Die zur Schwarz-Gruppe gehörenden Discounter Lidl und Kaufland starten ab Anfang Februar eine neue App namens “eCharge”. Auf einer interaktiven Karte sollen dabei sämtliche Lidl- bzw. Kaufland-Ladesäulen sowie deren Verfügbarkeit angezeigt werden. In bestimmten Gebieten Deutschlands wird die App ab Mitte Februar zudem benötigt, um den Ladevorgang zu starten. Bei Lidl sind dies Bayern, Schleswig-Holstein, Hamburg und Bremen sowie Teile Baden-Württembergs, Niedersachsens und Thüringens – bei Kaufland Bayern, Teile Baden-Württembergs, Hamburg und Bremen sowie die Städte Stade und Göttingen.
Lidl hat nach eigenen Angaben inzwischen an 320 Filialen in Deutschland Ladegeräte installiert, an denen Kunden ihre Fahrzeuge während der Öffnungszeiten eine Stunde lang kostenlos laden können. Mit der App bestehe die Möglichkeit, nach Ladesäulen bestimmter Leistungsklassen zu filtern, teilt der Discounter mit.
Kaufland bietet an rund 20 Prozent seiner Märkte in Deutschland Lademöglichkeiten. Eine absolute Zahl der Filialen nennt die Lebensmittelkette in ihrer Mitteilung nicht. Da sie aber auf ihrer Webseite von 670 Märkten in der Bundesrepublik spricht, dürften rund 130 Filialen mit entsprechender Technik ausgestattet sein. Die Stationen von Kaufland sind mit Schnellladesäulen ausgestattet, an denen jeweils zwei Kunden gleichzeitig laden können. An Leistung stehen parallel bis zu 50 kW Gleichstrom und bis zu 43 kW Wechselstrom zur Verfügung. Sowohl Lidl als auch Kaufland geben zudem an, eine eigene Service-Hotline für die Ladesäulen eingerichtet zu haben.
Vor gut einem Jahr hatte die Schwarz-Gruppe erstmals Details zu ihrem geplanten Ausbau von Ladesäulen für E-Autos genannt. Demnach wird jeder Neubau einer Kaufland- und Lidl-Filiale obligatorisch mit mindestens einer Ladesäule ausgestattet. Auch im Zuge einer Modernisierung werde jede Filiale eine Säule erhalten. Erklärtes Ziel sei es, dass mittelfristig auf jedem Parkplatz vor einem der rund 3900 Kaufland- und Lidl-Märkte in Deutschland eine Ladesäule steht. Die Entfernung zwischen zwei Ladesäulen der Schwarz-Gruppe soll im Durchschnitt auf weniger als 20 Kilometer sinken.
Dabei sollen unterschiedliche AC- und DC-Ladesäulen kombiniert werden. Ende 2019 sprach das Unternehmen von einem „intelligenten Mix aus Ladepunkten verschiedener Leistungsstärken“. An einigen Standorten sollen auch High Power Charger installiert werden. Alle Lader sollen zu 100 Prozent Ökostrom abgeben teilweise sogar von den Photovoltaik-Anlagen der einzelnen Filialen erzeugt.
In der aktuellen Mitteilung geht nur Kaufland auf die künftige Ladinfrastrukturplanung ein. “Bis 2028 sollen alle Eigentumsstandorte in Deutschland über Elektroladesäulen verfügen”, heißt es. Lidl teilt lediglich mit, dass man auch in Zukunft sein Ladesäulennetz weiter ausbauen werde.
Quelle: electrive.net – Lidl und Kaufland führen App zur Nutzung ihrer Ladegeräte ein