Im Rahmen der Mercedes-Benz EQV Weltpremiere, bekam ich die Möglichkeit einem Round Table mit Benjamin Kaehler, Leiter eDrive@VANs sowie Marcus Breitschwerdt, Leiter von Mercedes-Benz Vans, beizuwohnen. In dieser lockeren Runde war es möglich vertiefende Fragen zur vollelektrischen Großraumlimousine von Mercedes-Benz zu stellen, als auch über die Vans-Sparte im Allgemeinen.
Ein interessanter Diskussionspunkt war die Frage wie es mit dem Hochlauf der EQV-Produktion aussieht und ob die Nachfrage gedeckt werden kann. Auch aus Sicht der Batterieversorgung. In diesem Zusammenhang ließ sich Marcus Breitschwerdt, Leiter von Mercedes-Benz Vans, eine interessante Aussage entlocken.
“Wir haben eigene Batterieproduktion. Es gibt aber auch langfristige Liefermöglichkeiten, eben darüber hinaus, die man sehen kann und sehen wird. Also in der Ecke denke ich sind wir über das Schwierigste hinweg. Ohne, dass wir es schon hinter uns haben. Aber da denke ich, in zwei drei Jahren wird da kaum noch einer darüber reden.” – Marcus Breitschwerdt, Leiter von Mercedes-Benz Vans
Breitschwerdt zeigt sich somit zuversichtlich, dass Batterie-Lieferengpässe in der Automobilindustrie schon bald der Vergangenheit angehören. Zu einem da sich Automobilhersteller mittlerweile selbst breit genug aufstellen. Daimler geht mit gutem Beispiel voran, deren Batterie-Produktionsverbund besteht aus sechs Fabriken an fünf Standorten auf drei Kontinenten. Des Weiteren hat man im vergangenen Jahr ein zentrales Batteriekompentenzzentrum im Mercedes-Benz Werk Untertürkheim geschaffen.
Zum anderen schließen Automobilhersteller entsprechende Partnerschaften. So konnten wir Ende 2018 bereits berichten, dass sich Daimler für über 20 Milliarden Euro Batteriezellen bis ins Jahr 2030 gesichert hat. Breitschwerdt gab abschließend in puncto Batterie-Lieferengpässe zu verstehen, dass es “absehbar ist, dass sich dies marktwirtschaftlich relativ zügig ausbügelt”.
Von dieser Entwicklung wird sicher auch der Vans-Bereich von Mercedes-Benz profitieren, welche alleine im EQV ein 600 bis 700 Kilogramm schweren 100 kWh-Lithium-Ionen-Akku verbauen werden. Zum Akku selbst hat man wenig Worte verloren. Es wurde lediglich bekannt, dass dieser modular aufgebaut ist und sich somit in Hinblick auf die zukünftigen Wünsche des Marktes verändern kann. Sprich, sollten potentielle Käufer des EQV eher kleinere Akkus – 70 kWH Akkukapazität – fordern, wäre dies problemlos auf der bestehenden Fertigungslinie umsetzbar.
Mit dem EQV wird man Anfang 2020 in die Produktion starten können. Dabei läuft das vollelektrische Fahrzeug mit den anderen Varianten der V-Klasse und des Vito im nordspanischen Vitoria vom Band. Bereits vorab soll dieser bestellbar sein. Oder wie Breitschwerdt zu verstehen gibt, er “nehme skrupellos jede Bestellung an”. Wobei die Preise des Mercedes-Benz EQV bisher noch nicht bekannt gegeben wurden. Spätestens nach der IAA 2019 beziehungsweise dem Produktionsbeginn in 2020 ist damit zu rechnen.