithiumproduzent Ganfeng solle den Konzern und seine Lieferanten für die nächsten zehn Jahre mit dem begehrten Rohstoff beliefern, teilte Volkswagen am Freitag in Wolfsburg mit. Eine entsprechende Absichtserklärung sei unterschrieben. Die gegenseitige Verpflichtung dürfte auf der Tatsache fußen, dass sich die Fokussierung auf Elektromobilität erheblich auf die Rohstoffmärkte auswirkt. Und weniger daran, dass VW in seinen Lithium-Ionen-Batterien viermal mehr Kobalt als Tesla einsetzt.
Denn eins ist klar, trotz sinkender Preise für Lithium und Kobalt ist bis 2030 mit einem erheblichen Anstieg der Nachfrage für Lithium, Kobalt und Nickel zu rechnen. Und in Summe ist es daher immer noch ein kostspieliges Unterfangen für die Automobilindustrie. Vorausgesetzt man reagiert nicht entsprechend zeitnah. Beide Unternehmen wollten gemeinsam auch an Batterierecycling und Feststoffbatterien arbeiten.
Recycling spielt weiterhin eine entscheidende Rolle für Unternehmenserfolg
„Seit zehn Jahren forschen wir bei Volkswagen dazu, wie wir Rohstoffe zurückgewinnen können. Dazu gehören vor allem Kobalt, Lithium, Mangan und Nickel“, erklärt Thomas Tiedje, Leiter Technische Planung. Die Mehrfachnutzung vor allem dieser vier Rohstoffe ist auch deshalb so wichtig und nützlich, weil deren Abbau und Nutzung für die CO2-Bilanz eines Unternehmens entscheidend ist. Daher ist es nur verständlich, dass VW eine Recyclingquote von 97 Prozent anpeilt.
Volkswagen-Beschaffungsvorstand Stefan Sommer erklärte, langfristige Vereinbarungen hätten eine “entscheidende strategische Bedeutung” für die VW-Elektrooffensive: “In den nächsten zehn Jahren wird der Volkswagen-Konzern mehr als 70 neue reine E-Fahrzeuge auf die Straße bringen.” Bis 2025 solle ein Viertel der Neufahrzeuge des Konzerns elektrisch rollen. Allein dafür benötige der Konzern bis 2025 eine Batteriekapazität von mehr als 150 Gigawattstunden pro Jahr.
Quelle: Volkswagen AG – Pressemitteilung vom 05. April 2019