Blackstone feiert Produktionsstart 3D-gedruckter Lithium-Batterien

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Blackstone

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 2 min

Blackstone Resources hat eine Produktionslinie für 3D-gedruckte Batterien aufgebaut. Die kurzfristige Produktion werden Pouch-Zellen sein, die eine 20 Prozent höhere Dichte in Lithium-Ionen-Zellen ermöglichen soll. Auf einem Pressetag hat das Unternehmen nun einige weitere Details zu seiner innovativen Idee bekanntgegeben.

Das Herstellungsverfahren biete zahlreiche Vorteile im Vergleich zu herkömmlich Methoden, so Blackstone in einer aktuellen Mitteilung: Das 3D-Druckverfahren erlaube dickere energiespeichernde Schichten in den Batteriezellen, was die gravimetrische Energiedichte um 20 Prozent erhöhe. Zudem sind Batteriezellen von Blackstone in ihrer Größe flexibel anpassbar und können für unterschiedlichste Kundenbedürfnisse, etwa von Automobilunternehmen, exakt zugeschnitten werden.

Die Platzersparnis der Batterien beträgt 15 Prozent, die Materialersparnis 20 Euro je kWh, so das Unternehmen. Gleichzeitig sinke der Energieverbrauch in der Produktion um 23 Prozent. „Dabei setzt das Verfahren auf einen umweltverträglichen, rein wasserbasierten Prozess und reduziert Abfallstoffe um 50 Prozent. Damit leisten wir einen wichtigen und nachhaltigen Beitrag zur Verkehrswende und im Kampf gegen den Klimawandel“, erklärt Ulrich Ernst, CEO und Gründer von Blackstone Resources.

Blackstone stellte ihre im Februar angekündigten LFP-Zellen im Rahmen der Veranstaltung im Detail vor. Mit Kathodenmaterial von IBU-Tec aus Weimar werden nun in Döbeln, wo das Unternehmen gut 40 Arbeitsplätze geschaffen hat, LFP-Zellen mit der Blackstone Thick Layer Technology hergestellt, die eine höhere Energiedichte ermöglichen soll. Konkret kündigte Blackstone hier 220 Wh/kg an. Zum Vergleich: Der chinesische Herstellers BYD erreicht mit seinen Blade-Zellen, die als technologisch fortgeschrittene LFP-Zellen gelten, auf Zell-Ebene 166 Wh/kg.

Blackstone beginnt nun mit LFP- und NMC-Zellen, die Technologie werde aber für alle Zellchemien einsetzbar sein. Künftig will das Unternehmen auch Festkörper-Akkus drucken – mit der Solid-State-Technologie soll die Energiedichte um bemerkenswerte bis zu 70 Prozent angehoben werden können.

Als nächster Schritt stehe nun die Entwicklung eines Batteriesystems mit dem Partner Ecovolta an, der vorrangig Batterien für elektrische Nutzfahrzeuge herstellt. Und mit Voith SE und Orten Electric Trucks ist ein Projekt zur Ausstattung von Elektrobussen mit 3D-Batterietechnik geplant. Mit LioVolt laufen außerdem bereits Gespräche zur gemeinsamen Produktion einer bipolaren Batterie. Dabei handelt es sich um Lithium-Ionen-Batterien, die aus gestapelten und in Reihe geschalteten Elektroden bestehen, die bipolar ausgelegt sind.

Quelle: Blackstone – Pressemitteilung vom 09.12.2021

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.
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Wolfbrecht Gösebert:

„… beim VW e-up gab es eine signifikante Evolution durch neue Akkutechnik als auf gleichem Bauraum ein exakt doppelt so großer Akku entstand.“

War es nicht gerade der »e-up!«, bei dem in einer Art – wie ich das nenne – »aufwendig manueller Bastelaktion« der Akku dann in 17 verschiedenen Hohlräumen verteilt untergebracht und verkabelt werden mußte?

Wolfbrecht Gösebert:

„… Im Beitrag wird unter anderem berichtet, dass […] die Herstellungskosten mit 3D-Druck sinken.“

Könntest Du vielleicht den Satz(-teil) zitieren, aus dem Du das folgerst?
Ich selbst nämlich finde da bislang lediglich einen Satz zu

„Materialersparnis 20 Euro je kWh“

was eben genau keine Aussage über die Herstellkosten erlaubt!

S. Eckardt:

… „Will sagen, diese Infos sind einerlei und austauschbar“ – ist eine primitive und unpassende Aussage!

Es ist ja nicht zwangsläufig, dass, wenn man Akkus mit 3D-Drucker druckt, damit dann bessere technische Daten des Akkus erreicht werden (können) …
Im Beitrag wird unter anderem berichtet, dass die mögliche Energiedichte damit steigt und die Herstellungskosten mit 3D-Druck sinkt. Das sind schon wesentliche und gute Neuigkeiten, die auch beinhalten, dass die erwartete Herstellungsgeschwindigkeit hoch genug sein muss (sonst könnten die Herstellungskosten nicht sinken)

Wie zeitnah tatsächlich alle Probleme für die Großserienfertigung gelöst sind, bleibt abzuwarten, aber es ist eine gute Nachricht.

Roger:

3D ist nicht die Herstellung, Die ist wie beim Offsetdruck. Ruckzuck die verschiedenen Schichten. Ist aus meiner Sicht sehr interessant.

Johannes:

Gabs beim Nissan Leaf auch. Der 40 kWh Akku beansprucht den selben Bauraum wie der 24 kWh. Und wiegt ca. 20 kg mehr.

Daniel W.:

Die Frage: Wie schnell ist der 3D-Batteriedruck?

Platz-, Material- und Energieersparnis bei Akkus sind schön und gut, aber nur wenn der 3D-Drucker nicht stundenlang an einer Batterie „rumwerkelt“, sonst wäre es nur für Kleinserien.

David:

Blackstone, hat da nicht der Merz gearbeitet? Ach nee, das war BlackRock. Warum nicht Akku-Zellen drucken, man kann ja in dessen auch Torten drucken? Will sagen, diese Infos sind einerlei und austauschbar, interessant wird es erst, wenn das erste Großserienfahrzeug mit so einem Akku auf den Markt kommt.

Dann kann man sehen, was das Auto damit leistet und hat in Folge einen guten Blick auf die Technik im Vergleich zur Konkurrenz oder zum Vorgänger. Ein Blick in die Vergangenheit ernüchtert da, nur beim VW e-up gab es eine signifikante Evolution durch neue Akkutechnik als auf gleichem Bauraum ein exakt doppelt so großer Akku entstand.

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