Im Februar 2020, als StreetScooter und die Deutsche Post noch des öfteren ein Thema waren, haben wir den Blick über den Tellerrand gewagt und hinter dem E-Auto Start-Up Kaiyun Motors ansatzweise eine Konkurrenz zum Post-Transporter gesehen. Das Start-Up brachte mit dem Pickman einen Mini-Stromer auf die Straße, der immerhin eine halbe Tonne Nutzlast transportieren kann und gerade einmal 3,25 Meter lang ist (Kurzversion). Auch in puncto Kaufpreis konnte der Pickman überzeugen. Gerade einmal 3.500 Euro soll das E-Auto – Basisplattform ohne Pritsche – kosten.
Für Europa sind wir von einem Preis von um die 5.000 Euro ausgegangen. Nun wird es doch ein wenig teurer, ab 8.600 Euro zzgl. Mwst. wird es den E-Transporter mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h und mit einer maximalen Reichweite von 120 km in Deutschland geben. Dabei richtet sich der Pickman an Gemeinden, Hochschulen, Hotels, Wohnheime, Industrie- und Handwerksbetriebe, Lieferdienste sowie Land- & Forstwirte,Freizeit- & Wildparks und viele mehr.
In einer Kooperation zwischen Christian Jockel – Gelernter Groß- und Außenhandels Kaufmann mit eigener Werbeagentur – und Motty Geller – KFZ Mechaniker mit Werkstatt und Transportfirma – wird der Pickman nach Deutschland gebracht. Entstanden ist dieses Projekt durch den Corona Lockdown. “Statt warten und nichts zu tun, haben wir die Zeit genutzt und uns Gedanken gemacht, was wir für die Zeit nach Corona vorbereiten können. Nach unterschiedlichsten Projektideen, habe ich per Zufall den Pickman auf einer Plattform in China gefunden. Ich habe dann Kontakt zu Kaiyun Motors aufgenommen und bemerkt, dass dieses Projekt auch von Kaiyun Motors seriös betreut und umgesetzt wird. Wir konnten Kaiyun Motors zeigen, dass wir das Projekt sehr engagiert voranbringen”, so Christian Jockel gegenüber Elektroauto-News.net.
Jockel gab ebenfalls zu verstehen, dass nach seiner Recherche der ARI 458 Pritsche in der Standardausführung das einzige vergleichbare Fahrzeug auf dem Markt zu schien. “Andere bieten mehr und sind aber auch wesentlich teurer”, so Jockel weiter. Und dennoch hat er sich entschieden den Pickman nach Deutschland zu holen, den aktuell 3.100 Euro netto Preisvorteil gegenüber dem Ari 458 sprechen für sich.
Wie beim StreetScooter hat man praktisch gedacht und die Türen sind hinten angeschlagen, was im täglichen Lieferverkehr das Ein- und Ausstiegen erleichtern soll. Des Weiteren fällt der Innenraum noch eine Spur spartanischer aus, als bei seinem deutschen Pendant. Auch dies kann man bedingt durch den Preis akzeptieren. Die robuste und langlebige Karosserie, aus gepressten und geschweißten Stahlblechen, hat erfolgreich diverse Crashtests bestanden. Des Weiteren ermöglicht die großflächige Frontscheibe eine perfekte Sicht und die breite Heckscheibe garantiert einen erstklassigen Überblick beim rückwärts manövrieren.