Autoexperte Ferdinand Dudenhöffer hat sich mit Börse Online über die verschärften CO2-Grenzwerte unterhalten und warum diese trotzdem eine Chance für die deutschen Automobilhersteller sind. Aus seiner Sicht seien die EU-Vorgaben zwar anspruchsvoll, aber machbar. Des Weiteren sieht er es so, dass die Vorgaben eher eine Chance als Risiko sind. Hier spielt laut Dudenhöffer den Automobilhersteller in die Karten, dass derzeit preisgünstiges Fremdkapital zu erhalten ist.
In seiner Vorstellung sollten die Automobilhersteller „alles auf die Zukunft setzen“, es sei kein Problem, „mal ein paar Jahre mit einer Umsatzrendite von vier Prozent oder fünf Prozent zu arbeiten“. So stehen den Herstellern zunächst investitionsintensive Zeiten bevor, bevor man die Rückflüsse aus den Investitionen mittel- und langfristig im Unternehmensgewinn wieder sehen wird. Durch die gute Eigenkapitalausstattung der deutschen Automobiler sei es aus Dudenhöffers Sicht allerdings denkbar, dass man einen großen Teil der Investitionen mit preisgünstigem Fremdkapital finanziert. Eine Vorgehensweise, welche für ausländische Unternehmen, mit wenig Eigenkapital, eher schwierig sein dürfte.
Investieren sollten die Hersteller in die Entwicklung von 48-Volt-Hybriden mit Ottomotor, um bessere CO2-Werte als mit dem Diesel zu erhalten. Dann sollte aber Stück für Stück das E-Auto ausgerollt werden. Mit dem Ziel, „das Unternehmen so aufzustellen, dass bis 2030 rund 50 Prozent der Antriebe reine Elektroantriebe sind“. Investitionen in Diesel und Plug-In-Hybride würde er gänzlich stoppen, da diese in puncto CO2-Reduzierung nicht helfen. Man darf gespannt sein, welche Automobiler Dudenhöffers Empfehlung folgen.
Quelle: Börse Online – Ferdinand Dudenhöffer: „Gewinne bei BMW, Daimler und Co. fünf Jahre lang unter Druck“