Bis 2027 sollen sämtliche Diesel- durch Elektrobusse ersetzt werden. Die Grundlage hierfür wurde vergangene Woche mit dem Einsatz des ersten E-Gelenkbus geschaffen. Bis 2022 will man in einem ersten Schritt gut 50% des öffentlichen Personalnahverkehrs elektrifiziert haben.
110 Verbrenner-Busse sollen auf E-Antrieb umgestellt werden
2015 hatte der Grosse Rat im kantonalen Energiegesetz festgeschrieben, dass der öffentliche Verkehr im Stadtkanton ab 2027 nur noch mit erneuerbaren Energieträgern betrieben werden darf. Für die BVB bedeutet dies, dass die gesamte Busflotte von derzeit mehr als 110 Fahrzeugen von Verbrennungsmotoren auf Elektroantrieb umgestellt werden muss.
Man rechnet derzeit mit um die 255 Millionen Franken, welche für den groß angelegten Systemwechsel fällig werden, wie BVB-Direktor Erich Lagler gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA zu verstehen gab. Denn das Geld wird nicht nur für die Anschaffung der neuen E-Busse benötigt, sondern auch für ein neues Betriebskonzept und die Anpassung der Infrastruktur. Des Weiteren besteht eventuell Bedarf für eine zweite Busgarage.
Projektstart mit E-Bus aus den Niederlanden
In Basel startet man zunächst mit dem E-Bus Citea SLFA-181 des niederländischen Herstellers VDL. Von diesem Typ stehen in Amsterdam bereits 100 Exemplare im Einsatz. Insgesamt 350 VDL-Elektrobusse haben bisher 22 Millionen Kilometer abgespult. Jedoch sei dieser Typ Bus nicht unbedingt der E-Bus, welcher bis 2027 sämtliche 110 Fahrzeugen von Verbrennungsmotoren ersetzen wird. Denn der BVB-Direktor geht davon aus, dass bis zum Zeitpunkt der Beschaffung noch wesentliche Fortschritte bei Elektrobussen erzielt werden und namentlich die Batterien besser und günstiger werden.
Für das Sammeln erster Erfahrungen bietet der Citea SLFA-181 dennoch eine vernünftige Basis. Die Reichweite des vollständig batteriebetriebenen Gelenkbusses liegt je nach Witterung, Topografie und Fahrgastzahl zwischen und 80 bis 130 Kilometern. Die drei Tonnen schweren Batteriemodule befinden sich auf dem Dach und werden mittels eines Stromabnehmer-Schnellladesystems in der Bus-Garage der BVB geladen.
Rund 38 Minuten dauert es, bis die leere Batterie wieder ihre volle Leistung bringt. Der 18,15 Meter lange Gelenkbus ist leer fast 21 Tonnen schwer. Er verfügt über 40 Sitzplätze, 77 Stehplätze und zwei Rollstuhlplätze. Den Kaufpreis beziffern die BVB auf rund 800.000 Franken. Ein konventioneller DieselGelenkbus kostet dagegen nur rund 550.000 Franken.
Neben der BVB macht auch die Baselland Transport AG (BLT) vorwärts mit E-Bussen. In einer öffentlichen Ausschreibung sucht die BLT fünf 12 Meter lange Niederflurelektrobusse und optional fünf weitere Busse mit einer Länge von 18 Metern. Diese sollen auf der Buslinie 37 zwischen Bottmingen und Aeschenplatz eingesetzt werden. Die BLT hat laut den Ausschreibungsunterlagen vor, die Busse über drei Jahre zu testen. Dies um eine Entscheidungsgrundlage dafür zu erarbeiten, ob mittelfristig möglicherweise auch auf einen vollständigen Elektrobusbetrieb umgestellt werden kann.
Schweiz will Anteil der E-Autos an den Neuzulassungen bis 2022 auf 15 Prozent erhöhen
Bis 2020 steht das Zwischenziel einen Anteil von zehn Prozent zu erreichen. Heute liegt dieser Marktanteil bei 2,7 Prozent. Die Teilnehmer des Runden Tisches haben vereinbart, basierend auf der Elektromobilitätscharta von Luzern aus dem Jahr 2010 gemeinsam eine Roadmap für die Zeit bis 2022 zu erarbeiten.
Quelle: bzbasel.ch – Neuer Bus und Grundsatzentscheid: BVB setzen auf die Elektromobilität