Mit wachsender Nachfrage nach E-Fahrzeugen am Markt steigen auch die Anforderungen an die Ladeinfrastruktur. Eine Antwort will Audi mit dem „Charging Hub“ geben. Das Konzept sieht reservierbare High-Power-Charging-(HPC-)Ladepunkte vor. Ein Lounge-Bereich im Obergeschoss soll das Warten angenehm machen. Mit der Audi-Lade-Lounge, welche bereits im Mai vorgestellt wurde, will der Hersteller ab Herbst in Nürnberg an den Start gehen.
Audi plane, ähnlich wie Tesla, den Aufbau eines eigenen Ladenetzwerks – wohl aber einige Nummer kleiner als das Supercharger-Netzwerks des Branchenprimus. Gedacht seien die Charging-Hubs vor allem für Fahrer der Marke, welche ihre E-Autos an reservierbaren HPC-Ladepunkten (HPC, High-Power-Charging) schnell laden können. Die Wartezeit, bis der eigene Stromer wieder auf der Straße unterwegs sein kann, sollen die Fahrer in der rund 250 Quadratmeter großen Lounge überbrücken können. Als erste Stadt soll im Herbst Nürnberg einen Lade-Hub erhalten.
Als Basis dienen nach Angaben aus Ingolstadt sogenannte „Cubes“. Die flexiblen Container-Würfel beherbergen demnach neben Ladesäulen auch gebrauchte Lithium-Ionen-Batterien als Stromspeicher. Mit Hilfe von 2nd-Life-Modulen, die aus zerlegten Entwicklungsfahrzeugen stammen, erhofft sich Audi einen besonderen Kniff. Denn durch den Einsatz der Second-Life-Batterien soll es den Charging Hubs möglich sein auf eine Infrastruktur mit Hochspannungszuleitung und Transformatoren zu verzichten. Die Würfel lassen sich einzeln aufstellen und bei Bedarf erweitern; zum Beispiel zu einem Charging Hub mit Lounge.
Die Ladestation funktioniert ab einer Anschlussleistung von elf Kilowatt pro Würfel, die über einen 400-Volt-Starkstromanschluss erfolgt. Der Hub ist transportabel „und kann in kurzer Zeit transportiert, installiert und an die jeweiligen Anforderungen vor Ort angepasst werden – weitestgehend unabhängig von den lokalen Netzkapazitäten“. Für den Nürnberger Charging Hub bedeutet dies, dass laut Audi 200 Kilowatt Anschlussleistung in Summe ausreichen, um drei Speichermodule mit einer Gesamtkapazität von 2,45 Megawattstunden kontinuierlich füllen und über Nacht aufladen zu können. Des Weiteren liefern PV-Module auf dem Dach der Module ebenfalls grünen Strom zum Laden der Pufferspeicher. Mit dem Pufferspeicher sollen rund 70 Schnellladungen mit bis zu 300 Kilowatt Leistung am Tag möglich sein.
Das Konzept erleichtere nicht nur die Auswahl möglicher Standorte, sondern spare Planung und Kosten. Der Hub kann laut Audi in kurzer Zeit transportiert, installiert und auf die jeweiligen Anforderungen vor Ort angepasst werden – weitestgehend unabhängig von den lokalen Netzkapazitäten.
Quelle: Automobil-Industrie – Audi nennt Standort und Daten für „Charging Hub“