Besteuerung von E-Dienstwagen: Schweizer Regelung „eine Schande für ein zivilisiertes Land“

Cover Image for Besteuerung von E-Dienstwagen: Schweizer Regelung „eine Schande für ein zivilisiertes Land“
Copyright ©

shutterstock / Lizenzfreie Stockfoto-Nummer: 183841733

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Christoph Erni, CEO des Schweizer Ladehardware-Herstellers Juice Technology, geht mit seiner Regierung in einem auf Vision Mobility veröffentlichten Gastkommentar hart ins Gericht: Erni stößt die seiner Meinung nach völlig fehlkonstruierte Besteuerung von Dienstwagen in der Schweiz sauer auf. Wer einen Geschäftswagen privat nutzt, dem wird ein Privatanteil als geldwerte Leistung auf seinen Lohn aufgerechnet, das gilt in der Schweiz ebenso wie in Deutschland.

Da Deutschland jedoch die Elektromobilität umfassend fördern will, hat die Politik den Steuersatz für Dienstwagen im Vergleich zu Verbrennern auf ein Viertel heruntergekürzt, von 1 auf 0,25 Prozent. In Folge spart ein Mitarbeiter je nach Fahrzeugpreis, der als Grundlage für die Besteuerung dient, auch mal einen deutlich vierstelligen Betrag pro Jahr.

Und was machen die Schweizer?“, beginnt Erni seine Abrechnung mit der Schweizer Politik: „Einfach nichts“. Das Land wende einfach „die momentane Regelung – 0,8 Prozent pro Monat ungeachtet der Antriebsart – auf ein beliebiges E-Auto an“. Was dazu führe, dass ein Elektro-Dienstwagen bei der Besteuerung rund 75 Prozent teurer sei als ein vergleichbares Verbrennerauto. Dies sei „zweifellos nicht gerecht und vermutlich auch nicht so gewollt“, so Erni.

Die Schweizer „schießen sich ordentlich ins Knie“

Der CEO von Juice Technologies führt die Berechnung weiter fort, um zu zeigen, welche finanziellen Folgen die Dienstwagenbesteuerung für Schweizer E-Fahrer habe: „Auf zehn Jahre realistische Nutzungsdauer eines E-Autos hochgerechnet führt ein Mitarbeiter theoretisch Steuern und Sozialversicherung auf 380 (!) Prozent des Kaufpreises ab“. Dies sei „absurd“, so Erni.

Eine solche Regelung sei „eine Schande für ein zivilisiertes Land“. Die Schweizer „schießen sich ordentlich ins Knie“, so Erni, da es sich „mit so einer Ungerechtigkeit viele Unternehmen und Arbeitnehmer zwei Mal überlegen“ werden, ob sie auf ein klimafreundliches Elektroauto umsteigen „und sich als Dank für ihren visionären Schritt vom eigenen Staat abzocken lassen sollen.“

Die trägen Schweizer Behörden lassen alle Vorstöße im Sand verlaufen“, kritisiert Erni, und „die wegweisende deutsche Lösung“ werde „nicht einmal zur Kenntnis genommen. So kommt es, dass die Schweiz aktiv dafür sorgt, dass Fahrer von E-Geschäftsautos nicht nur nicht gefördert werden – im Gegenteil, sie werden aktiv bestraft.“

Quelle: Vision Mobility – Privatanteil bei E-Autos: Wie sich die Schweizer selbst ins Knie schiessen

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
Sidebar ads

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Markus Doessegger:

Also der lateinische Name für Schweiz ist Helvetia und der von allen Staaten der Erde anerkannte amtliche Name für Helvetia ist Schweizerische Eidgenossenschaft. Und somit ist der lateinische amtliche Name = Confoederatio Helvetica, im Klartext ein föderalistischer, demokraticher Staat in Mitteleuropa.

Die wiederum von allen Staaten dieser Erde anerkannte Fahne ist das Weisse Kreuz auf Quadratischem Roten Hintergrund und sein Rufname ist wiederum Schweizerische Eidgenossenschaft.

An unserem Bundeshaus (Parlamentsgebäude in Bern) stehen die lateinischen Worte: Curia Confoederationis Helveticae, also die Versammlung der Schweizerischen Eidgenossen. Das ist das mittelgrosse Gebäude mit der grünen Kuppe am Ende der Berner Alstadt hoch über dem Fluss Aare.

Auf jeder Webseite unserer Staatlichen Behörden steht : Schweizerische Eidgenossenschaft.

Hinten auf unseren PkW’s, LkW’s klebt so eine ovale Etikette mit den Buchstaben CH = Confoederatio Helvetica, also wiederum auf Deutsch Schweizerische Eidgenossenschaft. Diese wird von allen anderen Staaten eingefordert sobald wir die Grenze überqueren.

2 Dinge, die ich von Ihnen einfordern möchte:

  1. Erklären Sie bitte der EV Gemeinde hier, was Sie nicht verstanden haben !
  2. Stehen Sie immer noch zu Ihren Worten und erklären Sie öffentlich 8.6 Millionen Schweizer Eidgenossen als braunes Pack.

Und Sie wollen Schweizer sein? Oder eben auch Schweizer Eidgenosse?
Natürlich sage ich auch, wenn mich jemand fragt, von wo ich komme: „ich bin Schweizer“

Wie auch immer bleiben Sie gesund

Markus Doessegger:

Ich weiss wirklich nicht, wer von uns beiden da etwas falsch verstanden hat. Also ich bin nicht Historiker, vielleicht aber Sie.

Was ich nur weiss ist, Dank an die ARD, dessen Programm ich in der Schweiz auch empfangen kann, dass am 3. Oktober 1990 die Herstellung der Einheit Deutschlands vollzogen wurde und dass damit die beiden Staaten BRD und DDR aufgehört haben zu existieren. Womöglich lag ich da die letzten 30 Jahre falsch.

Was aber so faszinierend ist, wir leben im Kanton Zürich und die Heimat meiner Mutter ist Schaffhausen. Ich bin ja sehr oft mit meinen Eltern vor dem besagten Datum bei Lottstetten über die Grenze in die „Bundesrepublik Deutschland“=Innschrift des Grenzschild gefahren. Auch heute fahre ich oft mit meinem Tesla über denselben Grenzübergang. Aber eigenartigerweise steht heute als Innschrift auf dem Grenzschild=“Deutschland“ und überall auf Google Maps steht „Deutschland“ !
Können Sie mir das erklären?

Ich nehme mal an dass Sie Deutscher sind und deshalb Ihnen das sehr leicht fallen sollte. Falls nicht bitte ich Sie um Entschuldigung.

Jürgen Baumann:

Vollmundige Behauptungen, keine Argumente. „Where is the Beef?“

H. Diess:

Sieht man mal, dass man diese schrottigen E-Karren ordentlich bevorteilen muss, damit sich das Ganze irgendwie rechnet. Schön in die eigene Tasche gelogen ist das. So wie das in Deutschland getrieben wird, ist es einfach nur völlig technologiefremde Planwirtschaft. Hauptsache der Strom kommt aus der Steckdose. Wie hier manche E-Auto-Verfechter auf dieser ungerechtfertigten Bevorteilung beharren, ist schon lächerlich :-D

Strauss:

Markus, ein richtiger Europäer weiss das BRD immer noch Bundesrepublik Deutschland heisst. Liegt nördlich der Schweiz.
Miguel, Du hast im Geschichtsunterricht offenbar nicht am Fenster gesessen. Die Helvetier gab es schon vor den Römern. Wer glaubst Du, dass dies ist auf der Schweizergeldmünze ist? ( Pass auf mit Deinen rassistischen Bemerkungen , sonst schmeisst Dich Sebastian raus)

Miguel Lamora:

Seit ca. 1784 gibt es keine eidgenossen mehr. Napoleon machte aus der eidgenossenschaft die helvetische republik. Seit Ca. 1887 sind wir schweizer. Nicht mehr und nicht weniger. Nur braunes pack schimpft sich (fälschlicherweise) noch eidgenossen.

Miguel Lamora:

Leider ist ihr text sooooo lang und meine mittagspause soooo kurz. Aber ich gebe ihnen in den meisten punkten recht. Ausser auf das „fehlende“ geld des staates. Wer milliarden für neues kriegsspielzeug hat, aber nicht für nachhaltige subventionen, hat die prioritäten schlicht falsch gesetzt.

Miguel Lamora:

Der vergleich, der energieproduktion, diente lediglich als beispiel. Im bezug zu „andere prioritäten“. Ein anderes beispiel wäre z.b. auch die neat-bahn. Europa hat es beschlossen, aber die schweiz ist das einzige land, welches seinen verpflichtungen erfült hat. Und mal ganz erlich. Strassen mit stark reduziertem lkw verkehr, wäre doch für autofahrer und strassenbelag ein segen. Dementsprechend auch für die umwelt. Unsere akw’s könnten wir längst in rente schicken, wäre da nicht ein grosser konservativer bevölkerungsanteil. Alternativen zur energieproduktion sind schon lange vorhanden. Bin mir nicht mehr ganz sicher, aber ich glaube er heisst Achmed Khan. Er hat ein buch verfasst „synergien“, in welchem er alle möglichkeiten zur energiegewinnung beschreibt. Es gibt sehr viele möglichkeiten. Aber die menschheit sieht nur windkraft und solar. Schade eigentlich.

Markus Doessegger:

„BRD“, wo ist das?

Sie haben schon recht, dass auch die Schweiz so einiges aufzuholen hat (KKW’s, PV Anlagen auf den Flachdächern so mancher Office- und Einkaufsgebäuden).
Ganz wichtig ist aber auch zu beachten, dass wir eine Topographie haben die zu 2/3 aus Felsen/Bergen besteht. Das macht die Sache nicht immer so ganz einfach. Dann kämpfen wir auch immer gegen das Zweckbündniss aus grünen Fundamentalisten, Wutbürgern aller Art und SVP, warscheinlich das gösste Hinderniss für eine objektive Zukunft.

Aber es gibt Leuchtürme, z.B. das Dorf Anwil, das während 2 Wochen in einem vergangenen Sommer ausschliesslich nur mit Elektroautos unterwegs war, um den Einwohnern einmal aufzuzeigen, wie die Zukunft in 2030 aussehen könnte und was sie noch für Vorbereitungen treffen müssten, um die doch recht grossen Umstellungen auf diesem Weg, meistern zu können. Habe dem Organisator meinen Tesla Roadster während dieser Zeit zur Verfügung gestellt und habe mich in die ÖV geschwungen.

Ein anderes Bespiel, eine Gemeinde im Kanton Graubünden lebt seit einigen Jahren bereits nachhaltig Energieautark (Solar und Bio). Allerdings, im Verkehr gibt es noch einiges zu tun. Trotzdem, wenn solche Beispiele Schule machen, dann werden wird irgendwann ein KKW obsolet.

Der Kanton Zürich stellt per default allen privaten Haushalten zu 100% Strom aus Wasserkraft zur Verfügung. Wer gerne möchte kann für einen Teil davon mit Solarstrom mixen. Heute garantiert die Kraftwerksgesellschaft, dass das Stromprodukt, also die Vollversorgung seiner elektrischen Energie zu 100% aus erneuerbaren Resourcen hergestellt wird, grossmehrheitlich auch Wasserkraft.

dazu:
„EKZ und EWZ haben Atomstrom verbannt
Das EKZ-Grundprodukt besteht nun aus Wasserkraft. Mit sogenannten Upgrades kann zusätzlich Strom aus Biomasse, Wind- oder Sonnenenergie bezogen werden. Atomstrom für Privathaushalte liefern die EKZ nicht mehr.“ Dezmber 2015
2017 gab es allerdings noch 13% schmutzige Importe. Diese müssen so schnell wie möglich zu 100% verschwinden, so dass auch die Industriellen Stromabnehmer voll nachhaltigen Strom beziehen.

Meine Eigentumswohnung in einem 8 Familien Mehrfamilienhaus hat 2 Erdsonden (geologisch überprüft und zertifiziert) sowie eine Wärmepumpe (Projekt wurde als sehr fortschrittlich bezeichnet und prämiert). Meine Heizrechnung ist zwischen 50-60 Franken (Euro) pro Heizperiode.

Meine Eltern wohnen in einem Haus, das mit Erdgas beheizt wird (inkl. Warmwasseraufbereitung). Ist sauteuer. Mit der Option, Biomasse als Ersatz zu haben. Aktuell bin ich bei 50%/50%.

Ich rechne damit, dass mit der Erstarkung der GLP (Grün Liberalen) bei den letzten Wahlen als auch in Zukunft, sich diese Bilanz noch weiter verbessert.

Also es läuft schon einiges in die richtige Richtung, halt vielerorts noch zu halbherzig.
Ein signifikante Erhöhung der Mineralölsteuer wäre schon lange notwendig, abgestuft je nach Grösse der Verbrennerbolide.

Diejenigen Kräfte, die da so auf die Bremse treten, kommen auch in der Corona Pandemie eher schlechter an im Volk, so dass wir vielleicht doch in den kommenden Wahlen nochmals eine gössere Verschiebung in Richtung Grün-Liberal sehen und damit dann endlich mal die Dämme brechen. Think Positiv.

Ganz wichtig ist, dass wir Elektroautomobilisten immer häufiger auf der Strasse Präsenz zeigen. Wir im Tesla Club arbeiten mit unseren fast 1400 MG tatkräftig daran. Auch die nachkommenden Generationen (Schule) ist ein sehr wichtiges Zielpublikum.

Strauss:

E Autos sind in der BRD billiger als in der Schweiz. Richtig mit der Schienenelektrifizierung ist man südlich vom Rhein vor allem dank der NEAT durch den Gotthard , Aushängschild. Sowohl für Güter als auch Personen. Aber mit den ,,Erneuerbaren,, müssen die Eidgenossen von allen Nachbarländern noch viel lernen. Der Verglich mit dem Dieselzug, na ja. Die Strecken von Lindau nach Wangen im Allgäu oder Schaffhausen nach Singen sind noch Uebergangslösungen. Von dort weg gibt es bereits moderne Schnellverbindung Richtung Norden und nach Wien per modernen Siemenszügen.
Das alte Lok-Diesel-System, Hybrid wie im Auto, ist weltweit teilweise immer noch in Betrieb und unverwüstbar .Mal richtig im Schwung laufen die elektrisch fast von alleine weiter.Vor allem in ebenem Gelände.
Die Strecke Bangkok (Thailand) nach Singapore ist zu empfehlen, bevor sie jetzt auch durch eine elektrische Schnellverbindung ersetzt wird.

Ähnliche Artikel

Cover Image for Diese 7 E-Autos interessieren derzeit besonders

Diese 7 E-Autos interessieren derzeit besonders

Daniel Krenzer  —  

Welche Elektroautos interessieren die Nutzer der EV Database eigentlich am meisten? Die jüngsten Aufrufzahlen zeigen, was das „beliebteste“ E-Auto ist.

Cover Image for Neue Version des Opel Frontera mit 100 km mehr Reichweite jetzt verfügbar

Neue Version des Opel Frontera mit 100 km mehr Reichweite jetzt verfügbar

Michael Neißendorfer  —  

Im Frühjahr feierte der Opel Frontera seine Händlerpremiere in Deutschland, jetzt gibt es eine neue Modellvariante des E-Autos mit höherer Reichweite.

Cover Image for Citroën preist neuen C5 Aircross Electric bei 42.590 Euro ein

Citroën preist neuen C5 Aircross Electric bei 42.590 Euro ein

Michael Neißendorfer  —  

Der neue C5 Aircross wurde von Grund auf neu entwickelt und basiert erstmals auf der STLA-Medium-Plattform von Konzernmutter Stellantis.

Cover Image for MG Cyber X könnte schon 2027 auf die Straße kommen

MG Cyber X könnte schon 2027 auf die Straße kommen

Sebastian Henßler  —  

Der kantige MG Cyber X soll ab 2027 als emotionales Familienauto auf britische Straßen kommen – mit pop-up-Scheinwerfern und starker Designsprache.

Cover Image for Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid

Uber investiert 300 Millionen Dollar in Robotaxi-Projekt mit Lucid

Michael Neißendorfer  —  

Mindestens 20.000 hochautomatisierte E-Autos von Lucid will Uber auf die Straße bringen, in Dutzenden Märkten weltweit.

Cover Image for Subaru bringt drei neue Elektroautos nach Europa

Subaru bringt drei neue Elektroautos nach Europa

Sebastian Henßler  —  

Subaru stellt Solterra, Uncharted und E-Outback für Europa vor – drei neue Elektroautos mit Allradantrieb, großer Reichweite und flexiblen Ladeoptionen.