In einer Zeit, in der Elektroautos immer mehr an Bedeutung gewinnen, stellt sich die Frage nach der Nachhaltigkeit dieser Technologie. Die Herstellung von Batterien fĂ¼r Elektroautos erfordert den Einsatz von Rohstoffen wie Aluminium, Lithium, Kobalt und Nickel. Daher ist die Entwicklung umweltfreundlicher und recycelbarer Batterien, die diese Ressourcen verantwortungsvoll nutzen, von zentraler Bedeutung. Webasto hat sich dieser Herausforderung angenommen, wie man an deren auf der IAA vorgestellten „grĂ¼nen Batterie“ sieht.
„Unsere Vision ist es, Elektromobilität und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen. Innerhalb weniger Jahre haben wir uns erfolgreich im Markt fĂ¼r Elektromobilität etabliert“, so Marcel Bartling, CTO von Webasto. Das Unternehmen präsentiert auf der IAA Mobility ein Modell einer „grĂ¼nen Batterie“, die aus Holz und recycelten Materialien besteht. Obwohl dieses Modell nicht fĂ¼r den tatsächlichen Einsatz in Fahrzeugen gedacht ist, zeigt es Webastos Ambitionen, nachhaltige Alternativen fĂ¼r die Mobilität der Zukunft zu entwickeln.
Die Wabenstruktur des Gehäuses könnte dazu beitragen, Material und Gewicht zu reduzieren. Zudem sind die einzelnen Ebenen des Modells verschraubt und nicht verklebt, was das Recycling erleichtert. „Unsere ‚grĂ¼ne Batterie‘ zeigt, wie wir uns die Mobilität der Zukunft vorstellen: ressourcenschonend, technologisch fortschrittlich und wirtschaftlich attraktiv“, sagt Hartung Wilstermann, Leiter der Batteriesysteme bei Webasto.
Von der Produktion bis zur Wiederverwertung: Ein ganzheitlicher Ansatz
Webastos Engagement fĂ¼r Nachhaltigkeit zeigt sich auch in der Produktion. Das Batteriewerk in Schierling, Deutschland, ist ein Beispiel dafĂ¼r, wie Batterien umweltfreundlich hergestellt und nach ihrem ersten Lebenszyklus weiterverwendet werden können. Ein Batteriespeicher mit einer Kapazität von einer Megawattstunde, der aus 30 Second-Life-Batterien besteht, wurde 2023 am Standort errichtet. Weitere Speicher mit einer Gesamtkapazität von 5,6 MWh sind bereits in Planung.
In den kommenden Jahren soll die Leistung der derzeitigen PV-Anlage mit 750 Kilowatt-Peak (kWp) auf 1450 kWp gesteigert werden. Ebenfalls geprĂ¼ft wird derzeit die Reaktivierung der Schienenanbindung ans Werk, um bei der Logistik auf die Bahn zurĂ¼ckgreifen zu können.
„Die Ressource Batterie ist zu wertvoll, um sie einfach zu entsorgen“, betont Wilstermann. Webasto setzt auch auf erneuerbare Energien: Die Batterieproduktion in Schierling wird zu 100 Prozent durch Solarenergie versorgt, und in den nächsten Jahren soll die Leistung der Photovoltaikanlage weiter ausgebaut werden. Seit seinem Einstieg in den Batteriemarkt hat sich Webasto als wichtiger Akteur im Bereich Elektromobilität etabliert. 2022 erhielt das Unternehmen einen bedeutenden Auftrag von Hyundai-Kia und wurde auch von drei europäischen Automobilherstellern fĂ¼r die Batterieproduktion nominiert. Diese Projekte haben ein Gesamtvolumen von rund 1,9 Milliarden Euro. Die Batteriesysteme werden in Werken in Deutschland, SĂ¼dkorea und ab 2024 auch in der Slowakei hergestellt.
Quelle. Webasto – Pressemitteilung vom 04.09.2023