Am gestrigen Mittwoch hat Tesla einen Blick auf das 3. Quartal des aktuellen Jahres geworfen. Dabei hat sich gezeigt, dass der zu erwartende Verlust des Unternehmens noch größer ausgefallen ist, als zunächst erwartet. Weiterhin wurde bekanntgegeben, dass sich der Produktionszeitplan des Model 3 um drei Monate verschiebt. Auf der anderen Seite stehen jedoch Rekordverkäufe für Model S und X. Gesprächsthema war neben der Absatzzahl der beiden letztgenannten Modelle sowie des Wachstums des Unternehmens, innerhalb der letzten fünf Jahren, auch die Massenentlassungen bei Tesla und SolarCity.
Musk hielt hierbei an der Mitteilung von Tesla fest, dass es sich hierbei um leistungsbedingte Kündigungen auf Grundlage von stattgefundenen Leistungsüberprüfungen gehandelt hat. Auf die Rückfrage eines Journalisten warum beispielsweise, nach Berichten ehemaliger SolarCity-Mitarbeiter, gar keine Überprüfung stattgefunden hat, aber diese dennoch entlassen wurden, kam keine Antwort. Auf die Lieferengpässe beziehungsweise die Produktionsprozesse des Model 3 ist er ebenfalls eingegangen. So sei das Problem die Herstellung der Module für die verbauten Akkus. Jedoch sei das Problem nicht im eigenen Unternehmen, sondern bei einem Subunternehmen angesiedelt. Das Problem wurde jedoch bereits angegangen und soll zeitnah gelöst werden.
Hinsichtlich der Produktion von Model 3 geht Musk davon aus, dass bis zum 1. Quartal 2018 – irgendwann im März – 5.000 Fahrzeuge pro Woche produziert werden können. Das Fahrzeug ist als 10-Jahresprojekt angelegt – höher als der übliche Standard, bis ein neues Design eines erfolgreichen Fahrzeugs auf den Markt kommt. Ob dieser Zeitraum auch für das Model S und X gilt, wurde jedoch nicht mitgeteilt. Bekannt wurde für diese beiden Fahrzeuge, dass sich die Bruttomarge verringert hat. Dies liegt mit einer Erhöhung der Akkukapazität sowie des Verkaufs von Bestandautos zusammen. Jedoch wird erwartet, dass die Bruttomarge wieder auf gut fünfundzwanzig Prozent zurückkehren wird. Trotz eines Rückgangs der Produktion von Model S und X – von 2.000 pro Woche auf 1.800 – wird ein höherer Umsatz erwartet, da noch einige Bestandsfahrzeuge verkauft werden können.
Am Markt versucht Tesla derzeit die Unterschiede des Model S zu Model 3 deutlicher hervorzuheben. Nicht etwa in dem die Ausstattung des Model 3 verringert, sondern die des Model S gesteigert wird. So kommen sämtliche neue Model S von Werk aus mit Luftfederung. Durch die bereits erwähnten Massenentlassungen ist Tesla hinsichtlich der Mitarbeiterdichte überschaubar besetzt. Dies führt dazu, dass die Mitarbeiter aus der dritten Schicht des Model S und X nun an der Fertigungslinie des Model 3 zum Einsatz kommen. Für das 4. Quartal 2017 erwähnte Musk, dass er genauere Angaben zu den Produktionserwartungen des Model 3 geben kann.
Die Expansion von Tesla nach China war ebenfalls ein Thema. Musk nannte einen ungefähren Zeitraum von drei Jahren, nach dem dort rund zweihunderttausend oder mehr Model 3 und Model Y Fahrzeuge auf den Markt kommen sollen. Möglicherweise auch X und S, wobei dies noch nicht feststeht. Die Fertigung in China ist wichtig, um die Kosten zu senken und die Fahrzeuge für die chinesischen Verbraucher erschwinglicher zu machen, so Musk weiter. Am Rande wurde noch die Produktion von den Energiespeicherbatterien Teslas thematisiert. Diese sind jedoch von der Automobilindustrie getrennt zu betrachten und gehen nach Aussage des Unternehmens gut voran. Auf lange Sicht könnte es jedoch aufgrund der Verfügbarkeit von Lithiumhydroxid, Nickel, Separator und sogar Elektrolyt einige Einschränkungen geben.