Primobius, ein Joint Venture zwischen dem australischen Unternehmen Neometals und der deutschen SMS group, hat in Hilchenbach eine Demonstrationsanlage für das Recycling von Altbatterien und von Lithium-Ionen-Batterien errichtet. Das Unternehmen setzt dort auf mechanische und hydrometallurgische Verfahren, die energieeffizient sind, eine Dekarbonisierung der Lieferkette ermöglichen und einen hohen Prozentsatz der Batteriematerialien zurückgewinnen.
Durch die Verwendung von Primobius-Rezyklaten in neuen Batterien soll die nachhaltige Verbesserung der CO2-Bilanz von Elektrofahrzeugen und Gerätehersteller unterstützt werden. Horst Krenn, CEO von Primobius, gibt selbstbewusst zu verstehen: „Wir sind Enabler der Nachhaltigkeit. Wir schließen die Lücke zwischen der Industrie, die gebrauchte Batterien wieder in den Umlauf bringen und die neue Lithium-Ionen-Batterien herstellen wollen.“ Die Endprodukte des Recyclingprozesse der in Hilchenbach ansäßigen Firma sind Lithium, Nickel und Kobalt. Materialien, die in Europa dringend benötigt werden, um die Produktion von Batteriezellen in großem Maßstab zu ermöglichen.
„Mit der wachsenden Elektromobilität steigt auch der Bedarf an Batterierecycling, und der Standort Deutschland/Europa muss jetzt umfassende und effiziente Möglichkeiten schaffen. Deshalb haben wir nicht nur ein Batterierecycling ohne Grenzen entwickelt, die Anlage gebaut und das Verfahren weiterentwickelt, sondern treten auch als Eigentümer und Betreiber auf. So können wir das System bis ins Detail optimieren und auf die Bedürfnisse unserer Kunden abstimmen.“ – Horst Krenn, CEO von Primobius
Die Primobius-Demonstrationsanlage umfasst den gesamten Verwertungsprozess. Die Anlagenteile können aber auch getrennt voneinander aufgestellt werden – ein Naben- und Spoke-Konzept, das die Nachhaltigkeit weiter fördert: Auf Stufe 1 werden Altbatterien verschiedener Größen und Typen geschreddert und in Kunststoffteile, Metallteile und die so genannte „Schwarze Masse“ als Zwischenprodukt zerlegt. Diese mechanischen Prozesse können dezentral durchgeführt werden (Speiche), zum Beispiel beim Kunden vor Ort.
Stufe 2 – die hydrometallurgische Rückgewinnung aus der „schwarzen Masse“ erfolgt dagegen in einer zentral gelegenen Anlage (Hub).. Das flexible Hub-and-Spoke-System kann zukünftig den Energieaufwand für den Transport reduzieren und die Sicherheit beim Transport und Handhabung von Schrott und gebrauchten Lithium-Ionen-Batterien erhöhen. Die Demonstrationsanlage in Hilchenbach sei fertiggestellt und ist bereits im 3. Quartal 2021 in Betrieb gegangen.
Das Unternehmen gibt zu verstehen, dass man mit dieser kommerziellen Batterie-Recyclinganlage in Europa einen Schritt in Richtung eines wichtigen Nachhaltigkeitsziels macht: ein geschlossener Kreislauf der Ressourcennutzung, der die Lieferkette dekarbonisiert und verantwortungsbewusst lokales Material für neue Batterien erzeugt.
Quelle: Primobius – Pressemitteilung per Mail
Das Bild ist aber unglücklich gewählt. Etliche Blei Akkus und in Artikel geht es im moderne Lithium-Ionen Batterien.
Im allgemeinen wäre es schön, wenn mal mehr vorzuzeigen wäre als nette Pressetexte und Pilotanalagen. Ich vermute am Ende wird es so laufen wie mit dem Gelben Sack: Recyclingqoute ~17%.
Bislang ist das Thema 2nd Life und Recycling beim Elektroauto-Akku doch eher theoretischer Natur. Viel „Bling Bling“, damit der E-Auo Käufer sich noch ein bisschen grüner fühlen darf. Ob die Akkus von morgen die Materialien von heute überhaupt noch brauchen? Glaskugel lesen…