Wasserstoff gilt als Alternative zu Batterien als ein nachhaltiger Energieträger der Zukunft. Nicht nur in Autos und anderen, weitaus größeren Fahrzeugen wie etwa Schiffen, sondern auch für Industrie und Bauwirtschaft. In letzterem Bereich ist Dimotrios Tassikas aktiv. Schon ab 2021 will er in Gütersloh Deutschlands erste Wasserstoff-Siedlung aufbauen, genannt „H2 Revier”. Mit dem Bauvorhaben will er zeigen, „dass klimaneutrales Wohnen mit Wasserstoff machbar und bezahlbar ist“.
Im Ortsteil Avenwedde sollen auf einem gut 32.500 Quadratmeter großen Grundstück 120 Wohneinheiten in Mehr- und Einfamilienhäusern, sowie ein Geschäfts- und Bürogebäude, eine Kita mitsamt Spielplatz und eine Wasserstofftankstelle entstehen. Das Projekt soll an die 40 Millionen Euro kosten, plus gut 13 Millionen Euro für die Wasserstoff-Anlage. Dennoch liegen die Preise der Häuser und Wohnungen „im normalen Rahmen“, versichert Tassikas. Bis alle Wohnungen bezogen werden können, dauert es jedoch noch ein wenig, Tassikas rechnet mit einer Bauzeit von fünf bis sieben Jahren.
„Wir wollen Energie aus Biogas, Photovoltaik-Anlagen und Windkraft gewinnen, in einem Elektrolyseur in Wasserstoff umwandeln und speichern. So kann die Siedlung quasi klimaneutral versorgt werden“, erklärt Tassikas über die Strom- und Wärmeversorgung des Quartiers. Forscher der Universitäten Aachen und Münster begleiten das Projekt.
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— Tassikas Immobilien GmbH&Co.KG (@TassikasK) December 13, 2020
Der Bund habe als Antwort auf eine erste beim Bundeswirtschaftsministerium eingereichte Projektskizze bereits Fördermittel in Höhe von bis zu 80 Prozent in Aussicht gestellt: Für den Aufbau von drei Windkraft- und mehreren Photovoltaikanlagen sowie Anlagen für die Elektrolyse von Wasserstoff, der in dem Quartier komplett klimaneutral erzeugt werden soll.
Tassikas müsse zwingend auf Sonne und Wind parallel setzen, um eine ganzjährige Versorgung mit Wasserstoff gewährleisten zu können. Das Ingenieurbüro Ben-Tec, beauftragt mit der Klärung technischer Details, plant mit einem Tank, der täglich 360 Kilo Wasserstoff aufnehmen kann. Dieser Wasserstoff soll auf die Brennstoffzellen in den Kellern der Gebäude verteilt werden: Jeweils vier für das Büro- und Geschäftshaus und jeweils eine für die zehn Wohnblocks seien ausreichend.
Um die Versorgung der Gebäude sicherzustellen, planen die Verantwortlichen sogar eine Energie-Überproduktion von 180 Prozent ein. Nicht benötigter Wasserstoff soll an einer H2-Tankstelle für die Versorgung von Wasserstoff-Autos und -Bussen verwendet werden.
Quelle: Haller Kreisblatt – Deutschlands erste Wasserstoff-Siedlung soll in Gütersloh entstehen // Neue Westfälische – So könnte Deutschlands erste Wasserstoff-Siedlung in Gütersloh aussehen
Für Techniker sicher eine interessante Spielwiese. Machbar aber niemals wirtschaftlich. Die Kernenergie lässt grüßen. 80% Förderung . Euch allen ein gesundes neues Jahr.
Geschickt, eine Industrieanlage mit Wohnungsbau zu verknüpfen. Stärkt sicher gegen (vermeintliche) Naturschützer und sonstige Vereine. Dass 80% wieder vom Steuerzahler zu berappen sind, kennt man ja schon aus vielen anderen unwirtschaftlichen und somit letztlich unsinnigen Förderprojekten.
„Das Ingenieurbüro Ben-Tec, beauftragt mit der Klärung technischer Details, plant mit einem Tank, der täglich 360 Kilo Wasserstoff aufnehmen kann.“
360 kg = 5.071 Liter flüssiger tiefgekühlter Wasserstoff = 5,071m³.
8 Monate = ca. 243 Tage = ca. 1.232 m³ (ca. 1,2 Mio. Liter) flüssiger Wasserstoff.
Das wären 10 Tanks zu je mit 10 m Länge und 4,47m Durchmesser – wenn ich richtig gerechnet habe.
360 kg Wasserstoff x 55 kwh Strom pro kg Wasserstoff = 19.800 kWh.
19.800 kWh x 365 Tage = 7.227.000 kWh = 7.227 MWh = ca. 7,2 GWh Jahresleistung mit Wind und Solar.
Soweit mal meine Zahlenspiele.
53 Millionen für 11 Häuser, wobei die Wohnhäuser je 12 Wohneinheiten haben, wenn sich die Kosten gleichmäßig auf die Häuser aufteilen würden, wären das knapp 400.000 Euro pro Wohnung…kommt mir nicht günstig vor. Aber 20 % = 80.000 Euro passt schon eher
Klingt auf den ersten Blick nach einer coolen Idee.
Aber: