Die Vehicle-to-Grid-Technologie gewinnt auf der Elektronikmesse CES in Las Vegas Aufmerksamkeit durch führende deutsche Unternehmen wie Ambibox, EcoG und The Mobility House. Das Thema bidirektionales Laden wird von der aktuellen Bundesregierung seit dem Koalitionsvertrag gefordert. Auf der Messe erhalten die drei Unternehmen direkte Unterstützung vom Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (FDP).
Die Entwicklungen der vergangenen Jahre und viele Erkenntnisse aus verschiedenen Pilotprojekten in mehreren Ländern unterstreichen das Potential von V2G für den Energiemarkt und den Klimaschutz. Einige Automobilhersteller wie z.B. Volkswagen und Renault haben bereits angekündigt, bidirektionales Laden in ihre Modelle zu integrieren.
Auf der CES 2024 stellen die drei Unternehmen nun gemeinsam im deutschen Pavillon die für V2G relevanten Puzzleteile vor: Das Technologieunternehmen EcoG zeigt ein Betriebssystem und sein Referenzdesign für bidirektionale Wallboxen. Dieses System verknüpft die Hardware des Ladestations- und Heimenergiemanagementsystem-Herstellers Ambibox mit der Technologie von The Mobility House, die die Fahrzeugbatterien am Energiemarkt vermarktet.
Energiewende und Netzstabilität dank V2G
Vehicle-to-Grid oder bidirektionales Laden birgt enormes Potenzial für die Energiewende und die Netzstabilität. Millionen dezentrale, vernetzte E-Fahrzeuge könnten künftig einen riesigen Schwarmspeicher bilden und einen flexiblen Ausgleich zu den volatilen Energiequellen Wind und Sonne schaffen, mit reduziertem Netzausbau und ohne Komforteinbußen für die Fahrer:innen.
So kann der Einsatz von fossilen Kraftwerken weiter verringert werden, die bisher einen Großteil der Flexibilität gewährleisten. Elektroautos werden somit auch zu einem noch wichtigeren Bestandteil in Sachen Klimaschutz: Denn ihr Einsatz vermindert nicht mehr nur CO2-Emissionen in der Mobilität, sondern zusätzlich dazu in der Stromerzeugung.
Ambibox, EcoG und The Mobility House fordern folgende Punkte, um die Innovationsführerschaft für V2G in Deutschland beizubehalten:
- Gleichstellung von mobilen Speichern bei der Abgabenbefreiung: Der energiesystemdienliche Einsatz von Fahrzeugbatterien sollte stationären Speichern gleichgestellt werden. Dafür sei insbesondere die Netzentgeltbefreiung auf V2G zu erweitern.
- Vereinheitlichter Anmeldeprozess: Deutschland müsse daran arbeiten, V2G einfach beim Netzbetreiber anmelden zu können. Derzeit sind es über 800 verschiedene Netzbetreiber, die vielfach individuelle Anmeldeverfahren aufweisen.
- Aktualisierbare Ladeinfrastruktur: Um während des Rollouts von V2G die Rahmenbedingungen anpassen zu können, benötige es DC-Ladesysteme, die über Software-Updates dem Netzanschluss angepasst werden können und so ISO 15118-20 gemäß den Anwendungsrichtlinien der CharIN entsprechen.
Quelle: The Mobility House – Pressemitteilung vom 09.01.2024
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