Unter neuer Leitung will Nissan seine Führungsposition bei Elektroautos zurückerobern. Und setzt dabei auf eine andere Strategie als zuvor mit dem Kompaktmodell Leaf, eines der meistverkauften E-Autos weltweit. Stattdessen möchte der frisch gebackene CEO Makoto Uchida, dass neue Nissan-Stromer Premiumanspruch erfüllen und eine höhere Reichweite haben sollen, was somit auch höhere Preise mit sich bringt, die wiederum höhere Gewinne abwerfen. Damit schließt Nissan auch die Lücke, die mit dem Abschied der Premium-Tochter Infiniti aus Europa entstanden ist.
Die neue Strategie beginnt mit einem neuen rein elektrischen Crossover-SUV, der auf dem Ariya-Konzept basiert, das erst vor wenigen Wochen vorgestellt wurde. In Europa soll der Ariya je nach Ausstattung für 50.000 bis 70.000 Euro verkauft werden.
Mit dem Ariya Concept präsentierte Nissan auch seine neue Designrichtung: den „zeitlosen japanischen Futurismus“, wie das Unternehmen in einer Mitteilung schreibt. Er kombiniert die Elektroauto-Plattform des Unternehmens mit einem typisch japanischen, traditionell minimalistischen Designansatz. „Der Ariya Concept entsteht in einer Zeit großer technologischer Fortschritte durch unsere Ingenieure. Dies ermöglicht es uns, das Design wie auf einer leeren Leinwand völlig neu anzugehen“, beschreibt Alfonso Albaisa, Nissans Senior Vice President of Global Design, den Ansatz. „Wir konnten gleichzeitig vorwärts und rückwärts schauen, dabei eine neue Sprache für die Marke Nissan kreieren, die Hochtechnologie und japanischen Geist vereint sowie elektrische, autonome und vernetzte Funktionen kombiniert.“
Nissan will aber weiterhin seine beiden in Europa schon seit vielen Jahren angebotenen Elektroautos im Programm halten: den Leaf und den e-NV200. Darüber hinaus will das Unternehmen versuchen, die elektrischen Antriebstechnologien von Nissan- und Renault-Fahrzeugen zu standardisieren. Der Nissan Leaf und der Renault Zoe wurden noch separat entwickelt. Jetzt allerdings wollen die beiden Partner eine gemeinsame Elektroauto-Plattform entwickeln. Auf der auch der Ariya stehen soll.
Quelle: Automotive News Europe – Nissan counts on SUV and EV product offensive to spark rebound in Europe // Electrek – Nissan shifts EV strategy to premium vehicles, not ‘discount cars’ like Leaf
bestimmt eine gute Idee, weil sich auch die Masse der Autokäufer unbedingt ein Luxus EV um 70.000€ kaufen wollen, das Segment bis 30.000€ würde wohl den meisten Absatz finden…
Es hat ja seine Gründe, warum Infinity, Acura oder Lexus in Europa und speziell Deutschland flopp(t)en.
Gegen die europäischen/deutschen Premiumhersteller haben sie allein schon aufgrund der Historie keine Chance und so wird es auch diesem Premium-Nissan BEV ergehen. Nur eingefleischte Fans der Marke, von denen es zugegebenermaßen nur sehr wenige gibt, würden diesen Crossover einem Porsche Macan, Audi e-tron, e-tron Sportback, Jaguar I-Pace oder Mercedes eqc vorziehen.
Das wird ein krachender Reinfall. Nur im unteren Preissegment könnten sie Erfolge landen, dort wo die Marke eine untergeordnete Rolle spielt. Klar, die Marge ist in diesem Segment gering, vielleicht zahlt man anfangs sogar drauf, aber im Endeffekt wird die jetzige Strategie ein riesen Verlustgeschäft. Was bringt die höchste Marge, wenn die geringen Absatzzahlen die Kosten nicht aufwiegen?
Wer braucht denn diese Autos für 70.000 € ???
Das macht ja unsere Auto-Industrie auch – darum kommt ja nichts richtig voran!
Wir brauchen für den Durchbruch ein Alltags-E-Auto um 15.000 € – und (!) die nötige Lade-Infrastruktur und die Gesetze dazu!
Und evtl. Politiker, die das verstehen und was dafür tun ….