Der Bundesstaat Michigan arbeitet mit dem Autohersteller Ford, dem Immobilienunternehmen Bedrock und dem Zulieferer Bosch zusammen, um das erste reale Testgelände seiner Art für innovative Park- und Parkhaustechnologien zu starten – das Detroit Smart Parking Lab, kurz DSPL. Das Labor wird im September eröffnet und soll es Mobilitäts- und Smart Infrastructure-Pionieren sowie Immobilieninnovatoren und Startups ermöglichen, parkplatzbezogene Mobilitäts-, Logistik- und Ladetechnologien für Elektroautos zu testen. Unter der Leitung des Autovermieters Enterprise ist zudem geplant, nahtlosere und effizientere Rückgabeprozesse von Mietwagen zu erproben.
„Michigan ist weiterhin führend bei der Entwicklung, Erprobung und Bereitstellung von Lösungen, die die Zukunft der Mobilität vorantreiben werden – dazu gehören auch Lösungen fürs Parken“, sagt die Gouverneurin des US-Bundesstaats, Gretchen Whitmer. „Innovative Kooperationen wie das Detroit Smart Parking Lab werden Mobilität zugänglicher und erschwinglicher machen. Und sie schaffen gleichzeitig ein Umfeld, in dem Technologie- und Mobilitätsunternehmen in Michigan gedeihen und wachsen können.“ Whitmer gab die einzigartige Zusammenarbeit Anfang August bei den Management Briefing Seminars bekannt, die veranstaltet werden vom Center for Automotive Research in Traverse City, Michigan.
„Kooperationen sind für die Zukunft der Mobilität unerlässlich“, sagt Paul Thomas, beim Zulieferer Bosch Executive Vice President Americas für Mobility Solutions. „Mit dem Detroit Smart Parking Lab haben wir einen breiten Querschnitt an Teilnehmern – von hochrangigen Politikern bis hin zu Mobilitäts- und Technologieunternehmen –, die uns in die Lage versetzen werden, Innovationen durch Kooperationen schneller auf den Markt zu bringen.“

Das DSPL baut auf der erfolgreichen Demonstration des automatisierten Parkservices unter der Leitung von Ford, Bedrock und Bosch im August 2020 auf. Damals stellten die drei Unternehmen eine automatisierte Parktechnologie vor, mit der ein Fahrzeug von alleine einen freien Parkplatz finden und dort dann einparken konnte. „Parallel liegende Parkplätze oder das Finden von freien Stellplätzen in belebten und engen Umgebungen gehören zu den besonders stressigen Fahrsituationen, weshalb Ford stark in Innovationen wie unsere parallele Einparkhilfe investiert hat“, sagt Craig Stephens, Director Controls & Automated Systems, Ford Research and Advanced Engineering. „Das Detroit Smart Parking Lab wird uns helfen, mit anderen Innovatoren an noch besseren Lösungen zu arbeiten, um das Parken deutlich zu erleichtern.“
Um andere Innovatoren anzuregen, fortschrittliche Parktechnologien zu erforschen, hat die Michigan Economic Development Corporation (MEDC) in Partnerschaft mit dem Office of Future Mobility and Electrification (OFME) das Michigan Mobility Funding Program ins Leben gerufen. Es dafür gedacht, dass sich Unternehmen Finanzmittel sichern können, um Mobilitätslösungen fürs Parken innerhalb und um das Parkhaus zu entwickeln und zu testen.
„Unternehmen aus dem Bereichen Immobilien und Automobil sowie die Regierung arbeiten bei diesem Projekt Hand in Hand. Das ermöglicht es uns, Detroits Position als Motor City nicht nur aufrechtzuerhalten, sondern die Stadt als das sich entwickelnde Technologiezentrum des Mittleren Westens zu präsentieren“, sagt Heather Wilberger, Chief Information Officer bei Bedrock. „Die Suche nach Parkplätzen in städtischen Umgebungen kann bis zu 30 Prozent des Fahrzeugverkehrs und der Emissionen ausmachen. Als größter Immobilienentwickler der Stadt ermöglichen uns diese Kooperationen und Programme, fortschrittliche Parktechnologien zu entwickeln, zu testen und zu implementieren, um die Parkplatzsuchzeit und die Emissionen zu reduzieren.“
Automatisierte Technologien auch für Autovermieter
Der Autovermieter Enterprise wird im Rahmen des DSPL testen, wie die automatisierte Parkservice-Technologie auf einen möglichst schnellen Turnaround-Prozess angewendet werden kann, bei dem Mietfahrzeuge zurückgegeben und dann über Reinigung und Betankung bzw. Aufladung bei Elektroautos, Wartung und Bereitstellung für zukünftige Vermietungen wieder fit gemacht werden. Das erste Projekt des Smart Parking Labs untersucht, wie automatisierte Technologien – insbesondere automatisierte Parkservice- und E-Auto-Ladetechnologien – dazu beitragen können, die betriebliche Effizienz in diesem Prozess zu steigern. Das Projekt soll die technische, betriebliche und finanzielle Machbarkeit solcher Technologien im Rahmen von Mietwagenprozessen untersuchen.
Die offene Innovationsplattform in diesem intelligenten Parklabor soll Unternehmen aus dem Bereich der Mobilität mehrere Möglichkeiten bieten, die Einrichtung unabhängig zu nutzen, mit Gründungsmitgliedern an einem bestimmten Projekt zusammenzuarbeiten oder sich für Förderprojekte zu bewerben. Der Betrieb des Parklabors wird vom American Center for Mobility (ACM) verwaltet, einer gemeinnützigen Einrichtung, die sich aus Regierungs-, Industrie- und akademischen Organisationen zusammensetzt, welche sich auf die Mobilitätswende konzentrieren und fortschrittliche und wissenschaftliche Forschung, Tests, Standards und Bildungsprogramme unterstützen.
Quelle: Ford – Pressemitteilung vom 05.08.2021
das ist auch ein sehr spannendes Thema…
Warum ich dafür eine separate Transporttechnik brauchen erschließt sich mir nicht wenn doch jedes Fahrzeug selbst autonom fahren könnte….
Aus Versicherungstechnischen Gründen würde das anfänglich Sinn machen für Parkhausbetreiber
doch irgendwann werden hoffentlich eh alle Autos miteinander kommunizieren….
es bleibt spannend
Ansich nicht falsch wenn die Autos untereinander kommunizieren können. Ich fand die Wartezeit bei Auto Abholung nur immer etwas nervig, parke ab und zu in einem automatischen Parkhaus in Prag, wenn da Rushhour ist dann wartet man schon mal 10min. Ich hoffe nur das die Hersteller das Thema IT-Sicherheit ernster nehmen als beim Thema IOT, Handyupdates und viele andere Bereiche. In Zukunft wird dann eine Updategarantie auf dien Auto mit angeboten und nach 5 Jahren ist es dann nur noch als Sicherheitsrisiko zu betrachten und wird nicht mehr in das automatische Parkhaus gelassen. Schöne neue Welt, so viele neue Probleme die man lösen kann oder auch nicht. :-)
Für Parkhäuser in Hotspots mag das erschwinglich sein. Aber ich denke, teure Technik ist nicht der richtige Weg. Vielmehr muss es ein Standard geben, wie solche Räume ausgestattet werden können, um autonom parkende Autos optimal zu unterstützen. Das sollten passive, kostengünstige Systeme sein, die eine in Autos eh vorhandene Sensorik optimal unterstützen, so dass der extrem platzsparende Parkvorgang vom Auto selbständig vollzogen werden kann. Parken Autos Tür an Tür und rangieren optimal im Mehrzugsystem, können drei Autos auf die Fläche von heute einem Fahrzeug gestellt werden. Wichtig wäre die Ausfallsicherheit. Denn manuell kann niemand mehr ein Fahrzeug aus so einer Garage holen.
Ich finde besonders die Platzersparnis wichtig, wenn die Autos automatisch geparkt werden. Gerade in der Stadt sind Bauplätze teuer, da ist es gut, wenn in einem Parkhaus so viele Autos wie möglich geparkt werden können.