Laut WHO-Umfrage zählt Delhi, die Hauptstadt Indiens, zur schlechtesten aller Großstädte der Welt, wenn es um das Thema Luftverschmutzung geht. Dies möchte man nicht länger auf sich sitzen lassen und versucht eine Veränderung herbeizuführen. Elektromobilität wird hierbei eine wichtige Rolle spielen.
Bis zunächst 2023 soll E-Mobilität stark gefördert werden, um 25% Anteil an E-Autos auf die Straße zu bringen. Beschlossen wurde dieser fünf Jahresplan im Rahmen des Entwurfs der Delhi EV Policy 2018. Nach einer 30-tägigen Bedenkzeit (27. Dezember 2018) wird die endgültige Richtlinie bekannt gegeben. Die Förderung ist vorgesehen für vollelektrische Fahrzeuge, Zweiräder, Autos und Busse. Des Weiteren soll das Projekt den Aufbau der Ladeinfrastruktur unterstützen. Bereits bis Ende 2019 plant man mit 1.000 Elektrobussen. 2023 sollen dann 50% der Bus-Flotte Delhis elektrisch unterwegs sein.
Im Falle von Zweirädern erhalten die Besitzer etwas Geld für die Verschrottung und Abmeldung ihrer alten Benzinfahrräder sowie Anreize zum Kauf von elektrisch betriebenen Zweirädern. Delhi wird auch die Elektrifizierung des gemeinsamen Verkehrs – Carsharing – unterstützen.
“Die Richtlinie fördert weiterhin die Verwendung von elektrischen Rikschas, drei Wheeler-Warenträgern, app-basierten E-Autos und E-Cabs. Für alle, die auf E-Cab/e-auto-Fahrten, die über einen app-basierten Aggregator durchgeführt werden, für die erste und letzte Meile Konnektivitätsfahrten durchführen, plant GNCTD, “Cashback”-Rabatte anzubieten. Diese Rabatte sind auf maximal 20% der Reisekosten und einen absoluten Wert von ₹10 pro Fahrt begrenzt.”
Dürfte positive Auswirkungen auf die Pläne von Uber haben. Im vergangenen Dezember haben wir berichtet, dass Uber eine Partnerschaft mit dem indischen Automobilhersteller Mahindra & Mahindra Limited (M&M) eingehen wird, um Elektroautos sowie die Elektromobilität im Allgemeinen in Indien voranzutreiben. Durch das Ziel der Regierung, mithilfe von Rabatten, eine E-Cab/ E-Autofahrt mindestens 10-20% billiger zu machen, kann es durchaus sein, dass Uber Elektroautos des Öfteren genutzt werden.
Neben der Förderung von rein elektrisch betriebenen Fahrezeugen, dreht Delhi aber auch an anderen Schrauben. So werden auf Diesel- und Benzinfahrzeuge zusätzliche Kraftfahrzeugsteuern erhoben. Höchste Steuern fallen auf High-End-Modelle. Für Nicht-BEVs wird es auch eine Staugebühr geben. Was sich genau verändert, gegenüber laufenden Förderprogrammen wie FAME, kann man der nachfolgenden Grafik ganz gut entnehmen.
Um noch einmal auf den Aufbau der Ladeinfrastruktur zurückzukommen. Essel Infraprojects hat, im Juli diesen Jahres bekannt gegeben, dass man plant bis zu Rs 1.750 crore (~218.264.232 Euro) in gestaffelter Weise zu investieren. Der Invest soll in Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge fließen, als auch in Batterie-Wechselstationen. Geplant ist der Aufbau von 250 Ladestationen und 1.000 Batteriewechselstationen in 20 Städten von Uttar Pradesh, ein nordindischer Bundesstaat mit der Stadt Agra und dem legendären Taj Mahal.
Quelle: InsideEVs.com – Delhi Would Like To Achieve 25% Electric Car Penetration By 2023