Linda Boll über Fastned-Pläne für das Deutschlandnetz

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Fastned

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

In dieser Folge des Elektroauto-News.net Podcast habe ich mich mit Linda Boll, Country & Public Affairs Manager Germany bei Fastned, über deren Pläne für Deutschland ausgetauscht. Begonnen haben wir bei der Gründung des Unternehmens im Jahr 2012 in den Niederlanden sowie dem reinen Fokus auf Schnellladetechnologie. Wobei sie stark herausarbeitet, dass die Definition von „Schnellladen“ einen deutlichen Wandel erfahren hat.

Statt wie damals 50 kW-Lader werden nun 400 kW-Lader zum neuen Standard. Möglich sei dies, da Fastned alle Fäden in der Hand behalte. Ohne Bindung an Energieversorger oder Automobilhersteller kann das Unternehmen selbstgesteuert agieren. Das Unternehmen ist mittlerweile in neun europäischen Ländern aktiv und baut sein Schnellladenetzwerk sukzessiv aus, indem es neue Standorte akquiriert und bestehende Stationen betreibt und erweitert. Eine Herausforderung für sich, wie Linda ausführt.

Im Kontext des Deutschlandnetzes, einer Initiative des Bundesverkehrsministeriums zur flächendeckenden Abdeckung mit Schnellladestationen, konnte Fastned sowohl an Autobahnen als auch in regionalen Bereichen Lose gewinnen. Dies ermöglicht es dem Unternehmen, seine Präsenz in Deutschland signifikant auszubauen, indem es zahlreiche neue Ladestationen errichtet, die teils vom Bund finanziell unterstützt werden.

Linda erklärt, dass eine Fastned-Station mehrere Ladepunkte umfasst und die Anzahl der Ladepunkte je nach Standort variiert, abhängig von der erwarteten Nachfrage. Fastned setzt dabei auf die neueste Technologie und hat bereits 400 kW Ladestationen in Betrieb genommen, um den Kunden das bestmögliche Ladeerlebnis zu bieten. Dies steht im Einklang mit den Anforderungen des Deutschlandnetzes, im Laufe der Zeit solche leistungsfähigen Ladestationen zu installieren. Die Niederländer gehen hier mit dieser Entscheidung in Vorleistung.

Zusätzlich zu den Ladestationen experimentiert Fastned mit Serviceangeboten wie selbstreinigenden Toiletten und plant die Eröffnung eigener Shops, um den Kundenkomfort zu erhöhen. Bisher setzt das Unternehmen in Deutschland nicht auf Batteriespeicher zur Glättung von Lastspitzen, sondern nutzt Softwarelösungen, ist aufgrund der Netzkapazitäten in anderen Ländern jedoch offen für zukünftige Implementierungen. Beziehungsweise setzt dort teilweise schon auf entsprechende Batteriespeicher.

Beim Thema Preispolitik strebt Fastned Stabilität an und vermeidet komplexe Preisstrukturen, um die Elektromobilität nicht zusätzlich zu verkomplizieren. Transparenz in der Preisgestaltung wird als wichtig erachtet, insbesondere im Hinblick auf die neue EU-Regulierung. Dynamisches Pricing steht hierbei zwar zur Diskussion, wird derzeit aber im Alltag keinen Einzug finden. Mehr Details gibt es wie immer im Podcast selbst. Also gerne hineinhören.

Gerne kannst du mir auch weitere Fragen zur E-Mobilität per Mail zukommen lassen, die dich im Alltag beschäftigen. Die Antwort darauf könnte auch für andere Hörer:innen des Podcasts von Interesse sein. Wie immer gilt: Über Kritik, Kommentare und Co. freue ich mich natürlich. Also gerne melden, auch für die bereits erwähnten Themenvorschläge. Und über eine positive Bewertung beim Podcast-Anbieter deiner Wahl freue ich mich natürlich auch sehr! Danke.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Joe Blue:

Bei Fastned bin ich sehr gerne. Sehr zuverlässig und schnell.

Joe Blue:

Nein, Schnell laden ist nicht so schlimm, wie behauptet wird. Das zeigen Taxis die mehr als 300.000 km auf dem Tacho haben und meist nur schnell luden.

Dodo:

Genauso ist es. Der Unterschied ist zwar da im negativen Sinne, aber nicht so relevant, lese ich zumindest so in verschiedenen Berichten. Es steht gar nicht auch zur Debatte. Ohne schnellladen gibts keine Langstrecke. Ergo, laden bis 80-90% unterwegs und alles ist ok.

Tobi:

Hey Volker,
Ich glaube, dass der negative Einfluss des Schnellladens auf den Akku wohl eher ein nicht belegter Mythos ist, wenn man folgenden Artikeln glauben schenken darf:
https://www.recurrentauto.com/research/impacts-of-fast-charging
https://www.power-sonic.com/blog/fast-charging-battery-life/
Liebe Grüße :)

Volker:

Guten Morgen Sebastian, dein Beitrag zu. Schnellladestationen macht mich nicht erst jetzt nachdenklich. Natürlich ist das Problem der Akzeptanz von E-Autos u.a. Die Ladedauer . Soviel ich bisher weiß ist aber das Schnellden nicht optimal. in Bezug auf die Haltbarkeit der Akkus. Damit produziert man gerade wieder „Abfall“, den man aber nicht will. Ich lade mein E-Auto von Anfag an mit 3,7 KWh an meiner Wallbox ab 20% bis 80%. Nur wenn ich längere Strecken vorhabe mit eingestellten Ladezeitpunkt 100:% und fahre dann zeitnah los. Natürlich lade ich dann auch mal unterweg schnell. Hat meinem. Akku bisher sehr gut getan

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