Bereits gegen Ende vergangenen Jahres kamen Gerüchte auf, dass die Steuersubventionen für E-Autos und Plug-In-Hybride in China missbraucht werden. Zu sehen war es daran, dass mehr als 200 Lizenzen für Elektroleichtfahrzeuge bereits vergeben worden sind, knapp 70 davon wollen auch Elektro-PKW bauen. Der frühere Chef der chinesischen Autoherstellervereinigung CAAM, Zhang Shulin, hat öffentlich Zweifel an der Seriosität eines Großteils dieser Unternehmen geäußert. Vielmehr sei seiner Ansicht nach ein Großteil der Firmen darauf aus die staatlichen Subventionen abzukassieren.
Die Mediengruppe „Caixin“ beruft sich nun auf eine nun vom chinesischen Industrieministerium veröffentlichte Fahrzeugliste, welche erkennen lässt, dass zahlreiche Modelle mit Elektro- und Plug-in-Hybrid-Antrieb, aus der Liste für Steuersubventionen gestrichen wird. Besagte Liste beinhaltet insgesamt 1.882 Modelle dutzender Hersteller, darunter viele chinesische Bushersteller, aber auch Autobauer wie beispielsweise BYD.
Grundlage für diese Entscheidung ist die Tatsache, dass das Ministerium zusammen mit der staatlichen Steuerverwaltung Untersuchungen durchgeführt hat, die ergaben, dass die gestrichenen Modelle entweder noch nicht in Produktion gegangen sind oder noch nicht nach China importiert wurden. Mit der Streichung dieser Modelle wird ein erster Schritt zur Streichung der Steuervorteile für rein elektrische Autos und Plug-in-Hybride gegangen. Bis 2020 sollen die Subventionen ganz eingestellt werden.
Um den Missbrauch vorzubeugen, werden die Zuschüsse stärker als bis dato von der Batteriekapazität beziehungsweise der Energieeffizienz der Fahrzeuge abhängig gemacht. So gibt es 2018 für Elektro-Pkw mit weniger als 150 km Reichweite überhaupt keine staatliche Förderung mehr, während die Zuschüsse für E-Autos mit über 300 km Reichweite steigen.
Quelle: Electrive.net – China streicht etliche E-Modelle von der Förderliste