Seit Jahren gibt es bei den Kosten von Batterien einen deutlichen Abwärtstrend. Diese Entwicklung ist wichtig, da Batterien als zentrale Bauteile den Großteil der Kosten von Elektroautos und stationären Energiespeichern ausmachen. Heute sind diese Produkte noch nicht vollständig wettbewerbsfähig. Weitere Batteriekostenreduktionen sind erforderlich, damit eine ökonomisch tragfähige Wende zur CO2-neutralen Gesellschaft gelingen kann. Für eine Weichenstellung durch die Politik und Industrie sind möglichst exakte Batteriekostenvorhersagen notwendig.
Wissenschaftliche Kostenprognosen für Batteriesysteme kommen jedoch zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen. Für das Jahr 2030 errechneten sie eine Spanne von unter 100 bis über 400 Dollar pro Kilowattstunde. Diese Unsicherheit stellt eine große Herausforderung für die Planbarkeit politischer Unterstützungsmaßnahmen für die Elektromobilität oder für die profitable Gestaltung künftiger Produktportfolios von Fahrzeugherstellern dar.
Ein institutsübergreifendes Forscherteam der Westfälischen Wilhelms-Universität (WWU) Münster hat nun im Fachmagazin „Energy & Environmental Science“ eine vergleichende Studie von Batteriekostenvorhersagen aus dem vergangenen Jahrzehnt veröffentlicht. Untersucht wurden mehr als 50 wissenschaftliche Publikationen, die sich mit den Kosten von Lithium-Ionen-, Feststoff-, Lithium-Schwefel- und Lithium-Luft-Batterien beschäftigen. Die Vergleichsstudie stellt resultierende Kosten gegenüber und konsolidiert die wissenschaftliche Meinung in einen Kostentrend.

Die Ergebnisse zeigen eine übergreifende Erwartung weiter sinkender Batteriekosten, auch unter pessimistischen Rohstoffpreisszenarien: „Lithium-Ionen-Batterien haben ihre Kostengrenze noch nicht erreicht. Die Regression der Systemkostenerwartungen zeigt eine Reduktion auf 70 Dollar pro Kilowatt-Stunde bis 2050 – etwa eine Halbierung gegenüber heutigen Marktpreisen“, erklärt Lukas Mauler vom Institut für betriebswirtschaftliches Management am Fachbereich Chemie und Pharmazie der WWU sowie Porsche Consulting GmbH und federführend bei der veröffentlichen Analyse. Die Wissenschaft erwarte vor allem durch fortschrittliche Batteriematerialien wie Hochenergie- und Hochvolt-Kathodenmaterialien zusätzliche Kostenpotenziale gegenüber der aktuellen Technologien. Weiterhin unterstreichen die Studien das Potenzial für Post-Lithium-Ionen-Technologien, die heute noch nicht ökonomisch wettbewerbsfähig sind.
Je nach Forschungsfrage der untersuchten Publikationen fließen andere Treiber von Batteriekosten in die Bewertung ein. Prof. Dr. Jens Leker, Leiter des Instituts für betriebswirtschaftliches Management, erklärt: „Neben der Batterietechnologie fließen in die Kostenprognosen eine Vielzahl weiterer Kriterien ein. Diese reichen vom Produktionsprozess über Fabrikstandort und -größe bis hin zu Rohstoffpreisszenarien. Ein erheblicher Teil der Vorhersagevarianz kann auf diese Annahmen zurückgeführt werden.“
Die vorliegende Studie brächte die notwendige Transparenz, um Vorhersageergebnisse fachlich beurteilen zu können. Zudem sei ein Wegweiser enthalten, der Forschern erlaube schnell geeignete Studien zu finden und Zusammenhänge besser zu verstehen. Die detaillierten Ergebnisse der vergleichenden Studie zu Batteriekostenvorhersagen sind als Übersichtsartikel in der Fachzeitschrift der Royal Society of Chemistry „Energy & Environmental Science“ (als PDF verlinkt) erschienen.
Quelle: IdW – Pressemitteilung vom 11.08.2021
das erwarte ich auch vor allem bei den Stationären speichern für PV-Anlagen derzeit um die 600 Euro
während bei den E-Autos die Preise schon unter 150 Euro liegen
Die Jungs, die die Batterien tatsächlich bauen, erwarten übrigens auch sinkende Kosten :-) – und jeder selber denkende Mensch (Nicht-Wissenschaftler eingeschlossen) übrigens auch.
Super Wissenschaftler!!! – wahrscheinlich eine von der Deutschen Bank beauftragte Studie ? ;-)
Ist das jetzt eine bezahlte Märchenstunde der Verbrenner-Lobby? – wer hätte auch Anderes erwartet.
Fast 30 Jahre für eine Halbierung der Batteriepreise? – dann sollte Porsche lieber Konkurs anmelden.
Falls die Batteriepreise 2030 bis 2050 so hoch sein sollten, dann müsste die Politik den CO2-Preis schon jetzt auf 100 bis über 400 Euro pro Tonne anheben, damit die Verursacher von Umweltschäden durch CO2-Ausstoß auch an den immer höheren Kosten durch Hochwasser, Stürme und Dürre beteiligt werden.
Ich weiß gar nicht wo diese Zahlen herkommen und was sie bedeuten sollen. Üblicherweise spricht man ja von Einkaufspreisen entweder auf Zellebene oder auf Akkuebene. Bedeutet, entweder die reinen Zellen oder das Gesamtprodukt. Da Letzteres meist durch Wertschöpfung beim Automobilhersteller entsteht, ist es sinnvoller, die Einkaufspreise der Zellen zu nennen.
Da war VW schon vor zwei Jahren bei sub 100€/kWh. Findet man im Netz. Spannender ist folgende Suche: catl $60 kwh. Denn die sog. Billigzellen, LFP, sind letztes Jahr mit einem zweistelligen Preissticker beworben worden. Von daher finde ich die genannten Preise absolut blödsinnig, weil viel zu hoch.
Die Preise werden schneller sinken. Parallel zu dem Leidensdruck, den der Klimawandel erzeugt. Es werden gerade auf dem ganzen Planeten Fabriken für Batterien errichtet und erweitert. Und die Investoren Schichten massiv ihr Kapital in diese Richtung um. „Wenn du wissen willst, wie die Zukunft aussehen wird, folge dem Geld“