Xpeng will Händlernetz in Deutschland deutlich vergrößern

Cover Image for Xpeng will Händlernetz in Deutschland deutlich vergrößern
Copyright ©

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Der chinesische Elektroauto-Hersteller Xpeng gehört in seiner Heimat zwar zu den größten Hoffnungsträgern der Branche, in Europa und auch in Deutschland spielt die Marke bislang aber keine allzu große Rolle. Doch das soll sich ändern, wie die Automobilwoche berichtet. Ist Xpeng noch mit zwölf Händlern und 24 Standorten ins Jahr 2025 gestartet, so soll die Zahl sich bis Ende 2026 auf 60 Händler mit 120 Standorten erhöhen, heißt es. Damit sei dann die als sinnvoll angestrebte Marktabdeckung für Deutschland erreicht. Bis Ende 2025 soll die Zahl bereits auf 30 Händler mit 60 Standorten steigen.

In den ersten Monaten hierzulande hatte Xpeng in Deutschland bislang noch „homöopathische“ Verkaufszahlen von etwa 400 Elektroautos vom Marktstart im Mai bis Ende Februar 2025 zu verzeichnen, wie Pressesprecher Bernhard Voß es im Gespräch mit der Automobilwoche umschrieb. Das entspricht im Durchschnitt also knapp 17 Autos pro Händlerstandort. Xpengs Deutschland-Chef Markus Schrick hatte als Ziel vorgegeben, dass Kunden in ganz Deutschland nicht mehr als 50 Kilometer von einem Xpeng-Händler entfernt sein sollten.

Händler, die Xpeng mit ins Sortiment aufnehmen wollen, bekommen dafür von der Marke keine allzu großen Hürden vorgesetzt. Die Präsentation der Autos vor Ort und online ist weitestgehend den Händlern überlassen. „Nötig ist ein Investment in Größenordnung von 20.000 Euro, zudem verspricht die Marke den Händlern eine zweistellige Marge“, heißt es im Artikel. Allerdings sollten sie sich gut mit Elektroautos auskennen. Häufiger zu finden sei Xpeng deshalb als weitere Marke bei Händlern von Mercedes, VW und BMW. Xpeng selbst sehe sich aber nicht als Premiummarke. Die Zusammenarbeit mit Volkswagen für China beinhalte auch keine Vereinbarung, dass vermehrt VW-Händler in Deutschland Xpeng mit anbieten sollen, heißt es ferner.

Strafzölle bislang kein Problem

Die EU-Strafzölle auf Elektroautos, die seit November gelten, seien für Xpeng aktuell noch kein Problem, die Preise für die Kunden bleiben zunächst einmal dieselben. Aufgrund der schlank gehaltenen Konfigurationsmöglichkeiten können die Elektroautos der Marke gut vorproduziert werden. Viele Autos sind noch vor November nach Europa importiert worden, sodass sie noch nicht von den höheren Zollen belastet sind. Außerdem sind auf diese Art die Lieferzeiten vergleichsweise kurz.

Perspektivisch sucht wohl auch Xpeng einen Produktionsstandort in Europa. So könnte die Endmontage künftig bei Magna Steyr in Graz stattfinden, doch auch die Stadt Schweinfurt in Unterfranken (Nordbayern) hatte sich um eine Ansiedelung des chinesischen Autoherstellers bemüht.

Die Elektroautos von Xpeng – in Deutschland angeboten werden aktuell die E-Limousine P7 sowie die beiden E-SUV G6 und G9 – zeichnen sich durch eine hohe Ausstattung sowie hohe Ladeleistungen bei einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis aus. Um auf die Marke aufmerksam zu machen, ist das Team von Xpeng Deutschland sehr umtriebig und taucht bei vielen Veranstaltungen zur Elektromobilität wie dem e-Cannonball und der ADAC e-Competition am Hockenheimring auf, investiert aber auch viel in Anzeigen in Automagazinen sowie als Preissponsor für TV-Shows.

Quelle: Automobilwoche – Xpeng will Händlernetz in Deutschland verdoppeln

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Verbrenner-Debatte: „Spanien wird nicht vom Elektroauto abrücken“

Verbrenner-Debatte: „Spanien wird nicht vom Elektroauto abrücken“

Michael Neißendorfer  —  

Bis 2035 sollen 95 Prozent aller in Spanien produzierten Autos rein elektrisch oder Plug-in-Hybride sein.

Cover Image for Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Studie zeigt beachtliche Trends in Ländern, die wohl nur wenige als Vorreiterstaaten sehen: Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda.

Cover Image for Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Daniel Krenzer  —  

Japanische Akustik-Forscher haben herausgefunden, wie E-Autos wirklich klingen müssen, um nicht überhört zu werden, aber dennoch leise zu sein.

Cover Image for Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Michael Neißendorfer  —  

V2G in Europa und Korea, V2H in den USA: Hyundai und Kia ermöglichen mit ersten Modellen das bidirektionale Laden von E-Autos.

Cover Image for Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Laura Horst  —  

Toyota setzt auf dem Weg zur Dekarbonisierung auf mehrere Antriebsformen. Bis 2030 will der Hersteller weltweit 15 neue E-Auto-Modelle in die Märkte bringen.

Cover Image for Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Sebastian Henßler  —  

Der Hudson eBuddy bietet ab 14.900 Euro netto viel Ausstattung, bis zu 850 kg Zuladung und 150 km Reichweite – ein kompakter E-Transporter für kurze Wege.