Elektroautos sind ein wichtiger Beitrag zum Klimaschutz – doch der Abbau von Lithium für die Batterien wird oft kritisiert. Auch wird immer wieder das Thema Rohstoffknappheit ins Spiel gebracht. Erste Lösungsansätze konnten wir bereits in der Vergangenheit präsentieren. Denn eins ist klar, der Abbau seltener Rohstoffe wie Kobalt, ein Schlüsselelement für Elektroauto-Akkus, wird auch weiterhin benötigt. DeepGreen Metals bringt in diesem Zusammenhang einen interessanten Lösungsansatz auf den Tisch.
DeepGreen ist eigener Aussage nach auf dem Weg Spitzenreiter in einer neuen Branche zu werden, die verspricht, die Art und Weise, wie kritische Batteriemetalle beschafft, verarbeitet und schließlich recycelt werden, neu zu gestalten. Das Unternehmen konzentriert sich darauf Rohstoffe vom Meeresboden zu gewinnen, welches dort in Form von sogenannten Manganknollen vorzufinden ist. Manganknollen enthalten wertvolle Rohstoffe wie Nickel, Cobalt und eben Mangan.
Zuletzt konnte sich das Unternehmen Rechte für einen Teil der sogenannten Clarion-Clipperton-Zone (CCZ) sichern, um dort entsprechende Rohstoffe zu bergen. Der Meeresboden der CCZ enthält die größten bekannten Nickel-, Kobalt- und Manganvorkommen der Welt. Es wurden mehrere Gebiete von besonderem ökologischen Interesse mit einer Fläche von 1,44 Millionen km² ausgewiesen, die als CCZ-Lebensräume dienen sollen und vor dem Abbau von Ressourcen geschützt werden sollen. Die derzeitigen Explorationsverträge in der CCZ belaufen sich auf 1,2 Millionen km² und enthalten schätzungsweise genug Metall, um die gesamte globale Autoflotte zu elektrifizieren. Allein die bestätigten Ressourcen in den kombinierten Explorationsgebieten von DeepGreen enthalten genug Metall, um potenziell über 250 Millionen Fahrzeuge zu elektrifizieren.
“Wir glauben heute mehr denn je, dass die Welt zusammenarbeiten muss, um Lösungen für den Klimawandel zu finden. Das TOML-Projekt wird es uns ermöglichen, kritischere Bodenschätze auf den Markt zu bringen, um den Engpass zu durchbrechen und von fossilen Brennstoffen wegzukommen. Unsere Forschung zeigt, dass polymetallische Meeresmodule die Gesellschaft mit diesen Metallen zu einem Bruchteil der ökologischen und sozialen Auswirkungen versorgen können, die mit der Gewinnung an Land verbunden sind.” – Gerard Barron, CEO und Vorsitzender von DeepGreen
Dr. Greg Stone, DeepGreen’s Chief Ocean Scientist und Vorstandsmitglied, gibt allerdings auch zu verstehen, dass die Frage zu klären sei, ob das Sammeln von Metallen aus den Tiefen des Ozeans Folgen auf diesen hat. “Es gilt zu klären, ob die Auswirkungen des Sammelns von Metallen aus den Tiefen unserer Ozeane akzeptabler ist als die bekannten und gut dokumentierten Auswirkungen des Abbaus dieser Metalle aus terrestrischen Quellen, insbesondere zu einer Zeit, in der der grüne Übergang Hunderte von Millionen Tonnen dieser Metalle erfordern wird”, so Stone weiter.
Im Januar 2019 gab DeepGreen eine unabhängig verfasste Studie mit dem Titel “Where Should Metals for the Green Transition Come From?” in Auftrag, eine Ökobilanz der Metallproduktion, in der die konventionelle Produktion an Land mit der erwarteten Produktion aus Knöllchen verglichen wird. Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass eine Verlagerung weg von den Erzen an Land hin zu polymetallischen Knöllchen es der Gesellschaft ermöglichen würde, die schwerwiegendsten ökologischen und sozialen Auswirkungen, die mit der konventionellen Metallproduktion verbunden sind, zu eliminieren oder dramatisch zu komprimieren, darunter Kinderarbeit, Abholzung der Tropenwälder und Zerstörung von Lebensräumen, großflächige Erzeugung von Giftmüll, Rückständen und Tailings sowie die Auswirkungen des Klimawandels durch direkte Emissionen und Freisetzung von gebundenem Kohlenstoff.
Wie immer gilt es kritisch zu betrachten, dass die Studie zwar unabhängig verfasst wurde, aber von DeepGreen bezahlt wurde. Eine vollkommene Sicherheit, dass die Studie inhaltlich nicht doch von anderen Interessen geprägt wurde kann man nicht ausschließen. Dennoch hört sich der Ansatz von DeepGreen Metal äußerst interessant an, um auf andere Art und Weise an seltene Rohstoffe zu gelangen.
Quelle: DeepGreen Metals – Pressemitteilung per Mail