Was taugt der Nissan Ariya im Vergleich zum VW ID.4?

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Nissan

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Nachdem der japanische Autobauer Nissan lange Zeit mit dem Leaf zu den Pionieren der elektroautomobilen Szene gehörte, kam außer der immer wieder verschobenen Ankündigung des Ariya lange nichts. Nun ist das SUV – glücklicherweise nicht wie der Leaf mit hier unüblichem CHAdeMO-Anschluss, sondern CCS versehen – seit einigen Monaten erhältlich. Die Kollegen der Auto Straßenverkehr haben das Modell nun intensiv getestet und mit dem bewährten VW ID.4 verglichen.

Konkret miteinander verglichen wurden der Nissan Ariya mit dem kleineren 63-kWh-Akku und Evolve-Pack mit dem VW ID.4 Pro Performance mit 77-kWh-Akku. Den Nissan gäbe es auch mit einem 87 kWh großen Akku. Der Nissan leistet 160 kW, der Volkswagen 150 kW, beide Fahrzeuge sind bei Tempo 160 gedrosselt und brauchen etwas mehr als acht Sekunden für den Sprint von 0 auf 100.

Wenige Punkte in der Kostenwertung

Die Kostenwertung entscheidet der Ariya in diesem Vergleich für sich. Die Tester rechnen vor, dass der ID.4 in vergleichbarer Konfiguration 3600 Euro mehr koste. Allerdings sei der Nissan bei der Versicherung ein ganzes Stück teurer eingestuft. Von 150 möglichen Punkten holt der Ariya zwar nur 38, beim Volkswagen sind es aber lediglich 33.

VW ID.4
VW

Auch bei der Handhabung überzeugt der Japaner die Tester mehr als das deutsche Modell. So sei die Bedienung leichter und funktionaler, zudem lade der Nissan schneller. In der Kategorie Umwelt sind beide Fahrzeuge gleichauf. Bei der Reichweite liege der VW vorne, beim Verbrauch der Nissan – in Summe also unentschieden. Das wäre allerdings bei einem Vergleich mit der Ariya-Variante mit dem 87 kWh großen Akku sicherlich anders ausgegangen.

Ariya hochwertig, aber unrund

In den anderen Kategorien Platz, Komfort, Fahrtleistungen, Fahrverhalten und Sicherheit liegt jedoch der Volkswagen vorne und gewinnt diesen Vergleich am Ende mit 241:230 von 450 möglichen Punkten für sich. „So richtig rund fährt sich der Nissan noch nicht“, konstatieren die Kollegen in ihrem Fazit. Vor allem an Komfort und einer homogeneren Lenkung mangele es aktuell noch. Dafür sei der Ariya sparsam und hinterlasse einen hochwertigen Eindruck.

Quelle: Auto Straßenverkehr (Ausgabe 25/2023, S. 30 bis 33)- „Guter Start?“

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Michael Kobe:

Sparsam (ca.12,7 KW) in der Stadt kann ich bestätigen. Bei Tempo 120 liegt der Verbrauch im Sommer bei ca. 21 KW und im Winter gerne auch bei 25 KW. Mehr aber nicht. Klappern gehört definitiv nicht zu den Eigenschaften dieses tollen Autos!

Gastschreiber:

Ich fand den Ariya enttäuschend. Ja, sparsam in der Stadt und wenn es langsam vorangeht, Da standen durchaus 11er Werte im Display, aber sobald man auf der Landstraße ist, beginnt das Auto zu saufen. Werte über 30 waren da für mich kein Problem und mehr als Richtgeschwindigkeit fuhr ich nicht, Der Frontantrieb ist ok, das Auto fühlt sich aus dem Startblock total zäh an, ja das ist Strategie, aber macht keinen Spaß. Geklappert an allen Ecken und Enden. So wird das nichts.

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