Kürzlich machte Sono Motors wieder Schlagzeilen: Das Geld ist verbraucht, der Börsengang war ein großer Flop und die Investoren haben kein Bock mehr. Welchen Geldhahn zapft man also noch an? Richtig, den der Community. Gerade in der E-Auto-Bubble gilt der Sono Sion aber als rückständig, unglaubwürdig und, nunja, auch optisch nicht sonderlich ansprechend. Aber was ist dran an der Kritik? Ich habe keine Kosten und Mühen gescheut, um mir den Sion einmal aus nächster Nähe anzusehen und mir ein qualifiziertes Urteil darüber zu bilden.
Nachdem die Sono Motors GmbH am 08. Dezember mit dem Titel „WIR HABEN ES NICHT GESCHAFFT“ wieder einmal die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, um nach Geld zu bitten, sorgte es für reichlich Aufruhr. Einige bekannte Gesichter aus der E-Autoszene machten sich über das Unternehmen lustig, lobten jedoch das Konzept. Viele, die das Fahrzeug jedoch schon angezahlt hatten, waren enttäuscht, frustriert und traurig. Sie suchten nach Antworten – Und Sono gab sie – zumindest in Teilen.
Denn hier zeigte sich ein erstes großes Problem des Sono Motors-Konstrukts: Kann ein Unternehmen, welches an der amerikanischen Börse notiert ist, überhaupt die Transparenz gewährleisten, die der Community immer versprochen wurde? Ich sage: Nein. Und bei Sono war man wohl ähnlicher Auffassung. Bei der „Community-Hauptversammlung“, welche zwei Tage später in München stattfand, stand unter anderem auch der CFO, sowie mehrere Juristen des Unternehmens zur Fragerunde bereit. Gut und gerne wurden hier Fragen unter dem Vorwand abgeblockt, dies dürfte man in diesem Kreis als Aktiengesellschaft nicht verkünden. So sehr ich selbst einen Wert auf Geheimhaltung von technischen und finanziellen Details lege: Wer Transparenz bewirbt, sollte sie auch halten.
Sono Motors: Ein Kennenlernen des SION in Oberhausen
Von Neugierde gelockt, blieb mir also nichts anderes übrig, als mir selbst ein Bild zu machen. Also beschloss ich, einen Termin bei Sono zu machen und sie im Rahmen ihrer Roadshow schnellstmöglich zwischen den Feiertagen in Oberhausen zu besuchen. Die Location war, wie soll man sagen, interessant. Von außen nur durch eine Sono-Beachflag zu erkennen, standen die zwei Sion gut ausgeleuchtet in einem noch viel besser verstecktem Raum. Der Raum hingegen war voll.

Der erste Eindruck der Fahrzeuge war: Die sehen ja ganz anders aus, als man sie von Fotos kennt! Die „nahtlose“ PV-Integration ist plötzlich nicht mehr so unscheinbar, sondern ganz offensichtlich. Ein Mitarbeiter versicherte mir daraufhin, das sei bereits der Serienstand. Auch die Oberflächenanmutung der Karosserie lässt Wünsche offen. Zwar wurde eine matte Optik an den Tag gelegt, wirklich matt kann man diese aber noch lange nicht nennen. Die Oberfläche glänzt leicht und bietet wirklich eine sehr unangenehme Haptik. Die Flächen sind nach wie vor noch so wellig wie bei den bisherigen Prototypen, obwohl die einzelnen Kunststoffelemente bereits aus der Serienfertigung stammen. Betrachtet man jedoch das Publikum, dürfte diese Tatsache das geringste Problem sein. Familien mit Kindern und technikbegeisterte Männer jeden Alters fotografieren begeistert jede erdenkliche Stelle des Autos.
SION: Man darf kein Platzwunder erwarten!
Eine zweite Tatsache, die mir direkt ins Auge fiel, war die geringe Fahrzeuggröße in allen Dimensionen. Auch wenn ich persönlich Verfechter von Kleinwagen bin, habe ich nicht schlecht gestaunt, dass das Auto wesentlich kleiner zu sein scheint, als es auf Fotos und Videos immer den Eindruck erweckt hat. Damit gehen weitere Probleme einher. Wirklich jeder, der das Heck des Fahrzeugs betrachtet hat, hat über die viel zu niedrige Heckklappe geschimpft. Wen überrascht es auch? Die Scharniere setzen beim Fahrzeugdach von ca. 1,60 Metern Höhe an und heben die Heckklappe mittels Gasdruckdämpfer auf eine angewinkelte Endhöhe von ca. 1,80 Metern. Kopfstöße, für alle, die größer als 1,60 m sind, sind also vorprogrammiert.

Gleichzeitig fällt die viel zu hohe Ladekante auf. Zwar ist so ein ebenengleiches Durchladen über die umgeklappte Rückbank hinweg möglich, jedoch werden hier mal locker 15 cm Höhe verschwendet. Hebt man den Ladeboden ein wenig an, offenbart sich darunter ein großer Stauraum, der jedoch durch die Wagenkästen stark verschmälert wird. Das Team versprach, die Techniker würden alles daran geben, die hohe Ladekante zu beseitigen, was aber nicht heißt, dass dies dann tatsächlich auch passiert. Ist die Rückbank nicht gerade im umgeklappten Zustand, findet man eine zu je einem Drittel und zwei Drittel geteilte Sitzmöglichkeit für drei Personen.
Ironischerweise ist in den Türgriffen der hinteren Türen der 3D-Schriftzug „MADE TO BE SHARED“ eingebracht. Warum ironischerweise? Nunja, die Rückbank lädt nicht gerade zum Verweilen ein und ich bezweifle, dass dort freiwillig jemand mitfährt. Ihr erkennt den etwas fragwürdigen Winkel der Rückenlehne im Verhältnis zur Sitzfläche am untenstehenden Foto.

Positiv hingegen ist jedoch ausreichende Beinfreiheit, sowie ein durchgängiger Fahrzeugboden und eine 230V-Steckdose für hinten. Es stellt sich jedoch die Frage, ob eine USB-Buchse es hinten nicht auch getan hätte. Möchte man sich wieder aus der unbequemen Sitzposition befreien, fällt einem das sehr billig anmutende Interieur des Fahrzeugs auf. Für den Preis per se nichts Tragisches, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass das Design auf Höhe der Zeit ist und nicht wie ein Auto aus den späten 80ern aussieht.
Im Innenraum überzeugt der SION. Jedoch mit kleinen Tricks…
Wesentlich spannender wird es, wenn man sich auf den Fahrersitz begibt. Das Infotainment ist clean gestaltet. Das Islandmoos spendiert dem Innenraum eine frische Atmosphäre und hebt sich damit vom restlichen Design ab. Das hat Sono Motors richtig gut gemacht. Ebenso wie die Software im Übrigen. Tacho und Toucheinheit bieten ein schönes Bild und die Software läuft, dafür dass es ein Vorserienstand ist, erstaunlich flüssig. Rein optisch würde ich sogar glatt behaupten, dass es sich hier um das schönste Layout handelt, was ich je in einem Auto gesehen habe. Das dürfte aber unter anderem daran liegen, dass der Funktionsumfang sehr gering ist. Navigation und Vieles mehr sollen schließlich über Android Auto und Apple Car Play laufen.

Wer sich die Bilder aber aufmerksam ansieht, dem dürfte auffallen, dass man hier fleißig geschummelt hat. Der Sion wird mit einem SOC von 53 % angezeigt, während eine Restreichweite von 283 km zu sehen ist. Bei einer WLTP-Reichweite von 305 km ziemlich unrealistisch. Auch der Rest des Cockpits bietet für diese Preisklasse ein schönes und harmonisches Bild. Lediglich das Lenkrad scheint noch nicht final zu sein: Das Design deutet stark darauf hin, dass das Lenkrad noch aus dem Hause VW stammt und lediglich mit einem Sono Motors Logo auf dem Deckel versehen wurde. Die Metalloptik am Lenkrad ist auf jeden Fall nicht sehr stimmig mit dem Rest des Innenraums.

Der Motorraum des SION lässt tief blicken. Bis auf den Asphalt der Straße!
Wirft man einen Blick unter die Motorhaube, stellt sich heraus, dass sich darunter tatsächlich auch ein Motor befindet. Ja, der Sion hat einen Frontantrieb. Etwas peinlich: Vom Team vor Ort konnte mir keiner sagen, warum sich der Motor vorne befindet und nicht wie bei vielen anderen E-Autos an der Hinterachse. Ich hoffe, dass zumindest die zuständigen Ingenieure wissen, was sie da getan haben. Viel eher habe ich jedoch den Frunk vermisst, der aus Kostengründen weggelassen wurde. Einerseits verständlich, andererseits ein Feature, was ich persönlich sehr wichtig finde, um das Ladekabel oder schmutzige Schuhe unterzubringen.

Vor allem hätte der Frunk aber eine Sache bewirken können: Er hätte den Besuchenden vertuscht, dass der Motorraum nicht verschlossen ist und man bis zum Asphalt hindurchblicken kann. Natürlich habe ich auch das bemängelt und hinterfragte, ob dies noch geschlossen wird. Die Aussage vom Mitarbeiter war: „Nein, das muss so sein. Das ist auch bei allen anderen Autos so.“ Leider hat er damit unrecht und war da bei mir an der falschen Adresse. Nahezu jedes Fahrzeug hat mittlerweile einen komplett abgekapselten Motorraum, ob Verbrenner oder E-Fahrzeug. Und besonders unter dem Aspekt der Aerodynamik hätte man wenigstens die Unterseite verkleiden können. Aber man scheint wohl sehr tierlieb zu sein und wollte ein neues Zuhause für Marder schaffen.

Vor der Motorhaube, unter dem Sono-Logo, befindet sich die Ladeeinheit. Aus vorherigen Prototypen war diese noch als recht unübersichtlich bekannt. Zurückgeblieben ist der bidirektionale Typ B Stecker mit CCS-Einheit (11 kW AC; 75 kW DC) und eine einsame 230 V Steckdose. Daneben angeordnet sind die LED-Scheinwerfer, deren Design sehr gelungen ist. Dies war bereits der finale Serienstand und stammen bereits aus dem Werkzeug für die Serienproduktion. Gut gefallen haben mir die dezenten Einprägungen mit „Sono“ in den Scheinwerfern und der „Sion“-Schriftzug an der A-Säule. Die kleinen Details lassen das böse Schimpfwort „funktional“ dann doch ein bisschen liebevoller werden.
Was wird nun aus dem SION – ein Fazit!?
Einen Schluss zu finden ist hier schwer. So lobenswert das Konzept ist, so schlecht ist auch die Umsetzung. Natürlich fehlt Geld an allen Ecken und Enden. Und natürlich weiß jeder, wie es besser geht. Aber einige Probleme (wie beispielsweise die Heckklappe) sind einfach peinliche Konstruktionsfehler, welche das Fahrzeug im Gesamtkonstrukt schlecht dastehen lassen. Ich möchte mich bewusst aus der Finanzierung des Projekts raushalten und den Sion nur mit meinem technischen Know-How beurteilen. An Sono Motors habe ich bereits mehrfach mitgegeben, dass man das Fahrzeug nicht nur mit der Aussage „wir haben Solar auf der Karosserie“ vermarkten sollte, sondern auch die technische Finesse hierzu zeigen soll. Bisher wurde auf den Rat nicht eingegangen.
Ich möchte aber in Frage stellen, ob ein börsennotiertes Unternehmen wirklich noch seinem Versprechen von maximaler Transparenz an die Community nachkommen kann. Hierzu muss sich jeder selbst ein Bild machen.
Über den Autor: Noah ist 19 Jahre alt und seit zwei Jahren, also von Anfang an, elektrisch unterwegs. Er hat gerade seine Ausbildung als Produktdesigner in der Automobilzulieferer-Branche abgeschlossen und hat die technische Finesse, auch einmal etwas genauer unter die Haube zu schauen. In seiner Freizeit beschäftigt er sich mit allem was ohne Qualm rollt – Ob Bahn, Auto oder irgendetwas dazwischen.
Wie zutreffend meine Aussage war, hat sich ja nun deutlich gezeigt.
Ich habe nie verstanden, warum sich immer mehr Menschen vom Politik und Journalismus abwenden, aber mittlerweile weiß ich, dass auch ich lieber auf der Seite der Annas und Waldemars stehe, als auf Eurer: Niemand muss sich für den Sion interessieren oder ihn gar kaufen, wer es tut, der tut es, alle anderen könnten den Sion ja einfach ignorieren. Wie groß muss Eure Angst sein, dass am Thema „Solar und Auto“ womöglich doch etwas dran sein könnte, dass kein Mittel zu schäbig ist.
Es ist mir egal, ob Ihr meinen Beitrag veröffentlicht oder nicht, ich sag’s mit Annas Worten „Ich bin mir immer treu geblieben, dass ist das, was man sein muss, dass man sich nicht aufgibt in dem Zorn und dem negativen Leben“
Anna Lang: Sie wurde 108 Jahre alt | Lebenslinien | Biografie | BR
https://www.youtube.com/watch?v=UosgAez72J4
Die Hundertjährigen: Was macht ein langes Leben aus?
05.01.2023 · Menschen hautnah · WDR
https://www.ardmediathek.de/video/menschen-hautnah/hundertjaehrige
/wdr/Y3JpZDovL3dkci5kZS9CZWl0cmFnLTk3Y2UzMzAyLWUyN2MtNGNmNi1hZDVjLTYxOWVkM
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Generation 100 plus – wie leben 100-jährige? | Doku | Reportage
https://www.youtube.com/watch?v=0d1SbEtXH9A
Eine sehr umfassende und neutrale Beschreibung des SION, die klar und vor allem ungeschönt die Defizite des Fahrzeugs und auch die Gesamtproblematik dieses Projektes aufzeigt.
Das Auto wird niemals die Serienfertigung erreichen, zum einen weil es noch längst nicht serienreif ist (bislang kein einziger Crashtest, keine Betriebsfestigkeitsnachweise, keine Homologation etc. ). Bis zum Start einer Serienproduktion werden mindestens noch weiter 300Mio€ benötigt. Diese wird aber kein Investor bereitstellen, weil es keine positive neutrale Due Diligence für dieses Fahrzeug geben wird.
So!
Ich komme gerade von der Sion Tour in Fürth UND ich kann nichts davon bestätigen was „Noah Wand“ hier geschrieben hat! Die Halle war übrigens Hell, kein diffuses Licht! Ausgestellt war Neptun und Merkur.
Rückbank: Diese lässt sich sehr wohl verstellen! Zugegeben ich hab auch erst nach einen Hebel gesucht, aber sie lässt sich definitiv mit dem „Umklapp Hebel“ einstellen! Die Rückenlehne rastet in zwei Positionen ein, mehrmals getestet! Isofix ist an beiden Sitzen außen vorhanden.
Solarzellen: Sind sie sichtbar? Ja, aber nur gering!
Sind sie wellig? An den Kotflügeln, Türen und Kofferraum nicht, da war alles absolut glatt! Dach vereinzelt und Motorhaube ja, sieht etwas wie Hagelschaden aus, aber soll noch besser werden.
Apropos Hagelschaden, die Solarzellen sind Parallel geschaltet, das heißt sollte eine Zelle (z.B. am Kotflügel) einen Defekt haben, funktionieren die anderen (am Kotflügel) weiterhin! Auch das Austauschen soll man selbst erledigen können, für die Türen wird’s wohl ein bisschen komplizierter weil da die Solarzellen verklebt und verschraubt sind und die Türinneverkleidung runter muss, ist aber für einen halbwegs visierten Hobbyschrauber auch machbar!
Platz: Ja was soll ich sagen? Platz ist genug! Auch auf der Rückbank, da stört auch nicht der kleine „Tunnel“ am Boden.
Der Kofferraum hat allerdings wirklich nur ein lichtes Maß von 62cm (gemessen von Ladekante bis Dachhimmel), soll aber laut Aussage noch etwas mehr Platz werden. Der Öffnungswinkel soll wohl auch noch etwas mehr werden, ich bin 178cm groß, ich hab mich nicht einmal am Kopf gestoßen.
Motorraum: Also ich weiß ja nicht was da „Herr Wand“ gesehen hat, wahrscheinlich die Spiegelung der Hallendecke in der Plexiglasscheibe die den Motorraum abdeckt, aber ich konnte eine Motorverkleidung am Unterboden im Motorraum erkennen! Und auch ein anderer Interessent der sich sogar unter das Auto gelegt hat, hat bestätigt das der Motor verkleidet ist.
Innenraum: Die Haptik ist meiner Meinung nach für recyclat wirklich gut! Es wirkt alles passgenau und nicht „billig“, lässt sich auch schön anfassen, die Türgriffe haben keinen Grat oder ähnliches.
Das Infotainment ist schön aufgeräumt und man erreicht die wichtigsten Einstellungen schnell und einfach ohne ewig durch Menüs wischen zu müssen.
Auch das Sono Team stand immer für Fragen gleich Parat und hat mit einer Engelsgeduld erklärt, großes Lob hier!
Nanu?
Wo ist denn mein Beitrag hin? War wohl zu positiv, ich hab mir den Sion in Fürth angesehen und konnte nichts aus dem Beitrag hier bestätigen!
Wieso versucht eigentlich jeder Sono-Motors systematisch zu zerstören?
Ach Ulrich – Und weil Du auf dem Dach eine PV-Anlage und 2 E-Autos hast, sind alle anderen minderbemittelt, die das nicht können (weil sie z.B. zu Miete wohnen) und andere Lösungen für sich benötigen?
Klingt nach dem Mehrwertsteuer-Vorschlag der Grünen, die die Mehrwertsteuer für „gesunde“ Lebensmittel senken / aufheben wollen.
Denn was „gesunde“ Lebensmittel sind, bestimmen die Grünen.
Allerdings hat sich im Laufe der Jahre die Bewertung immer wieder verändert, was „gesunde“ Lebensmittel sind:
Nimm die Kartoffel, galt als sehr gesund, wurde zwischendurch verteufelt, dann wieder gesund.
Und während Du (und andere) SonoMotor immer wieder mit Vorwürfen und Unterstellungen überziehst, scheint es völlig ok zu sein, dass Deutschland seit Jahrzehnten Entwicklungshilfe an die Wirtschaftsmacht China bezahlt:
630 Millionen Euro (24.08.2021, Focus)
473,4 Millionen Euro (September 2022, statista.com).
Ist doch geil, der deutsche Steuerzahler sponsert einen seiner größten wirtschaftlichen Konkurrenten!
Hätte SM auch nur einen Teil dieses Geldes bekommen, der Sion wäre schon längst auf der Straße.
Flippt Ihr eigentlich auch so aus, wie gegenüber SonoMotor, dass viele Wirtschaftsunternehmen vom deutschen Staat (sprich: von Dir und mir) immer wieder und wieder unterstützt werden?
1,43 Milliarden Euro Galeria Kaufhof, TUI (1,2 Milliarden), Lufthansa (6 Milliarden).
„Zum 3 Mal innerhalb von weniger als 2 Jahren bittet Galeria um staatliche Hilfe“ (Zeit, 14.10.2022): Anfang 2021 und dann noch einmal Anfang 2022 erhielt Galeria aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) schon 680 Million Euro, 1,43 Milliarden Euro sind dies mit der 3. Zahlung.
Hinzukommt: Über die Jahre seit der Übernahme hat „Galeria“ allerdings noch erheblich mehr Förderung vom Staat (also vom Steuerzahler) erhalten, aber dennoch wurden peu à peu Häuser dicht gemacht und hat nun Grundstücke in Bestlage, ohne lästige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bezahlen zu müssen.
10 Million Euro Steuergeld von uns allen ging an „Adler Modemärkte“ – trotzdem Insolvenz.
12,5 Millionen Euro Steuergeld von uns allen an Autozulieferer „A-Kaiser“ im Januar/2021, Insolvenz im Juli 2021
33 Millionen Euro an „Orsay“ Steuergeld, ist danach Pleite gegangen.
Und diese Liste lässt sich endlos fortführen.
Milliarden muss der Steuerzahler für wenige km Reaktivierung einer Bahnstrecke insgesamt aufbringen.
8,2 km = auf 124,6 Millionen Euro werden die Kosten für die Reaktivierung der Talgangbahn veranschlagt
hinzukommen jeweils die Jährlichen Betreibungskosten (Zug, Personal, Instandhaltung etc.)
2010 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
5,40 km; 1,00 km; 2,20 km; 1,60 km; 11,50 km; 4,10 km
(zusammen 25,80 km)
2011 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
3,30 km; 0,60 km; 39,00 km; 1,10 km; 7,90 km; 3,40 km; 7,30 km; 1,70 km;
(zusammen 64,30 km)
2012 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
3,20 km; 8,90 km; 22,10 km (Streckenlänge in Deutschland 4,6 km);
(zusammen 34,20 km)
2013 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
2,50 km; 39,50 km; 12,20 km; 9,80 km; 4,10 km; 0,90 km; 3,50 km;
(zusammen 72,50 km)
2014 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
9,10 km; 2,70 km; 4,50 km; 1,20 km(Streckenlänge in Deutschland 0,8 km); 9,20 km;
(zusammen 26,70 km)
2015 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
8,90 km; 30,10 km; 7,60 km (in Deutschland 5,5km);
(zusammen 46,60 km)
2016 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
24,80 km; 0,60 km
(zusammen 25,40 km)
2017 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
2,70 km; 4,50 km; 15,00 km;
(zusammen 22,20 km)
2018 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
4,40 km (zusammen 04,40 km)
2019 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
43,00 km; 28,00 km; 1,50 km; 29,80 km; 19,70 km; 7,50 km;
(zusammen 129,50 km)
2020 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
35,10 km; 9,40 km; 8,00 km; 0,70 km; 20,00 km; 4,30 km;
(zusammen 77,50 km)
2021 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
0,60 km; 2,70 km; 14,60 km; 39,40 km; 0,50 km; 1,30 km;
(zusammen 59,10 km)
2022 wurden für den Personen- und Tourismusverkehr als Bahnstrecke reaktiviert
52,10 km; 1,10 km; 1,00 km; (zusammen 54,20 km)
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_reaktivierten_Eisenbahnstrecken_in_Deutschland
Die „Verkehrsbetriebe“ sind oftmals Vereine, bezahlen tuns aber Bund, Länder, Landkreise und Gemeinden – also der Steuerzahler.
Ich habe an so einer Bahnstrecke gewohnt (Rheinland), was glaubst Du, wie oft die Züge leer gefahren sind oder nur mit 2 Personen besetzt waren?
Und selbst wenn es Gutachten gibt, die darauf hinweisen, dass die Kosten in keinem Verhältnis zum Nutzen stehen, wird das gemacht.
Für ganz erheblich weniger Geld könnte man locker auch Sions als Ruftaxi installieren, die könnten dann sogar z.B. alte Menschen oder in der Bewegung eingeschränkte Menschen von zu Haus abholen / zu Hause absetzen.
Aber, oh Gott, so etwas passt ja nicht ins hochstilisierte SonoMotor-Feindbild!
Ich habe ausnahmsweise schon sehr viel zu dem Thema Sion – hier und als Antwort – darzustellen versucht, dies im Versuch aller Ausführlichkeit zu zumindest zu dessen Grundprinzipien. Sie werden beim interessierten oder kritischen Betrachter überwiegend korrekt und somit positiv als Alleinstellungsmerkmal und Sonderleistung erkannt und bewertet. Dies zum Glück zumindest beim Versuch der Sachlichkeit.
An dieser Stelle auf ein ständig Neues ein ständig sachlich Gleiches zum Sono Motors Sion zu wiederholen oder auszuholen, das ist offensichtlich sinnlos, insbesondere für jene Art von Kommentare wie z.B. via „DWM“. An dieserart Konsumenten, Protagonisten oder Wahrnehmende – nämlich via eigener festgefahrener Werte oder überholter Standards gegenüber einer nämlich notwendigen Erneuerung für eine nachhaltige Automobilität – verängstigten „Pseudo-Kritiker“, und Letzteres erlaube ich mir jetzt hiermit festzustellen, bleiben eben unbelehrbar und beratungsresistent. Und daran ist, wie inzwischen festzustellen – leider kaum zu rütteln. Die weiteren Statements bestätigen dies aber auch . . .
Ich darf aber ebenso feststellen: Schade „DWM“, Sie haben schlicht keine Ahnung, genauso wenig wie der gehässige Verfasser des Artikels gegenüber einem Meilenstein und einer Sonderanstrengung im Automoblbau und als Unternehmen. Und der Verfasser hat insbesondere auch nicht darüber Ahnung, wovon er hier im Detail schreiben will. Ich erlaube mir diese notwendige Bewertung. Und die überwiegenden Reaktionen bestätigen diese meine Auffassung. Entsprechend abgewertet wird also der überwiegend (und nach meiner Wahrnehmung bzw, Erkenntnis berechtigt) als unsachlich deklarierte Kernartikel über den Sono Motors Sion – worüber aufgrund dessen hier debattiert werden muss.
Die Redaktion dieser Plattform scheint sich offensichtlich für keinen Unsinn und keinen Dilettanten als Schreiberling zu schade. Fazit aus meiner Sicht und Erfahrung: „Elektroauto-News.net“ – eine eher unseriöse bzw. redaktionell inkompetente Seite.