Im Juni 2017, war eine Metastudie des schwedischen Umweltforschungsinstituts IVL, gerne auch als „Schweden-Studie“ bezeichnet, stetig in den Nachrichten zitiert worden. Die Rede war von einem 17-Tonnen CO2-Emissionsrucksack, welcher ein Lithium-Ionen-Akku nach der Produktion mit sich herumtrage. Ein Mythos, welcher sich schnell als falsch herausstellte, sich aber noch immer hält.
17-Tonnen CO2-Emissionsrucksack endgültig abgelegt
Der Urheber des Mythos des schweren Co2-Rucksacks, der schwedische Journalist Johan Kristensson, gab im Nachhinein selbst zu verstehen: Elektroautos „haben das Potenzial, ihren CO2-Fußabdruck viel substanzieller zu senken, als das Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, jemals könnten. Sie sind damit eine Antwort auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit, den Klimawandel.“
Gut zweieinhalb Jahre später aktualisiert das schwedische Umweltforschungsinstitut IVL seinen Report und stellt fest, dass die CO2-Emissionen bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien heute viel geringer sind als vor zwei Jahren. Der größte Faktor für den Rückgang der Emissionen ist die Quelle des im Herstellungsprozess verwendeten Stroms. Heute reichen die Kohlenstoffemissionen aus der Batterieherstellung von 61 Kilogramm pro Kilowattstunde bis hin zu 106 Kilogramm pro Kilowattstunde. Vor gut zwei Jahren war noch von 200 Kilogramm CO2-Emissionen pro Kilowattstunde die Rede.
Am unteren Ende der Skala reihen sich Unternehmen wie Northvolt ein, welche sich zur Aufgabe gesetzt haben 100% erneuerbare Energie zur Herstellung ihrer Batterien zu verwenden. Ein zweiter, aber ebenso wichtiger Punkt ist der, dass Elektroautos im Betrieb „grüner“ werden, je mehr emissionsfreier Strom zum Aufladen der Batterien verwendet wird. Benzin- und dieselbetriebene Fahrzeuge werden mit zunehmendem Alter und Kilometer auf dem Tacho in Hinblick auf die CO2-Betrachtung immer schmutziger. Ein Verbrenner läuft somit am saubersten, wenn es neu ist. Von dort aus geht es nur noch bergab. Bei einem E-Auto verhält es sich gegensätzlich.
Auch künftig Potential zur Verbesserung vorhanden
Der IVL-Bericht untersucht die Umweltauswirkungen des Bergbaus und der Raffination von Rohstoffen, der Herstellung von Batteriezellen und der Montage von Zellen zu Batteriepaketen. „Die Senkung des hohen CO2-Wertes ist vor allem auf die verbesserte Effizienz in der Zellproduktion zurückzuführen.“ Der Report des IVL gibt zu verstehen, dass es einerseits positiv zu sehen ist, dass die CO2-Werte für die Batterieproduktion gesunken sind.
Auf der anderen Seite sei es aber auch wichtig, die Forschung und Entwicklung in Hinblick auf Ressourcenrisiken und Umgang mit Batteriematerialien fortzusetzen. „Das Recycling wird in Zukunft immer wichtiger, da die heute produzierten Batterien alle irgendwann ihr Ende finden werden. Dabei wird es zu einer höheren Priorität werden, Verantwortung aus ihren Ressourcenströmen zu übernehmen“, so die IVL.
Quelle: CleanTechnica – Latest Report Claims Emissions From Lithium-Ion Battery Production Much Lower Than Two Years Ago