Japans größte Automobil- und Batteriehersteller, darunter Toyota Motor Corp., Honda Motor Co. und Panasonic Corp., erwägen eine gemeinsame Beschaffung von Kobalt. Bekanntermaßen eines der wichtigsten Materialien für derzeitige Lithium-Ionen-Batterien.
Die Gründung des gemeinsamen Joint-Ventures, unter dem man sich mit der Kobalt-Beschaffung beschäftigt, steht in ungefähr einem Jahr an. Dann soll jedes teilnehmende Unternehmen einen Anteil von bis zu rund 10 Prozent erwerben.
Weitere Interessenten für japanisches Kobalt Joint-Venture vorhanden
Neben den drei zuvor genannten Unternehmen spielen auch Nissan Motor Co., Suzuki Motor Corp., Mazda Motor Corp., Subaru Corp. und Mitsubishi Motors Corp. mit dem Gedanken, sich ebenfalls der Initiative anzuschließen, wobei das japanische Wirtschafts-, Handels- und Industrieministerium die Gründung des gemeinsamen Unternehmens und die Verhandlungen mit Ländern, die Kobaltminen besitzen, unterstützt.
Wir erinnern uns an die Auswertung des Öko-Institut von gestern. Dies sagt bis 2030 einen erheblichen Anstieg der Nachfrage für Lithium, Kobalt und Nickel voraus. Wobei der Experte hinter der Analyse sich bereits festgelegt hat, dass mit keiner Verknappung der Rohstoffe zu rechnen sei, da die globalen Reserven ausreichen: Lithium (16 Millionen Tonnen), Kobalt (7,1 Millionen Tonnen) und Nickel (74 Millionen Tonnen). Lediglich zeitlich begrenzt kann es „bei der dynamischen Entwicklung der Elektromobilität, für einzelne Rohstoffe“ zu Engpässen kommen.
Nach Angaben des Industrieministeriums Japans stammten 54 Prozent der weltweiten Kobaltlieferungen von 120.000 Tonnen im Jahr 2016 aus dem Kongo. Ende Dezember 2018 hat die Demokratische Republik Kongo entsprechend reagiert und hat Kobalt zu einer „strategischen Substanz“ erklärt. Des Weiteren hat man in diesem Zug die Lizenzgebühren für Kobalt fast verdreifacht – von 3,5 auf 10 Prozent. Bereits im Sommer war der Prozentsatz von 2 auf die aktuellen 3,5 Prozent erhöht worden.
Batterie-Recycling nimmt in Japan eine ebenso wichtige Rolle ein
In puncto Kobalt-Beschaffung ist für japanische Unternehmen in Sachen Zusammenarbeit noch nicht Schluss. Erst im September vergangenen Jahres hat man sich dem Thema Batterie-Recycling angenommen.
Japanische Automobilhersteller haben sich zusammengeschlossen, um im Oktober 2018 ein gemeinsames Projekt zur Sammlung von Lithium-Ionen-Batterien aus ausgemusterten Elektrofahrzeugen zu starten. Für Europa gibt es hierzu andere Meinungen. So sieht Dr. Doris Schüler die Europäische Union in Verantwortung für Forschung und Entwicklung in Sachen Batterie-Recycling.
Festkörper-Akkus erfahren hohe Priorität
Auch ist man sich sicher, dass bei Lithium-Ionen-Akkus noch nicht Schluss ist. Panasonic hat zwar bereits zu verstehen gegeben, dass hier noch entsprechendes Potential vorhanden sei. Dennoch liegt das Hauptaugenmerk in Japan auf Festkörper-Akkus.
23 Unternehmen haben sich an einem japanischen Konsortium beteiligt, darunter Panasonic, Honda, Nissan sowie Toyota. Gemeinsam möchte man im neuen Forschungsprojekt an Kerntechnologien für Feststoff-Batterien zum Einsatz in Elektroautos arbeiten. Mit dem Ziel bis in den frühen 2020er diese zu kommerzialisieren.
Japan möchte mit diesem Schritt auf das Vorankommen chinesischer und südkoreanischer Unternehmen auf dem Gebiet der Festkörper-Batterien reagieren. Sicherlich profitiert man hierbei von der Erfahrung Toyotas, welche derzeit als tonangebend auf diesem Gebiet gelten.
Das Aus für den Verbrenner ist in Japan beschlossene Sache
All diese Entwicklungen finden statt, da man sich auf die Fahne geschrieben hat, ab 2050 nicht mehr auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor zu setzen. Im Juli 2018 haben japanische Autohersteller und die japanische Regierung gemeinsam die Entscheidung getroffen, ab dem Jahr 2050 auf die Fertigung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor zu verzichten. Sprich, ab 2050 sollen in Japan nur noch Fahrzeuge mit Hybrid– oder Elektroantrieb, Batterie oder Wasserstoff produziert werden.
Quelle: the japan times – Toyota, Honda and Panasonic consider joint venture to procure cobalt for electric vehicles