Mit konkreten Aussagen zur Neuen Klasse, welche bei BMW ab 2025 die dritte Stufe der Elektrifizierung zünden soll, war der Hersteller bislang dezent zurückhaltend. Die in der Regel gut informierte britische Autocar will nun einige weitere Details erfahren haben. Demnach soll das erste Modell der zweiten Neuen Klasse, derzeit mit dem internen Arbeitstitel NK1 in der Entwicklung, eine Mittelklasse-Limousine sein: ein rein elektrischer 3er. Die Elektroversion des beliebtesten BMW-Modells soll auf einer eigenen Architektur aufbauen, während die 3er Benziner und Diesel weiterhin auf der herkömmlichen CLAR-Plattform stehen sollen.
Von BMWs Entwicklungs-Vorstand Frank Weber habe Autocar erfahren, dass die Architektur der Neuen Klasse sämtliche Fahrzeuggrößen zwischen einer kompakten Limousine im 2er-Format bis hin zu einem mächtigen SUV wie dem X7 abgedeckt werden könne. Den Antrieb der kommenden elektrifizierten Modelle soll die sechste Generation der BMW eDrive-Antriebe übernehmen. Diese soll, wenig überraschend, deutlich leistungsfähiger und effizienter als die derzeitige Technologie sein. Unter anderem, weil BMW nun auch – wie bereits Porsche und Hyundai-Kia – offenbar auf Akkus mit 800-Volt-Technik setzen will. Diese ermöglicht an HPC-Ladern auch flottes Schnellladen mit bis zu 350 kW. Die Reichweite von Neue Klasse Stromern soll Autocar zufolge bei mehr als 700 Kilometern liegen.
Mit der Neuen Klasse soll sich bei BMW auch ein Paradigmenwechsel beim Grundkonzept vollziehen: Während bei der Hinterradantriebs-Plattform CLAR, welche aktuelle Stromer wie den iX und den i4 unterbaut, der Verbrennungsmotor im Mittelpunkt steht und die Architektur befähigt wurde, auch für Elektroautos nutzbar zu sein, dreht BMW bei der Neuen Klasse den Spieß um: Es handelt sich um eine zunächst für möglichst effiziente Elektroautos entwickelte Architektur, die auch für andere Antriebe geeignet sein soll, konkret für Plug-in-Hybride und Wasserstoff-Antriebe. Dementsprechend soll zum Beispiel der Mitteltunnel bei den kommenden Neue Klasse Elektroautos der Münchner entfallen.
Die modulare Neue Klasse Plattform, die derzeit in BMWs Forschungs- und Innovationszentrum FIZ in München entwickelt wird, soll ab 2025 die Grundlage für alle BMW-Elektromodelle dienen und viel Spielraum bieten, für verschiedene Front-, Heck- und Allradantriebslayouts in Kombination mit einer ganzen Reihe modularer Akkupakete, unterschiedlichen Radständen und Spurweiten sowie unterschiedlicher Bodenfreiheit und Radgrößen von 18 Zoll bis 22 Zoll. Auch Leichtbau und ein neuer Mix an nachhaltigen Materialien soll in der Neuen Klasse zum Einsatz kommen.
Weber zufolge könne der One-Plattform-Fits-All-Ansatz die Fertigungseffizienz von BMW erheblich steigern, indem die Synergien im quasi gesamten Sortiment maximiert werden. BMW gehe davon aus, dass Elektromodelle auf der Neue Klasse Plattform bis 2030 mindestens 50 Prozent seines weltweiten Umsatzes ausmachen werden.
Neue Klasse: Ein Begriff mit Geschichte
Der Name Neue Klasse kommt nicht von ungefähr: Er bezieht sich auf jene Limousinen, die BMW ab 1962 bis in die späten 1970er auf den Markt gebracht hat und die den Autohersteller aus einer tiefen Krise gerettet haben. Damals stand sogar der Verkauf an den Konkurrenten Daimler im Raum. Die ursprünglichen Modelle der Neuen Klasse setzten viele der Designtrends, denen BMW noch heute folgt: Etwa der Hofmeister-Knick, der doppelt geknickte Übergang bei den hinteren Fenstern an der C-Säule, und die Drei-Box-Form.
In den 1960er Jahren wurde die Transformation der Marke durch die finanziellen Schwierigkeiten ausgelöst. Das Finanzielle ist heute kein Problem, stattdessen reagiert BMW mit der zweiten Neuen Klasse auf die dramatischen Veränderungen in der Automobilindustrie, die weit über die Elektrifizierung hinausgehen. Auch Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung müssen angegangen um umgesetzt werden. Für diese neue Art an Autos baut BMW nun die neue Plattform. Eines ist dabei klar: Der Hofmeister-Knick dürfte die Transformation überleben. Schließlich ist das Designelement zu einem unverkennbaren Merkmal der Marke geworden.
Quelle: Autocar – Reborn BMW 3 Series to usher in new electric era
Diese Entwicklung des 3ers kommt 6 bis 7 Jahre zu spät. BMW hätte so ein Fzg schon lange gegen Teslas M3 antreten lassen können bevor der überhaupt auf die Straße kam.
BMW hat die Entwicklung total verpennt obwohl der i3 die Grundlagen geboten hat. Jetzt kommt man hinterher und hat aber immer noch kein astreines BEV sondern wieder nur eine Mischplattform die keiner braucht und den Preis unnötig hoch treibt.
wenn das mal nicht zu spät ist für BMW die Auto erst ab 2025 auf den Markt zu bringen
es bleibt spannend
wann nochmal? 2025? also im besten Fall noch 3 Jahre… und die anderen Hersteller machen inzwischen einen Dornröschenschlaf?
so viel Ignoranz gehört bestraft, es wird die Zeit erledigen… Bye Bye BMW
Das hat schon Ironie, mit dem Begriff „Neue Klasse“ zu arbeiten.
Damals war die BMW Modellpalette so unausgewogen, dass die Presse schrieb, BMW habe nur Autos für „Generaldirektoren oder Tagelöhner“. Es gab nur Kleinwagen und Luxusklasse. Dümmer geht’s gar nicht. Genau so scheint es heute wieder zu sein: Für die Gestrigen ein paar Verbrenner und die Elektroautos sind teuer zu produzierende Luxusdinger. Letztere sehen so China-Barock aus wie früher der Barockengel, der Luxus-BMW 501.
Jetzt noch mehr als drei Jahre so weiter zu wurschteln, kann gefährlich werden. Merken die denn nicht, dass alle Anbieter von BEV ihre Planzahlen permanent nach oben ändern?
Der abstrakte Begriff der Markenidentität musst du erstmal fassen können. Diese Identität muss mit Leben gefüllt werden. Mehr dazu https://urbandivision.de/eine-marke-aufbauen-im-netz/. Wie werde ich eine Marke ohne groß angelegte Werbekampagnen oder großes Budget? Der Artikel zeigt dir auf, welche Vorteile du hast, welcher Prozess wichtig ist und wie du vorgehst. Die meisten Unternehmen nutzen ihre Webseiten. Einiger mehr, die Meisten weniger. Aber nutzen die Unternehmen oder auch du deine Zeit, um auch Social Media Kanäle oder analoge Kanäle mit deiner Markenkommunikation zu füllen und engagiert Interessierte zu fesseln. Kaum bis gar nicht, oder?