Der schwedisch-chinesische Autohersteller Volvo kündigte bereits im Juli 2022 an, ein drittes Werk in Europa zu errichten – das ausschließlich Elektroautos produzieren soll. Die Fabrik in Kosice in der Slowakei ist der erste neue europäische Produktionsstandort für Volvo Cars seit fast 60 Jahren. Das Stammwerk in Torslanda wurde 1964 eröffnet, das Werk in Gent folgte ein Jahr später.
Die Europäische Kommission hat nun festgestellt, dass die Investitionshilfe der Slowakei in Höhe von 267 Millionen Euro zugunsten von Volvo mit den EU-Beihilfevorschriften im Einklang steht – und die Förderung freigegeben. Die Maßnahme werde zu den strategischen Zielen der EU in Bezug auf die Schaffung von Arbeitsplätzen, die regionale Entwicklung und den Europäischen Green Deal beitragen.
Die neue Volvo-Fabrik entsteht zudem in einer bislang strukturschwachen und benachteiligten Region, was mit ein Grund dafür war, dass die EU der Slowakei die Förderung gemäß der europäischen Beihilfevorschriften gestattet hat. Außerdem werde so verhindert, dass Volvo das Werk womöglich im nicht-europäischen Ausland errichtet.
Volvo selbst werde gut 1,2 Milliarden Euro in das Projekt investieren, wie der Autohersteller im Juli 2022 mitgeteilt hatte. Es wird erwartet, dass das Werk eine Anfangskapazität von etwa 250.000 Elektroautos pro Jahr hat, mit Kapazitäten zur Erweiterung nach oben. Die Produktion soll im Jahr 2026 starten. Das Projekt soll mindestens 3300 direkte Arbeitsplätze sowie einige Tausend weitere indirekte Arbeitsplätze schaffen.
Das neue Werk soll komplett klimaneutral sein. Kosice biete zudem eine gute logistische und verkehrstechnische Anbindung an das übrige Europa und Zugang zu einer guten Lieferanteninfrastruktur. Mit der Entscheidung, die Slowakei als Standort für das neue Werk zu wählen, schafft Volvo ein europäisches Produktionsdreieck, das das westeuropäische Werk in Gent (Belgien) und das nordeuropäische Werk in Torslanda (Schweden) ergänzt. Es soll Volvo dabei unterstützen, bis 2030 eine reine E-Auto-Marke zu werden.
Quelle: Europäische Kommission – Pressemitteilung vom 08.04.2024 / Volvo – Pressemitteilung vom 01.07.2022