Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Cover Image for Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos
Copyright ©

Shutterstock / 2665002945 (Symbolbild)

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Fast jeder Elektroauto-Fahrer kennt es: Fußgänger überqueren nicht weit vom Fahrzeug entfernt noch die Fahrbahn, weil sie es nicht haben heranfahren hören. Um genau das zu verhindern, müssen E-Autos bei Geschwindigkeiten unter 30 km/h Geräusche von sich geben, bei höheren Geschwindigkeiten ist auch das Abrollgeräusch laut genug. Doch das klappt nicht immer. Zum einen haben sich viele Fußgänger noch nicht an den neuen Klang der E-Autos gewöhnt, zum anderen sind die Geräusche mitunter bei Umgebungslärm zumindest für einige nur schwer zu hören.

Japanische Akustik-Forscher haben sich dieser Thematik angenommen und versuchen, den optimalen Klang für Elektroautos zu entwickeln, damit diese auch in lauteren Umgebungen gut gehört werden, berichtet der Spiegel. Angeführt von der Akustikforscherin Mei Suzuki wurden dabei verschiedene Klangmuster getestet und von Probanden hinsichtlich ihrer Hörbarkeit bewertet. Die Ergebnisse stellte Suzuki jüngst auf einem Fachkongress in Honolulu vor.

Gut zu hören, aber dennoch leise

Als besonders gut hörbar haben sich demnach Geräuschvarianten des sogenannten „rosa Rauschen“ herauskristallisiert. Dabei werden zahlreiche Töne gleichzeitig abgespielt, wobei die tieferen Töne jedoch lauter sind als die hohen Töne. Pro Oktave beträgt der Unterschied drei Dezibel, heißt es im Spiegel-Bericht. Dabei entstehe ein vergleichsweise warmes Geräusch, das dem Klang von Regen, Wind oder Meeresrauschen nahekomme und somit offenbar als gewohnter wahrgenommen wird als manch „synthetischer“ Klang. „Die Probanden nahmen das tieffrequente Rauschen selbst in lauter Umgebung zuverlässig wahr“, sagt Suzuki. Dennoch seien mit diesem Sound ausgestattete Elektroautos für Anwohner weiterhin angenehm leise – und nicht wie Verbrenner eine stetige Stressquelle aus Lärm.

Als nächstes wollen die Forscher auch Sounds für kleinere, aber schnell übersehene Fahrzeuge wie E-Bikes, E-Scooter und andere Mikromobilitätsgeräte entwickeln. Hier gebe es bislang fast keine Modelle mit Sound, obwohl auch hier schwere Unfälle passieren können, wenn Passanten das Herannahen nicht schnell genug bemerken. „Wir hoffen, mit unseren Ergebnissen zur Sicherheit im urbanen Raum beizutragen“, sagt Suzuki.

Quelle: Spiegel.de – Forscherin entwickelt neues Warngeräusch für leise Elektrofahrzeuge

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Ostafrika als Vorreiter auf dem Weg zur Elektromobilität

Michael Neißendorfer  —  

Eine aktuelle Studie zeigt beachtliche Trends in Ländern, die wohl nur wenige als Vorreiterstaaten sehen: Äthiopien, Kenia, Ruanda, Tansania und Uganda.

Cover Image for Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Japanerin findet das perfekte Brummen für E-Autos

Daniel Krenzer  —  

Japanische Akustik-Forscher haben herausgefunden, wie E-Autos wirklich klingen müssen, um nicht überhört zu werden, aber dennoch leise zu sein.

Cover Image for Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Hyundai und Kia kündigen V2G für Europa an

Michael Neißendorfer  —  

V2G in Europa und Korea, V2H in den USA: Hyundai und Kia ermöglichen mit ersten Modellen das bidirektionale Laden von E-Autos.

Cover Image for Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Toyota: Antriebsvielfalt als strategische Notwendigkeit

Laura Horst  —  

Toyota setzt auf dem Weg zur Dekarbonisierung auf mehrere Antriebsformen. Bis 2030 will der Hersteller weltweit 15 neue E-Auto-Modelle in die Märkte bringen.

Cover Image for Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Hudson eBuddy startet als günstiger E-Transporter

Sebastian Henßler  —  

Der Hudson eBuddy bietet ab 14.900 Euro netto viel Ausstattung, bis zu 850 kg Zuladung und 150 km Reichweite – ein kompakter E-Transporter für kurze Wege.

Cover Image for Alpine soll gleich zwei neue Elektro-Roadster planen

Alpine soll gleich zwei neue Elektro-Roadster planen

Daniel Krenzer  —  

Sowohl Alpine A110 als auch A310 sollen offenbar auch in einer Cabrio-Version als Elektroauto auf den Markt kommen.