Einem Medienbericht zufolge will der Autohersteller Opel das Restwertrisiko für Elektroautos nicht mehr selber tragen, sondern künftig an seine Händler abgeben. Der Automobilwoche zufolge bestätigte der Händlerverband der Marke die Unstimmigkeiten, von welchen das Fachblatt über Händlerkreise erfahren habe. Die laut dem Blatt verärgerten Händler befürchten nun Wettbewerbsnachteile gegenüber anderen Marken. Der Opel-Händlerverband suche jetzt das Gespräch mit dem Hersteller. Opel selbst oder der PSA-Konzern hat sich zu der Sache bislang noch nicht geäußert.
„Opel scheint nicht mehr an seine eigenen Produkte zu glauben“, sagte ein anonym bleiben wollender Opel-Händler der Automobilwoche. Mit der Übernahme durch den PSA-Konzern hätten Mehrmarkenhändler eigentlich gehofft, dass das bislang geltende Opel-Modell auch bei den französischen Marken Peugeot und Citroën eingeführt wird. Der Konzern allerdings wolle nun das Gegenteil durchsetzen. Die Händler rechnen nun auch damit, dass der Verkauf von Autos schwieriger werden dürfte, wenn sie ihre Angebote nicht mehr über die Opel-Bank abwickeln können – der Umweg über Dritte sei oft umständlicher und um einiges zeitaufwändiger.
Beim Verkauf vor allem von jungen Gebrauchtwagen befürchten die Opel-Händler, dass sie ohne die sonst üblichen Subventionen durch den Hersteller Probleme damit haben werden, die Fahrzeuge verkaufen zu können. Zumal der zuletzt deutlich gestiegene Umweltbonus die Restwerte von Elektroautos stark durcheinandergewirbelt hat. Außerdem setzt die technologische Entwicklung den Gebrauchtmarkt von Elektroautos unter Druck. Mit den Jahren werden E-Autos nicht nur immer günstiger, sondern kommen auch mit immer besseren und reichweitenstärkeren Batterien auf die Straße. Junge Gebrauchtwagen und Leasingrückläufer haben es schwer, sich gegen diese Neuwagen-Konkurrenz behaupten zu können.
Quelle: Automobilwoche – Elektroautos: Opel bürdet Händlern Restwertrisiko auf