Webasto präsentiert „grüne Batterie“

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Sebastian Henßler
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In einer Zeit, in der Elektroautos immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Technologie. Die Herstellung von Batterien für Elektroautos erfordert den Einsatz von Rohstoffen wie Aluminium, Lithium, Kobalt und Nickel. Daher ist die Entwicklung umweltfreundlicher und recycelbarer Batterien, die diese Ressourcen verantwortungsvoll nutzen, von zentraler Bedeutung. Webasto hat sich dieser Herausforderung angenommen, wie man an deren auf der IAA vorgestellten „grünen Batterie“ sieht.

„Unsere Vision ist es, Elektromobilität und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Innerhalb weniger Jahre haben wir uns erfolgreich im Markt für Elektromobilität etabliert“, so Marcel Bartling, CTO von Webasto. Das Unternehmen präsentiert auf der IAA Mobility ein Modell einer „grünen Batterie“, die aus Holz und recycelten Materialien besteht. Obwohl dieses Modell nicht für den tatsächlichen Einsatz in Fahrzeugen gedacht ist, zeigt es Webastos Ambitionen, nachhaltige Alternativen für die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.

Webasto Group

Die Wabenstruktur des Gehäuses könnte dazu beitragen, Material und Gewicht zu reduzieren. Zudem sind die einzelnen Ebenen des Modells verschraubt und nicht verklebt, was das Recycling erleichtert. „Unsere ‚grüne Batterie‘ zeigt, wie wir uns die Mobilität der Zukunft vorstellen: ressourcenschonend, technologisch fortschrittlich und wirtschaftlich attraktiv“, sagt Hartung Wilstermann, Leiter der Batteriesysteme bei Webasto.

Von der Produktion bis zur Wiederverwertung: Ein ganzheitlicher Ansatz

Webastos Engagement für Nachhaltigkeit zeigt sich auch in der Produktion. Das Batteriewerk in Schierling, Deutschland, ist ein Beispiel dafür, wie Batterien umweltfreundlich hergestellt und nach ihrem ersten Lebenszyklus weiterverwendet werden können. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von einer Megawattstunde, der aus 30 Second-Life-Batterien besteht, wurde 2023 am Standort errichtet. Weitere Speicher mit einer Gesamtkapazität von 5,6 MWh sind bereits in Planung.

In den kommenden Jahren soll die Leistung der derzeitigen PV-Anlage mit 750 Kilowatt-Peak (kWp) auf 1450 kWp gesteigert werden. Ebenfalls geprüft wird derzeit die Reaktivierung der Schienenanbindung ans Werk, um bei der Logistik auf die Bahn zurückgreifen zu können.

„Die Ressource Batterie ist zu wertvoll, um sie einfach zu entsorgen“, betont Wilstermann. Webasto setzt auch auf erneuerbare Energien: Die Batterieproduktion in Schierling wird zu 100 Prozent durch Solarenergie versorgt, und in den nächsten Jahren soll die Leistung der Photovoltaikanlage weiter ausgebaut werden. Seit seinem Einstieg in den Batteriemarkt hat sich Webasto als wichtiger Akteur im Bereich Elektromobilität etabliert. 2022 erhielt das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag von Hyundai-Kia und wurde auch von drei europäischen Automobilherstellern für die Batterieproduktion nominiert. Diese Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Batteriesysteme werden in Werken in Deutschland, Südkorea und ab 2024 auch in der Slowakei hergestellt.

Quelle. Webasto – Pressemitteilung vom 04.09.2023

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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