Während die klassischen Autobauer noch am großen Diesel schraubten, machte ein kleines Unternehmen in Aachen Nägel mit Köpfen: „Wir wollten in der Hälfte der sonst üblichen Entwicklungszeit, mit deutlich geringeren Investitionskosten, einen elektrisch betriebenen Transporter auf die Straße bringen, der in Deutschland international wettbewerbsfähig hergestellt werden kann“, sagt StreetScooter-CEO Professor Dr. Achim Kampker. „Viele haben uns damals gesagt, dass das nicht geht. Mit dem StreetScooter zeigen wir: Es geht doch.“
Die StreetScooter GmbH wurde 2010 von Professoren der RWTH Aachen gegründet und ist seit 2014 ein Tochterunternehmen des Konzerns Deutsche Post DHL Group. Ihre Praxistauglichkeit haben die Elektro-Transporter schon unter Beweis gestellt: Bereits mehr als 8.000 StreetScooter sind bei der Deutschen Post in der Brief- und Paketzustellung im Einsatz, haben über 40 Millionen Kilometer zurückgelegt und sparen dabei 26.000 Tonnen CO2 pro Jahr ein.
StreetScooter zeigt, was alles geht. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich der Hersteller von Zustellerfahrzeugen für Briefträger zum Marktführer für elektrische Nutzfahrzeuge in Deutschland. Die Besonderheit bei StreetScooter ist vor allem die flexible Konfigurierbarkeit der Fahrzeuge für die jeweiligen Anforderungen der Kunden. Mit Box, Pritsche oder Drei-Seiten-Kipper, mit Kühlkoffer oder integrierten Schubladen: „Wir sehen unseren StreetScooter als Werkzeug, das die Prozesse unserer Kunden verbessert. Und das passgenau für unterschiedliche Unternehmen in unterschiedlichen Branchen“, sagt Kampker.
Welche praktischen Erfahrungen die StreetScooter-Kunden der verschiedenen Branchen gemacht haben, zeigen diese Beispiele:
Stadt Bonn: Sauber durch die City
Oberbürgermeister Ashok Sridharan freut sich: Gleich zehn städtische Elektromobile fahren bereits durch Bonn. Neun E-Transporter der Marke StreetScooter WORK werden beim Grünflächenamt eingesetzt, das größere Modell WORK L fährt für das Tiefbauamt. Sridharan will die städtische Fahrzeugflotte allmählich auf Elektromobilität umstellen, damit der Schadstoffbelastung in Bonn zu Leibe rücken – und obendrein Kosten sparen.
Eine Umstellung auf E-Antriebe rechnet sich für den Oberbürgermeister: „Der Haushalt wird durch die Beschaffung der StreetScooter nicht stärker belastet, im Gegenteil“, sagt Sridharan. „Insbesondere auf lange Sicht rechnen wir mit geringen Fuhrparkkosten durch den Einsatz der Elektrotransporter. Schließlich spart unsere Stadtverwaltung bei Reparaturkosten und Energiekosten, aber auch bei den Steuern ganz erhebliche Summen.“
Deutsche See: Frisch abgeliefert mit Kühlkoffer
Zehn Jahre lang war Egbert Miebach auf der Suche nach einer elektrisch betriebenen Alternative zu seiner Dieselflotte. Bei der Deutsche-Post-Tochter StreetScooter wurde der Geschäftsführer des Fischlieferanten Deutsche See dann fündig: „Wir freuen uns, mit StreetScooter einen Fahrzeugbauer gefunden zu haben, der das Thema urbane E-Logistik ernst nimmt und echte Lösungen anbietet“, sagt Miebach. Seit 2017 flitzen die ersten Elektrotransporter mit Kühlaufbau für die Fischmanufaktur emissionsfrei und flüsterleise zu den Kunden.
Der Deutsche-See-Prototyp war ein Meilenstein: Denn noch nie zuvor sei eine State of the Art-Kälteanlage in einem Elektro-Lieferwagen installiert worden, so Miebach. In Kooperation mit dem Kühlanlagenspezialisten Schmitz Cargobull Van Bodies (CVB), einer Tochter der Schmitz Cargobull AG, gehen StreetScooter-Kühlfahrzeuge künftig in Serie. Der WORK L Cool ist dann ohne Umbau direkt ab Werk bestellbar. Daneben gibt es auf Wunsch auch Kühl-Aufbaulösungen der Spezialisten KRESS und Wilke.
Der Elektriker kommt mit dem Elektroauto
Auch Frank Grywna, Inhaber der Elektrofirma J. Organista, suchte nach einer sauberen Lösung für seinen Fuhrpark. „Wir haben unseren Bedarf genau geprüft. Welche Strecken fahren wir? Wie viel müssen wir zuladen?“, beschreibt er die Auswahlkriterien. Überzeugt hat ihn schließlich der StreetScooter. Für seine Anforderungen als Montagefahrzeug bietet das Modell WORK eine Vielzahl an Konfigurationsmöglichkeiten: So kann der Boxaufbau mit Staufächern und Schubladen unterschiedlicher Größe ausgestattet werden, um Material und Werkzeug sicher und übersichtlich zu transportieren.
Große Türöffnungen erleichtern dabei das Be- und Entladen. „Der Wagen erfüllt alle unsere Anforderungen.“ Das Modell WORK mit Boxaufbau ist nun Tag für Tag in Bottrop im Einsatz und auch bei seinen Mitarbeitern äußerst beliebt: „Die reißen sich alle darum, wer den morgens fahren darf.“ Kein Wunder, denn die leisen E-Flitzer sorgen für ordentlich Aufmerksamkeit und kommen bei den Kunden gut an. „Die Idee fand ich gut: Der Elektriker kommt mit dem Elektroauto“, begründet Grywna seine Entscheidung.
Bäckerei Schüren auf sauberen, leisen Sohlen
Der Hildener Bäckermeister Roland Schüren wünschte sich einen passenden Elektrotransporter, um seine 17 Filialen umweltschonend beliefern zu können. Doch bei den traditionellen Autoherstellern kam er nicht weit. „Im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor viel zu teuer, zum Teil lag der Preis dreimal so hoch“, ärgerte sich Schüren. „Die Hersteller haben den Trend zur Elektromobilität total verschlafen.“
Bäckermeister Schüren gründete sogar eine E-Transporter-Selbsthilfegruppe – lauter Bäcker, Handwerker, Paketdienste, Getränkefirmen und sogar Behörden, die ebenfalls auf der Suche nach einem robusten, verlässlichen und bezahlbaren E-Nutzfahrzeug waren. Das Ergebnis fiel ernüchternd aus: Weder die klassischen deutschen noch die ausländischen Autobauer machten ein konkurrenzfähiges Angebot.
Erfolg hatten Schüren und seine Gruppe bei dem Aachener Unternehmen. Jetzt flitzen die Auslieferer der Bäckerei frühmorgens emissionsfrei und flüsterleise zu den Filialen. „Ich bin sehr positiv überrascht, wie leicht, souverän und flott sich der Work L fahren lässt“, sagt Schüren. Darüber hinaus seien die Verbrauchswerte sehr gering. Schüren: „Auf unserer Test-Tour, der Route 7 mit einer Strecke von 127 Kilometern, haben wir diverse Elektro-Transporter getestet. Der Work L verbraucht im Vergleich 30 bis 50 Prozent weniger als alle anderen Fahrzeuge bei gleichen Bedingungen!“
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Verfasst wurde dieser Artikel von der Goergen Kommunikation GmbH, um Erfahrungen aus dem Alltag der StreetScooter GmbH zu teilen. Die Fotos wurden ebenfalls zur Verfügung gestellt.
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