VWs Elektro-Kleinwagen ID.2 in der Testphase gesichtet

VWs Elektro-Kleinwagen ID.2 in der Testphase gesichtet
Copyright ©

Volkswagen

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen hat erstmals den neuen ID.2, ein kompaktes Elektroauto, auf dem Nürburgring getestet. Das Elektroauto wird entscheidend für die weitere Erschließung des Marktes sein. Mit diesem bringt Volkswagen, nach dem ausgelaufenen VW e-Up!, wieder einen Stromer unterhalb der 25.000 Euro Grenze auf den Markt. Und damit ein E-Auto, welches durchaus die Bezeichnung „Volkswagen“ verdient hat. Der ID.2 basiert auf der neuen MEB EntryArchitektur, einer optimierten Version der bisherigen MEB-Plattform. Diese Architektur soll flexibler sein und vor allem Autos mit vorn montierten Elektromotoren ermöglichen. Im Gegensatz zu den meisten aktuellen Modellen, die über Heckantrieb verfügen, kehrt VW damit zu den vertrauten Proportionen und Fahreigenschaften seiner erfolgreichen Verbrenner-Modelle zurück.

Der VW ID.2 soll 4,05 Meter lang sein. Auch eine besonders sportliche Version sowie eine höhere Crossover-Variante sind dem Vernehmen nach in Planung. Die größere Batterie mit einer Kapazität von 56 kWh soll eine Reichweite von 450 Kilometern nach WLTP ermöglichen. Eine Ladezeit von 20 Minuten von zehn auf 80 Prozent soll mit dem größeren Akku möglich sein. Der kleinere 38-kWh-Akku, der um die 300 Kilometer Reichweite bringen dürfte, werde aus Kostengründen mit LFP-Zellen ausgestattet, um den geplanten Basispreis von knapp unter 25.000 Euro zu erreichen, wie wir zuletzt im vergangenen Juni berichteten.

Die äußere Form des ID.2 bleibt zwar noch verborgen, wie AutoExpress in seinem Bericht schreibt, wonach VW den ID.2 im Gewand des ID.3 auf die Strecke gebracht hat. Entsprechende Fotos bitte in deren Portal begutachten, da wir diese aus Copyright-Gründen nicht einbinden können. Dennoch deuten eben diese Fotos darauf hin, dass sich der ID.2 auf der Strecke befindet. Bereits zu erkennen sei dies an der Position des Ladeanschlusses: Dieser befindet sich nun im vorderen Kotflügel, anstatt wie bisher im hinteren Bereich des E-Autos.

Auch die Räder des Prototyps bieten einen interessanten Hinweis auf das endgültige Design. Das Testfahrzeug rollte auf 20-Zoll-Rädern, die ursprünglich von der Schwestermarke Cupra stammen. Dies könnte darauf hinweisen, dass der ID.2 von Beginn an so konzipiert wurde, dass er größere, auffälligere Designelemente wie diese Räder aufnehmen kann. Bei der neuen Plattform geht es jedoch nicht nur um Design, sondern auch um Effizienz. VW hat klargestellt, dass die Energieeffizienz höchste Priorität haben soll. Auch wenn die Batteriekapazität möglicherweise nicht wesentlich zunimmt, sollen die Autos dank optimierter Technik eine ähnliche oder sogar bessere Reichweite als der aktuelle ID.3 bieten.

VW will mit dem ID.2 nicht nur technisch überzeugen

Doch VW will mit dem ID.2 nicht nur technisch überzeugen. Auch im Innenraum wird auf ein neues Designkonzept gesetzt, das eine ausgewogene Kombination aus digitalen Schnittstellen und physischen Bedienelementen bieten soll. Dies folge der neuen Designphilosophie von VW, die sich auf klare, durchdachte Gestaltung und ein einfaches, hochwertiges Nutzererlebnis konzentriert – ähnlich, wie es Modelle wie der Golf und Polo in der Vergangenheit erfolgreich umgesetzt haben. Statt Touch-Displays und -Slidern werde es mehr physische Tasten und einen Drehregler auf der Mittelkonsole geben. Ebenso sollen hochwertige Materialien wie Alcantara und Stoffe Einzug halten, anstelle des oft kritisierten Hartplastiks und Chroms. Verzichten will man, so weit wie möglich, auf Leder und Klebstoffe. Auch Holz und Metalle werden nur begrenzt verwendet, um eine nachhaltigere Produktion zu gewährleisten.

Die Produktion des ID.2 wird jedoch noch etwas auf sich warten lassen, nachdem zunächst andere Gerüchte aufgekommen waren. Volkswagen hat Berichte dementiert, wonach das günstige Elektro-Einstiegsmodell VW ID.2 früher auf den Markt kommen könnte als ursprünglich geplant. “Es bleibe beim ursprünglichen Plan, den vollelektrischen Kleinwagen im kommenden Jahr vorzustellen und 2026 die Produktion hochzufahren“, berichteten Portale wie Golem und Heise. Allerdings sei die Serienversion des Autos tatsächlich “so gut wie fertig”. Neben dem ID.2 plant VW auch ein weiteres Modell in ähnlicher Größe, vermutlich ein Crossover, das die Modellpalette ergänzen wird.

Quelle: AutoExpress – Groundbreaking new Volkswagen ID.2 supermini spied testing for the first time

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Ford baut günstige E-Autos auf Renault-Plattform

Ford baut günstige E-Autos auf Renault-Plattform

Michael Neißendorfer  —  

Ford besinnt sich darauf, wonach der Markt giert: Günstige E-Autos für den Massenmarkt. Aus eigener Kraft schafft es der Hersteller allerdings nicht.

IEA: Autoindustrie muss tiefgreifenden Veränderungen standhalten

IEA: Autoindustrie muss tiefgreifenden Veränderungen standhalten

Tobias Stahl  —  

In einem Lagebericht analysiert die IEA den Strukturwandel in der Automobilindustrie – und empfiehlt Stellschrauben, an denen Hersteller und Länder drehen können.

Ionity: Zukunft des Schnellladens liegt in der Stadt

Ionity: Zukunft des Schnellladens liegt in der Stadt

Sebastian Henßler  —  

Ionity sieht ein Überangebot an Autobahnen, aber Lücken in Städten – und setzt daher auf urbane Standorte wie Supermärkte und Gastronomie-Ladeparks.

Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment

Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment

Sebastian Henßler  —  

Cupra bringt den Raval für rund 26.000 Euro auf den Markt und setzt mit dem günstigen Einstiegspreis neue Impulse im engen Segment kleiner E-Autos.

Fastned-Chefin: Qualität des Ladens muss besser werden

Fastned-Chefin: Qualität des Ladens muss besser werden

Laura Horst  —  

Die Fastned-Deutschlandchefin bewertet die Anzahl an Schnellladesäulen entlang der deutschen Autobahnen positiv, sieht jedoch bei der Qualität Nachholbedarf.

Wie Stellantis autonomes Fahren voranbringen will

Wie Stellantis autonomes Fahren voranbringen will

Michael Neißendorfer  —  

Stellantis zeigt, wie autonome Systeme der nächsten Generation komplexen Verkehr sowie reale Fahrbedingungen bewältigen können.