Mercedes will neben dem Elektro-SUV EQC ein weiteres Elektroauto in Bremen bauen. Darauf haben sich Medienberichten zufolge sich der Betriebsrat und die Standortleitung verständigt. „Wir waren damals sehr stolz, dass mit dem EQC das erste Elektrofahrzeug aus Bremen kommt“, sagte Michael Peters, der Bremer Betriebsratsvorsitzende, laut Weser Kurier. Es sei für die Zukunft sehr wichtig, Elektrofahrzeuge am Standort zu haben.
Je nachdem, in welchen Antriebsmix sich der Markt entwickelt, ließe sich die Produktion flexibel anpassen, da in Bremen alle Antriebsarten auf einer Produktionslinie gebaut werden, egal ob Benziner, Diesel oder Elektroauto. Peters teilte auch mit, dass in Bremen wesentlich mehr Hybridautos gebaut werden sollen und die Produktion des EQC weiter hochgefahren wird. „Da reden wird jetzt auch über ganz andere Stückzahlen. Es geht richtig los“, sagte er.
Die Stammbelegschaft in Bremen liege seit vielen Jahren bei 12.500 Mitarbeitern. Dem Werk sei es gelungen, drohende Stellenstreichungen wegen weniger aufwändigen Produktionsprozessen durch zusätzliche Stückzahlen auszugleichen. Wegen der Produktion von Hybridautos und dem EQC gebe es sogar eine Sonderschicht am Samstag. Für das Werk sei es zweitrangig, ob E-Motor oder Verbrenner eingesetzt werden: Heute brauche man dafür nicht weniger oder mehr Mitarbeiter.
Angst vor Stellenstreichungen müsse in Bremen niemand haben. Es gebe keine vereinbarte Abbauzahl zwischen Betriebsrat, Gesamtbetriebsrat und Unternehmen und grundsätzlich gelten Abfindungsprogramme für jeden Standort. Michael Peters ist zuversichtlich, dass die Beschäftigungslage in Bremen stabil bleibt: „Wir brauchen hier jeden Kollegen und jede Kollegin, um die geplanten Stückzahlen auf den Markt zu bringen.“
Belegschaftskreise relativeren die positiven Aussagen des Betriebsratsvorsitzenden Peters jedoch: Die Produktion des EQC sei ziemlich stockend angelaufen. Mehrfach habe dem Werk ausreichend Nachschub an Batterien für die Fahrzeuge gefehlt. Peters räumte demnach zwar ein, dass man zeitweise „den einen oder anderen Akku mehr“ hätte gebrauchen können, wie das Regionalmagazin buten un binnen berichtet. Dennoch sei das Bremer Mercedes-Werk beim EQC „voll im Plan“.
Derzeit werden im Bremer Werk zwölf Modelle gefertigt: die Limousine, das T-Modell, das Coupé und das Cabriolet der C-Klasse, das Coupé und Cabriolet der E-Klasse, der Geländewagen GLC, der GLC F-Cell, das GLC Coupé sowie die beiden Roadster SLC und SL. Zudem produziert das Bremer Mercedes-Werk mit dem EQC das erste Mercedes-Benz Elektroauto der Produkt- und Technologiemarke EQ.
Als wahrscheinlichste Kandidaten für die Produkion in Bremen gelten zwei neue Mercedes-Elektroautos: der auf dem GLB basierende Kompakt-SUV EQB und das Serienmodell der Luxus-Studie Vision EQS.
Quelle: Weser Kurier — Mercedes baut neues Elektroauto in Bremen // Buten un Binnen — Bremens Elektro-Mercedes ohne Saft? Vom Kampf um die Batterien