CATL: Zellproduktion startet in Thüringen

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Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min

Hochlauf abgeschlossen: das vom chinesischen Branchenprimus errichtete Batteriezellwerk in Arnstadt geht in den Vollbetrieb. Jährlich werden 14 Gigawattstunden produziert, 2.000 Jobs werden geschaffen.

Das Werk in Arnstadt ist CATLs erstes außerhalb von Asien und ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg, den globalen Markt zu erschließen. Der Bau wurde 2019 begonnen, seit dem dritten Quartal 2021 werden Module mit zugelieferten Zellen assembliert (G1-Werk). Die Zell-Produktionslinie G2 wurde nun in Vollbetrieb genommen, nachdem alle Tests erfolgreich abgeschlossen werden konnten. CATL kann daher ab sofort in Europa beliefern. Der Aufbau der fünf weiteren Produktionslinien erfolge im Plan und sollte nächste Jahr abgeschlossen werden, wie Matthias Zentgraf, Leiter der Europaregion bei CATL, erklärt. Insgesamt werden 1,8 Milliarden Euro investiert, um jährlich 14 Gigawattstunden produzieren zu können. 2.000 neue Jobs werden geschaffen.

Neben Arnstadt ist auch ein Produktionswerk in Ungarn geplant, wo ebenfalls Zellen produziert und Module für europäische Hersteller assembliert werden sollen. Ein drittes Werk ist dem Vernehmen nach ebenfalls im Gespräch. „Wir denken darüber nach, aber zum jetzigen Zeitpunkt gibt es darüber noch keine Entscheidung„, erklärt Zentgraf dazu. Diese Entscheidung hänge im Wesentlichen von der Nachfrage ab. CATLs Executive President für die Markterschließung in Europa, Li Xiaoning, hat in einem Interview mit der CNBC im September zudem angekündigt, dass CATL darüber nachdenke, auch die Batterietauschprodukte nach Europa zu bringen. CATLs Batterietausch-Sparte mit dem Markennamen „EVOGO“ wurde im Jänner diesen Jahres gegründet, mit dem Ziel, einfach austauschbare Batterieblocks zu entwickeln. Damit will man wohl den Battery Swap Stations von NIO Konkurrenz machen, die sich in China steigender Beliebtheit erfreuen.

CATL ist aktuell (Stand Oktober 2022) mit einem globalen Marktanteil von 37,6 Prozent der mit Abstand größte Batteriehersteller, gefolgt von BYD mit 16,2 und LG Energy Solutions mit 11,3 Prozent Marktanteil. Weitere Hersteller wie Panasonic, Samsung SDI oder CALB kommen jeweils auf Marktanteile von maximal sechs Prozent.

Quelle: cnevpost.com – CATL’s plant in Germany achieves mass production of battery cells

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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Jens:

Die Sanktionen gegen Russland sind alles andere als „wirkungslos“.

egon_meier:

Ach .. ein Wechselakkuträumer ..
WENN Sie denn bei Erwerb des Wagens die wechselakkuoption gewählt haben zahlen sie dafür einige Euronen (Nio 209,00 Euro) Akkumiete im Monat.
Das mal auf 8 Jahre gerechet (akkugarantiefrist) sind das 20.000 Euro.
Dazu kommen natürlich noch die Wechselkosten (0der macht das Nio/Catl/sonstwer kostenlos?)

Anschließend haben sie kalkulatorisch ein akkufreies Auto.
Ob da nicht ein Akkukauf preiswerter bzw wirtschaftlicher gewesen wäre?

Bosch: Lass die Finger davon!

Bingo:

Interessant, dass CATL auch bald Batterietauschprodukte anbietet. Dann gehe ich mit meinen ausgelutschten Akkugeräten einfach zur SWAP-station… genial gut und gleichfalls simpel die Idee. Bosch wann kommst Du endlich aus dem Knick?!

adson:

Erdgas und Öl ist uns nicht auf die Füße gefallen, das haben wir uns wissentlich auf die Füße fallenlassen, und als wir den ersten Schmerz gespürt haben (wirkungslose Sanktionen), haben wir nicht den Ansatz versucht zurückzurudern!

brainDotExe:

So funktioniert der Kapitalismus.
Wenn du was daran ändern willst, musst du inländische Produktion/Produkte subventionieren.

Daniel W.:

Weil die Chinesen günstiger sind.

Wenn das der einzige Grund für unser Handeln ist, dann dürfen wir uns später auch nicht wundern, wenn China und Russland zusammen die USA und Westeuropa in die Zange nehmen – und alles nur wegen unseres kurzfristigen Gewinnstrebens, wenn sich die Leute da mal nicht verrechnen.

Ich würde die freiheitliche Demokratie und den Frieden ist Westeuropa nicht „so billig“ verkaufen.

brainDotExe:

Ich kann da nichts Positives daran finden, dass CATL bei uns die Zellproduktion startet. Gerade ist uns die Abhängigkeit vom russischen Erdgas und Erdöl teuer auf die Füße gefallen, da begeben wir uns schon wieder in eine Abhängigkeit von einem totalitärischen System – lernen wir nie aus Fehlern?

Wenn du meinst es sei so einfach Akkuzellen auf vergleichbarem Niveau zu fertigen, dann mache dich doch selbständig.
Oder hat CATL vielleicht doch einige Jahre bzw. Jahrzehnte Know-How sammeln können und spielt diesen Vorteil jetzt aus?

Also spontan würde mir keine nicht asiatische Firma einfallen, welche Zellen auf diesem Niveau und Stückzahlen fertigen kann.

Warum können die vielen Firmen in Deutschland und der EU keine PV-Anlagen, Windräder und Akkus in großen Stückzahlen bauen?

Weil die Chinesen günstiger sind.
PV und Windkraftanlagen werden, im Gegensatz zu Autos, aus rein rationalen Gründen gekauft.
Wenn da ein chinesischer Hersteller etwas günstiger ist wird der genommen.

Was interessiert mich woher die PV Module auf meinem Dach (btw. die sind Made in France :)) kommen solange sie funktionieren und der Preis gut war?

Was hier natürlich passieren könnte, wäre eine Kaufprämie oder höhere Einspeisevergütung für PV Module und Windkraftanlagen Made in Germany, welche dann eine Preisparität zu den chinesischen Produkten ermöglicht.

Perr:

Trojanisches Pferd, ich kann nicht mehr:)
Vertreten Sie diese Meinung auch in der Öffentlichkeit?

Selten so einen Unsinn gelesen!

Mr.Hu:

So jetzt möchte ich die Wasserstoff- und E-Fuel-Gegner hören, die schreien, dass das hier alles moderner Kolonialismus sei.

Daniel W.:

Ich kann da nichts Positives daran finden, dass CATL bei uns die Zellproduktion startet. Gerade ist uns die Abhängigkeit vom russischen Erdgas und Erdöl teuer auf die Füße gefallen, da begeben wir uns schon wieder in eine Abhängigkeit von einem totalitärischen System – lernen wir nie aus Fehlern?

Der Spruch „Wandel durch Handel“ hat sich gegenüber Russland als Selbstbetrug herausgestellt, aber wir machen bei China in ähnlicher Weise weiter, in dem wir ihnen Firmen und Hafenanteile überlassen, sie Firmen und Arbeitsplätze aufbauen lassen, mit denen uns die chinesischen Führer erpressen können.

Warum können die vielen Firmen in Deutschland und der EU keine PV-Anlagen, Windräder und Akkus in großen Stückzahlen bauen? – nur weil man ein paar Euro sparen will, eine Milchmädchenrechnung wie das Beispiel Russland uns drastisch vor Augen führt – billiges Erdgas und Erdöl kommt uns jetzt teuer zu stehen.

Ich bin für eine weitgehende Autarkie bei der Energie- und Verkehrswende, damit uns demnächst China nicht erpressen kann, wenn es Taiwan überfällt, um von dort dann Australien einzunehmen und letztendlich bei den USA vor der Haustüre zu stehen. Dann wären die USA mit der militärischen Abwehr gegen China beschäftigt und Russland hätte bei uns freie Bahn, um sein Gebiet bis zum Atlantik auszudehnen.

Wir sollten uns nicht über chinesische Zellproduktion in Deutschland und chinesische E-Autos freuen, das sind sozusagen die trojanischen Pferde, um die Festung Europa zu stürmen und wir öffnen auch noch die Tore.

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