Kommende E-Auto-Generation nimmt Zweiflern letzte Argumente

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BMW

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 4 min

Ein Kommentar von Daniel Krenzer

Elektroautos haben sich in den vergangenen Jahren in rasender Geschwindigkeit weiterentwickelt – und die gerade kommende neue Generation an E-Autos macht dabei einen weiteren enormen Schritt nach vorne und widerlegt eine Vielzahl an Zweifeln von Skeptikern. Es wird zwar freilich noch etwas dauern, bis sich die technischen Fortschritte auch an den Stammtischen und in den sozialen Medien herumgesprochen haben, und einige fossil angetriebene Bots und Trolle werden es nie anerkennen. Wer sich aber ernsthaft mit der Materie beschäftigt, muss mit dem Blick auf moderne Elektroautos feststellen: Die Elektromobilität ist absolut alltagstauglich, und inzwischen zunehmend und in absehbarer Zeit ernsthaft auch für die breite Masse erschwinglich.

Besonders erfreulich ist es, dass sich mit Mercedes und BMW zwei namhafte deutsche Hersteller derzeit ein Wettrennen um die spannendsten Elektroautos liefern. Klar, ein Mercedes EQS und ein BMW iX waren zu ihrer Zeit ebenfalls bahnbrechende Angebote, aber kaum erschwinglich. Und auch ein Mercedes EQE und BMW i4 oder i5 haben durchaus ihre Daseinsberechtigung. Nun aber werden deutlich bessere Elektroautos nach und nach auch in günstigeren Preisklassen eingeführt, und endlich können diese den führenden asiatischen und US-amerikanischen Modellen technisch und nicht nur in Sachen Spaltmaß etwas entgegensetzen.

BMW und Mercedes machen Tempo

Mit der Neuen Klasse von BMW und den neuen EQ-Modellen von Mercedes, die mit dem CLA einen fulminanten Start hingelegt haben, halten auch dank des flächendeckenderen Einzugs von 800-Volt-Technik höhere Reichweiten und Ladeleistungen in den Datenblättern zu deutschen Elektroautos Einzug, und das alles zu Preisen deutlich unterhalb der genannten Vorgängergeneration aus dem technischen High-End-Bereich.

So wird zum Beispiel die erwartete neue C-Klasse natürlich im Alltag keine 860 Kilometer WLTP-Reichweite erreichen, aber selbst flott auf der Autobahn kann stundenlang ohne Zwischenstopp weitergefahren werden. Und wenn dann nach 400 oder 500 Kilometern doch mal neuer Strom in den Akku muss, geschieht das dank Ladeleistungen von mehr als 300 kW künftig in Windeseile – zumindest, wenn es nach dem Auto geht. Die passende Ladestation dafür findet immer zuverlässiger die Software im Auto. Stundenlange Planungen einer E-Auto-Reise sind ja auch so ein Mythos der Ewig-Zweifelnden. Und wer angesichts solcher Fahrzeuge wirklich noch irgendwo Vorteile bei Wasserstoffautos sieht, muss sich argumentativ schon extrem verrenken.

Mercedes-Benz

Nicht vergessen werden soll hier aber auch Volkswagen. Zwar kann ein VW ID.7 nicht mit diesen fulminanten Leistungsdaten mithalten, vor allem beim Laden nicht. Dafür ist vor allem der Tourer außerordentlich praktisch und für Familien wie Dienstreisende ein alltagstaugliches Gefährt mit einem sehr vorzeigbaren Preis-Leistungs-Verhältnis. Und mit dem kommenden ID.2 könnte VW auch wieder mehr zu VOLKS-wagen werden.

Druck aus China führt zu Dynamik

Auch andere Hersteller – ob in Europa oder international – bauen zunehmend interessante Elektroautos, die im zum Fahrzeug passenden Alltag unkompliziert zu handhaben sind und dabei noch viel Fahrfreude und praktische Unterstützung für die individuelle Mobilität bieten. Der Renault 5 ist ein großartiger E-Kleinwagen geworden, der Volvo EX30 trifft ebenfalls den Zeitgeist. Auch Hyundai und Kia machen viel richtig, wenn nicht die regelmäßigen Probleme mit den 12-Volt-Batterien wären. Und viel Druck kommt natürlich aus China, denn Modelle von BYD und Xpeng sind beim Preis-Leistungs-Verhältnis ganz vorne dabei, SAIC-Tochter MG Motor bedient zudem die Sparte der günstigen E-Autos mit zumindest einigermaßen brauchbaren Produkten.

Als weitestgehend neutraler, der Elektromobilität wohlgesonnener Beobachter bereitet es derzeit viel Freude, den Herstellern dabei zuzuschauen, wie die allermeisten nach und nach begreifen, dass sie gute und zukunftsfähige Elektroautos zu leistbaren Preisen auf die Straßen bringen müssen. Besser spät als nie, so gibt es zumindest für einige europäische Hersteller durchaus noch Hoffnung, sich auch auf dem Automarkt von morgen weiter behaupten zu können.

Und klar ist: Das Nadelöhr der Elektromobilität ist wenn überhaupt der Netzausbau – und nicht das Fehlen passender Fahrzeuge. Da werden die letzten Lücken in den kommenden Monaten bis wenigen Jahren geschlossen.

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Raha:

Einen Austausch Akku einbauen für 3000 Euro da in 8 bis 10 Jahren die Preise dafür so dermaßen gefallen sind, dass es kaum eine Rolle spielt wenn außerhalb der Garantie der Akku schlapp macht.

Klauspaul:

Gestern beim AfD – Stammtisch gewesen?

Klauspaul:

Wenn das so wäre, dann gäbe es ja massig saugünstige E-Autos auf dem Gebrauchtmarkt…… also perfekt für Leute mit weniger Geld.
Super.

Klauspaul:

60%?
Glückwunsch! Denn dann sind Sie damit mindestens 500.000 km gefahren und das Auto ist sowieso runter. Mit einem Verbrenner hätten Sie das nicht geschafft.
Das hat sich hervorragend gerechnet.

Klauspaul:

… und anscheinend kommst du beim Reparieren zu oft an stromführende Bauteile…..

Klauspaul:

Richtig!
Gibt ja kein Klimaproblem!

Klauspaul:

Schönen Gruß von Dunning-Krüger soll ixh Ihnen ausrichten.
Er hat herzlich gelacht.

Klauspaul:

Klar. Für die Männergruppe, die nie aus der Pubertät gekommen ist, ist ein möglichst lautes Auto natürlich immer noch notwendig, damit die Damenwelt und der Nachbar beeindruckt werden kann.
Normale Menschen genießen die Ruhe

Klauspaul:

Geheimtip:
Rechtzeitig losfahren. Dann muss man nicht mit 160 Zeit rausholen.

Klauspaul:

Wird für den Individualverkehr nie kommen.
Ausserdem wird uns der Klimawandel in 30 Jahren ganz andere Probleme machen, als an den Furz des autonomen Fahrens zu denken.

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