ElringKlinger konnte Anfang Februar 2020 berichten, dass deren Brennstoffzellenstacks im Rahmen des europäischen Förderprojekts “GiantLeap” hervorragende Resultate erzielt haben. Zum Einsatz kamen die Stacks in einem System als Range Extender an einen Elektrobus des niederländischen Herstellers VDL Bus & Coach. Hierfür wurden die Brennstoffzellenstacks an diesen angehängt, im realen Verkehr getestet und im Zuge dessen auch widrigen Bedingungen ausgesetzt.
ElringKlinger erfreut über positives Ergebnis der eigenen Brennstoffzellenstacks
Dabei hat sich gezeigt, dass selbst schädliche Betriebszustände wie Brennstoffunterversorgung, zu hohe Temperaturen und Drücke, Notabschaltungen des Systems während der Entwicklungsphase sowie menschliches Versagen haben die Stacks in ihrer Leistungsfähigkeit nicht eingeschränkt haben. “Selbst zum Ende des Projekts waren die Stacks in ihrem spezifizierten Leistungsbereich”, wie ein Auszug aus dem Abschlussbericht des mehrjährigen Projekts zu verstehen gibt. Mit diesem Testergebnis unterstreicht das Unternehmen, dass die eigenen Brennstoffzellen als Bestandteil zu einer leistungsfähigen, effizienten und nachhaltigen Lösung für Kunden auf dem Weg hin zu einer emissionsfreien Mobilität dienen können.
Für die Brennstoffzellentechnologie hat man sich entschieden, da bei Alternativen Antrieben ein immer aggressiveres Wachstum zu verzeichnen ist, insbesondere ab 2025 – stark getrieben durch strengere Emissionsrichtlinien. Als Zulieferer muss man deswegen zeitnah reagieren und sich auf neue Geschäftsfelder einlassen, wie Dr. Mohsine Zahid – Director Global Business Development Battery & Fuel Cell, ElringKlinger AG, Deutschland, auf einem Vortrag im vergangenen Jahr zu verstehen gab.
Forschungsprojekte als wichtiges Element für die Zukunft
Zurück zum Projekt. Hinter “GiantLeap” stehen insgesamt sechs Partnerunternehmen und -institutionen, welche einen brennstoffzellenbetriebenen Range Extender für batterieelektrische Busse entwickelt und aufgebaut. Der Range Extender beinhaltet ein System mit zwei darin verbauten Stacks. Die Brennstoffzellen sind in einem separaten Anhänger für den Bus zum Einsatz gekommen und wurden im realen Straßenverkehr getestet. Das Projekt wurde von der EU über die Fuel Cell and Hydrogen Joint Undertaking (FCH JU) gefördert. Ziel der FCH JU ist es, Forschung, technologische Entwicklung und Demonstration von Brennstoffzellen- und Wasserstofftechnologie in Europa zu fördern.
Im Oktober 2019 hat sich ElringKlinger bereits dem nächsten Forschungsprojekt angeschlossen. Führende europäische Hersteller von Lastkraftwagen, Zulieferer von Brennstoffzellen und Anbieter von Wasserstofftankinfrastruktur haben zu diesem Zeitpunkt eine Zusammenarbeit angekündigt, um emissionsfreie Lkw und Wasserstofftankstellen zu entwickeln und zu testen. Die Brennstoffzellensysteme für die Fahrzeuge werden in Europa von drei verschiedenen Anbietern hergestellt – ElringKlinger (DE), Hydrogenics (DE) und Powercell (SE). Das Projekt soll in den 2020er Jahren einen wesentlichen Beitrag zur Vorbereitung des Marktes für den weiteren Einsatz der Technologie leisten und zum Erreichen des EU-CO2-Reduktionsziels für 2030 beitragen.
Aus Sicht von ElringKlinger scheint viel Potential weiterhin vorhanden zu sein, welches angegangen werden muss. Dessen ist ElringKlinger sich bewusst und geht diese Schritte an. Die Prognose des Zulieferers steht:
“ElringKlinger geht von einer weltweiten Brennstoffzellenproduktion in 2030 von 2,5 Mio Fahrzeugen aus, sowie einem Bestand von bis zu 5,5 Mio. Fahrzeuge. Des Weiteren geht man bis 2030 von einer Marktkonsolidierung auf einige wenige OEMs und Tier 1-Zulieferer weltweit aus.”
Quelle: ElringKlinger – Pressemitteilung vom 05. Februar 2020