Norwegen ist allen anderen Ländern in Sachen Hochlauf der Elektromobilität um Welten enteilt. Während 2022 bereits vier von fünf neu zugelassenen Autos elektrisch waren, will die Regierung mit zwei Förderprogrammen nun auch die Elektrifizierung von Baumaschinen forcieren. Darüber berichtet BusinessPortal Norwegen.
Die Agentur für Wirtschaftsförderung Enova unterstützt demnach zwei Jahre lang den Einsatz emissionsfreier Baumaschinen und dafür benötigter mobiler Ladestationen. Seit 2017 wurden in Norwegen bereits 470 elektrische Baumaschinen gefördert, diese Zahl soll in den kommenden Jahren aber offenbar spürbar weiter ansteigen. Ziel sei es, dass zukünftig auch Baustellen komplett emissionsfrei betrieben werden können.
100 kW Ladeleistung sind Minimum
Wer Fördergelder bewilligt bekommt, erhält 40 Prozent der Mehrkosten im Vergleich zu konventionellen Maschinen erstattet, maximal jedoch fünf Millionen Norwegische Kronen (ca. 425.000 Euro). „Für eine mobile Batterie mit integriertem oder separatem Ladegerät können bis zu 40 Prozent der Kosten beantragt werden, bis zu einer Obergrenze von zwei Millionen NOK“, schreibt das BusinessPortal Norwegen weiterhin. Das Minimum für die Kapazität des Speichers sind 70 kWh, zudem ist eine Mindestladeleistung von 100 kW vorgesehen.
Norwegen geht bereits seit einigen Jahren entschlossen den Weg zu einem komplett emissionsfreien Verkehr. Schon ab 2025 dürfen im skandinavischen Land keine Autos mehr mit Verbrennermotor zugelassen werden. In der EU ist dies erst für 2035 vorgesehen – und selbst das führt zu zähen Diskussionen. Um den Umstieg attraktiver zu machen, zahlen in Norwegen die Fahrer von E-Autos kaum Steuern auf das Fahrzeug, bekommen Vergünstigungen beim Parken und der City-Maut und dürfen teilweise gesonderte Spuren nutzen.
Strom ist quasi kostenlos
Norwegen profitiert dabei vom Überangebot an Strom aus Wind- und Wasserkraft. Vielerorts lässt sich kostenlos Strom laden, da für die Kilowattstunde nur Preise im mittleren einstelligen Centbereich anfallen und die Abrechnung einzelner Ladevorgänge bei derart geringen Beträgen zumeist viel zu umständlich wäre.
Während in Deutschland viele aus Angst vor niedrigen Reichweiten noch den Umstieg auf ein E-Auto scheuen, sind in Norwegen viel mehr Menschen offen für die neue Antriebsform – und das obwohl das Land eine erhebliche Nord-Süd-Ausstreckung mit sehr dünn besiedelten Landschaften und durchaus sehr kalte Winter zu bieten hat. Etwa jedes fünfte neu zugelassene E-Fahrzeug in Norwegen war zuletzt übrigens ein Tesla Model Y – das ist mit Abstand der Spitzenreiter.
Quelle: BusinessPortal Norwegen – „Staatliche Zuschüsse für den Kauf emissionsfreier Baumaschinen und Ladestationen in Norwegen“
Tja und da rennen uns die Euro davon…
Während die USA einfach mal 1 Billion in die Entwicklung Erneuerbarer und EAutos schmeißen , blockieren bei uns die Deppen weiter vor sich hin…
Norwegen bestätigt meine Einschätzungen zu batterie-elektrischen Baumaschinen.
Das Gewicht der Akkus hier meistens kein Nachteil, denn Bagger und andere Maschinen brauchen es sowieso als Ausgleichsgewicht und dazu könnte in Zukunft der Akku beitragen.
In Deutschland würde der Öko-Überschussstrom eher nicht kostenlos sein, aber er wäre deutlich günstiger, wenn sich die Politiker nicht jahrzehnte lang von den Energiekonzernen für die Behinderung des Ausbaus der erneuerbaren Energien hätten bezahlen lassen.
Wenn ich mir vorstelle wie weit wir schon sein könnten, wenn die Politik nicht behindert hätte.
Tja, das Alles haben wir bisher leider verpasst, weil die Politik lieber auf „billige“ fossile Energien und Atomstrom gesetzt hat und einige Politiker das immer noch setzen wollen.
Auch das muss bei uns mittelfristig definitiv kommen. Wird es aber auch. Nachhaltiges Bauen wird auch durch die Auswahl der Baumaschinen beeinflusst.
Tja wenn man mit Öl und Erdgas sein Geld verdient ist dies alles einfach zu finanzieren.
„Strom kostet in Norwegen quasi nichts“..und bei uns rennen einige der AFD und FDP und Union hinterher, die diese Entwicklung verzögern und boykottieren, weil sie um ihre Pfründe und Beteiligungen an der Tradierten Industrie fürchten.Jeder kann selbst aktiv werden. Mit PV und Akku im Haus/Wohnung und e Fahrzeugen. Es gibt da ja noch viele alternativen zum Auto.
ich frage mich schon seit Jahren, warum zb. ein Bagger, oder mobiler Kran, der tagelang an der gleichen Stelle steht, nicht mit Kabel elektrisch betrieben wird. Da müsste man sich nur ein paar Minuten Gedanken über eine geeignete Kabelführung machen, die ein paar Meter Spielraum erlaubt. Beim Rasen mähen geht es doch auch.
„Meilenweit voraus“… Na klar. Ich wollte gerade die Begründung dafür geben- beim Durchscrollen lese ich aber „Der Strom ist quasi kostenlos“. That’s it.Traumhaft.
Dieses Land ist so unendlich reich. Neid pur.