Tesla ist zwar derzeit in aller Munde, wenn es um das Thema Elektroautos geht. Allerdings muss man festhalten, dass der kalifornische Elektroautohersteller nicht der Marktführer im Bereich der Elektroautos ist. Auch VW oder Renault können diesen Titel nicht für sich beanspruchen. Obwohl gerade Renault mit seinem ZOE in Deutschland die Vorherrschaft an sich zieht, was man auch sieht, wenn man die Zahl der Neuanmeldung für Elektroautos betrachtet.
Allerdings hat Nissan die Nase auf dem Weltmarkt vorne, wenn es um den Absatz von Fahrzeugen mit batterieelektrischen Antrieb geht. In Deutschland hat man den Nissan Leaf noch nicht so deutlich auf dem Schirm, weltweit kann dieser allerdings bereits auf 220.000 Exemplare zurückblicken.
“Eine neue Autowelt ist keine Option, sondern eine Notwendigkeit.” – Paul Willcox, Nissan-Europachef
Dies hat Paul Willcox richtig erkannt, denn auch wie bei anderen Herstellern von Elektroautos kämpft Nissan mit den bekannten Gründen, welche potentielle Kunden vom Kauf abhalten. Abgekürzt werden diese Gründe treffenderweise mit der Bezeichnung RIP: Reichweite, Infrastruktur und Preis.
In der Vision von Paul Willcox, welche eine perfekte Stadt für Elektrofahrzeuge zeigt, ist das Auto nicht nur ein Fortbewegungsmittel, sondern viel mehr eine Art Batterie auf Räder. So suchen sich die Elektrofahrzeuge in der Nacht selbständig einen Parkplatz, speichern Strom aus Erneuerbaren Energien ein, welcher bisher verloren geht und geben diesen bei Bedarf wieder ab. Unter Experten wird diese Technologie als Vehicle2Grid (V2G) bezeichnet – einen Begriff welchen wir zukünftig wohl noch des Öfteren zu hören bekommen.
Nissan und Willcox sind der Vision schon einen Schritt voraus, so teilte er bei einer Pressekonferenz in London mit, dass diese Technologie V2G schon heute marktreif sei. Bereits 100 Exemplare des Nissan Leaf sowie des e-NV200 hat das Unternehmen für einen ersten Modellversuch ausgestattet – einem Versuch, welche zum Modell für Europa werden soll.
“Alleine mit unseren Elektroautos in England könnten wir damit zwei Kraftwerke ersetzen” – Paul Willcox, Nissan-Europachef
Um die Schwankungen bei der Produktion von Erneuerbaren Energien, aber auch beim Verbrauch in den Griff zu bekommen, brauche man diese neuen Lösungen. Das Auto muss zu seiner eigenen Tankstelle werden. Man darf gespannt sein wo es sich hin entwickelt und ob die anderen Elektroautohersteller einen ähnlichen Weg einschlagen werden.