Geht es nach einer aktuellen, repräsentativen Untersuchung des Energiekonzerns Eon in Zusammenarbeit mit Statista, zeigt sich unter anderem, dass bei fast drei Vierteln der Befürworter die Reduzierung des CO2– und Feinstaubausstoße Hauptgrund für den Kauf eines Elektroautos ist. Insgesamt wurden 2.000 Führerscheinbesitzer befragt. Dabei hat sich gezeigt, dass die Elektromobilität den Ansprüchen vieler deutscher Autofahrer bereits gewachsen ist. Bewusst ist dies ihnen jedoch nicht.
Knapp zweidrittel der Befragten könne sich vorstellen ein E-Auto zu kaufen. Dabei lässt sich feststellen, je jünger die Befragten, desto höher die Bereitschaft für ein Fahrzeug mit alternativem Antrieb. So würde sich bei den 55- bis 69-jährigen nur jeder Zweite ein E-Auto in die Garage stellen, bei den 18- bis 24-jährigen dagegen 79 Prozent. Obwohl 62 Prozent durchaus offen für den Kauf eines Elektroautos sind, lehnen 38 Prozent der befragten Führerscheinbesitzer den Kauf eines E-Autos kategorisch ab. Möchte man diese auch noch überzeugen, müssten die Preise sinken (73 Prozent) sowie die Reichweiten steigen (71 Prozent).
Gerade letztgenanntes Argument kommt häufig auf, da fünfzig Prozent der Befragten die Reichweite unter 200 Kilometer schätzen. Eine Vielzahl von Elektroauto Modellen erreichen bereits heute realistische Reichweiten zwischen 200 und 300 Kilometer. Teilweise darüber hinaus, wie unsere Fahrt von Paris nach Frankfurt mit dem Hyundai Kona Elektro gezeigt hat. Den meisten Befragten ist das jedoch zu wenig. Über 40 Prozent geben an, dass ein E-Auto mit einer Vollladung mindestens 450 Kilometer weit kommen muss.
Auch hier zeigt sich wieder, je älter die Befragten sind, desto häufiger sind hohe Reichweiten für sie ein Muss. Bei den E-Auto-Gegner fordert knapp ein Drittel sogar Reichweiten von mehr als 500 Kilometern. Auf der anderen Seite zeigt sich, dass fast alle Befragten am Tag durchschnittlich weniger als 100 Kilometer mit dem Auto zurücklegen. Auch der Mythos der fehlenden beziehungsweise „zu wenig Ladestationen“ wird Mal wieder bestätigt. So glauben 70 Prozent der Autofahrer, dass bundesweit weniger als 3.000 Ladestationen zur Verfügung stehen. Weitere 20 Prozent tippen auf unter 6.000. Tatsächlich sind bundesweit mehr als 13.000 Ladestationen verfügbar.
Eine realistische Hürde stellt nach wie vor der hohe Anschaffungspreis für Elektrofahrzeuge dar. Das belegen auch die Ergebnisse der Eon-Umfrage: Je höher das monatliche Grundeinkommen, desto eher denken Autofahrer über den Umstieg auf ein E-Auto nach. Bei Geringverdienern kann sich nur knapp die Hälfte den Kauf eines Elektrofahrzeugs vorstellen.
Quelle: all-electronics.de – Deutsche unterschätzen Elektromobilität