Die FIA hat eine neue rein elektrische Rallye-Meisterschaft vorgestellt: Die eRX2 genannte Rennserie soll ab 2021 die internationale Rallycross-Landschaft elektrisieren und Teil der FIA-Rallycross-Weltmeisterschaft werden. Der Schwerpunkt liegt dabei vor allem auf den Fähigkeiten und dem Einfallsreichtum der Fahrer in der Single-Spec-Serie, bei der alle Fahrer auf dem selben Fahrzeug unterwegs sind.
eRX2 wurde bereits von der Fédération Internationale de l’Automobile genehmigt und ist ein Joint Venture zwischen dem spanischen Elektromobilitätsspezialisten QEV Technologies, Olsbergs MSE und RX Promotion, dem Unternehmen, das die aktuelle RX2 International Series betreibt. Die Vision für die FIA eRX2-Meisterschaft ist es, aufstrebenden Rallycross-Stars einen Weg an die Spitze des Sports zu bieten.
„Dies ist eine äußerst aufregende Zeit für den Elektromotorsport. Mit seinen kurzen aber intensiven Rennen ist Rallycross die ideale Disziplin für Elektroautos. Das verfügbare Drehmoment macht das Auto nicht nur erheblich schneller als das aktuelle RX2-Modell, sondern es wird auch schwieriger zu fahren sein, insbesondere im Grenzbereich, was ein Schlüsselfaktor für die Vorbereitung der Wettbewerber auf den nächsten Schritt sein wird, hin zum Supercar-Level.“ – Joan Orús, COO von QEV Technologies
Um dies zu erreichen, hat die FIA laut einer aktuellen Mitteilung die Besten der Branche hinzugezogen. QEV – auch an der rein elektrischen Rallyeserie ExtremeE beteiligt – kann auf eine lange und erfolgreiche Geschichte im Bereich Elektrofahrzeuge zurückblicken, angefangen bei der Leitung des Next-EV-Teams, mit dem Nelson Piquet Jr. 2014/15 die erste FIA-Formel-E-Meisterschaft gewann, bis hin zur Entwicklung und Produktion elektrischer Antriebe und der Installation elektrischer Ladeinfrastrukturen. Das spanische Unternehmen hat die Ausschreibung des Leitungsgremiums für die Entwicklung des eRX2-Konzeptfahrzeugs gewonnen und dies innerhalb von nur neun Monaten umgesetzt: Es handelt sich um ein leichtes Rallycross-Auto mit Allradantrieb, einem Spaceframe-Chassis und einer 32-kWh-Batterie mit einer Leistung von 250 kW (335 PS).
https://twitter.com/FIAeRX2/status/1289151249905070080
Die Batterie ist neben dem Fahrer in der Mitte des Fahrzeugs montiert, um eine optimale Gewichtsverteilung von 50/50 zu gewährleisten. Das eRX2-Auto kann im Renneinsatz mit einer Akkuladung bis zu 25 Minuten lang fahren. Zwischen den einzelnen Läufen der Nachwuchs-Rennserie, die nach einigen Vorläufen in einer Art Turnier-Modus ausgetragen werden, können die Fahrzeuge nachgeladen werden. Das endgültige Auto, bislang noch im Stil eines Erlkönigs getarnt, soll gegen Ende des Jahres offiziell vorgestellt werden. Für die erste Saison der FIA eRX2-Meisterschaft sind sechs europäische Veranstaltungen geplant. Der vollständige Kalender wird zu gegebener Zeit veröffentlicht.
Quelle: FIA – Pressemitteilung vom 31.07.2020