Mini Aceman: Gebaut auf Kompromissen?

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Stefan Grundhoff
Stefan Grundhoff
  —  Lesedauer 4 min

Mit der Weltpremiere des Aceman auf der Auto China in Peking macht Mini sein neues Produktportfolio komplett. Der rein elektrisch angetriebene Crossover ist dabei in dem wachsenden Segment zwischen Cooper und Countryman positioniert.

Lang, lang ist es her – einst gab es konkrete Planungen für eine gigantische Mini-Familie mit bis zu acht oder gar zehn Modellen, doch davon hat man sich nach der jüngsten Neuausrichtung verabschiedet. Der neue Plan: Mittelfristig soll es nur noch Elektromodelle geben und das neue Mini-Portfolio besteht aus einem Triumvirat, das weltweit ein möglichst breites Klientel ansprechen soll.

Wem der Mini Cooper zu klein ist und der Countryman als BMW-X1-Zwilling zu üppig, für den könnte der neue Aceman etwas sein. „Der Mini Aceman verleiht unserer vollelektrischen Produktpalette ein neues Maß an Spaß und bietet ein unterhaltsames, immersives digitales Erlebnis“, erklärt Mini-Chefin Stefanie Wurst, „der Aceman ist perfekt, um in der Stadt zu navigieren und bietet gleichzeitig die Vielseitigkeit und Funktionalität eines Crossovers sowie das Gokart-Feeling, das Sie von einem Mini erwarten.“

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Heißt übersetzt: Der Aceman ist die neue Allzweckwaffe im deutsch-britischen Portfolio – nicht zu klein – nicht zu groß, und als erstes Mini-Modell ausschließlich elektrisch angetrieben. Im Gegensatz zum großen Bruder Countryman wird der Aceman unabhängig von seiner Leistungsvariante ausschließlich als Fronttriebler angeboten. Mit einer Länge von 4,07 Metern ist er dabei fast so lang wie die erste Countryman-Generation. Dabei dürfte er mit seinem gefälligen Design, vier Türen, großer Heckklappe und Platz für vier bis fünf Personen vielen potenziellen Kunden des Einsteiger-SUV-Segments gefallen. Sein Ladevolumen: 300 bis 1005 Liter.

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Zunächst startet der Mini Aceman in zwei Leistungsstufen mit 135 kW (184 PS) und 290 Nm sowie 160 kW / (218 PS) und 330 Nm. Auf der Autobahn heißt es schnell zurückstecken, denn die Maximalgeschwindigkeiten werden bei 160 beziehungsweise 170 km/h abgeriegelt. Das Einstiegsmodell des Mini Aceman E ist mit einem 42,5 kWh großen Akkupaket unterwegs, wodurch mit einem Normverbrauch von unter 15 kW / 100 Kilometer gerade einmal 310 Kilometer drin sind.

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Die stärkere SE-Variante mit dem 54 kW großen Batteriemodul schafft immerhin 400 Kilometer. Ganz schwach präsentiert sich das Ladetempo des Mini Aceman. Während der Aceman S mit maximal 75 kW nachladen kann, sind es auch beim Topmodell des Mini Aceman SE nur 95 kW. Langsamer lädt kaum ein anderes Fahrzeug in dem Segment; schon gar nicht im neuen Modelljahr 2025.

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Im Innenraum präsentieren sich die Aceman-Versionen im bekannten Mini-Design. Statt einer Instrumenteneinheit hinter dem Lenkrad bietet der Neuling ebenso wie seine beiden Brüder ein 24 Zentimeter im Durchmesser großes Runddisplay, auf dem alle Anzeigen und Bedienmöglichkeiten visualisiert werden. Bedient wird per Touch, zentraler Schalterleiste oder Sprache.

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Der Innenraum präsentiert sich dabei modern und trendig – auch bei Dunkelheit. Zwei Projektoren strahlen im Mini Crossover spezielle Leuchtgrafiken in Form von verschiedenfarbigen Mustern auf das Armaturenbrett. Je nach gewähltem Modus verändert sich Farbgebung und Ambientebeleuchtung im Innern. Künstliche Fahrgeräusche sollen das elektrische Fahrerlebnis für die Insassen intensiveren. Zudem hat der Fahrer acht ansteuerbare Modi, um das Cockpit zur individualisieren.

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Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff

Stefan Grundhoff ist seit frühester Kindheit ausgemachter Autofan. Die Begeisterung für den Journalismus kam etwas später, ist mittlerweile aber genau so tief verwurzelt. Nach Jahren des freien Journalismus gründete der Jurist 1994 das Pressebüro press-inform und 1998 die Beratungsfirma press-inform consult.

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