Der Markt für Elektroautos in Europa entwickelt sich weiter dynamisch. Neue Modelle, technologische Fortschritte und eine breitere Angebotspalette führen zu deutlichen Verschiebungen in der Rangfolge. Laut der aktuellen Analyse des Automobil-Analysten Matthias Schmidt zeigen die Zulassungszahlen von Januar bis Ende September, dass sich der Wettbewerb intensiviert – und dass sich auch etablierte Hersteller erfolgreich positionieren.
Tesla bleibt dabei ein wichtiger Akteur. Das Model Y ist das meistverkaufte Elektroauto Europas. Zwischen Januar und September wurden rund 104.500 Einheiten neu zugelassen. Das Model 3 kommt auf knapp 58.800 Autos. Beide Modelle tragen weiterhin maßgeblich zur Verbreitung von Elektromobilität bei, auch wenn die Gesamtzahlen etwas unter dem Vorjahresniveau liegen. Diese Entwicklung zeigt, dass der Markt reifer wird und neue Wettbewerber an Stärke gewinnen.
Unter den europäischen Marken stechen vor allem die Modelle des Volkswagen-Konzerns hervor. Der VW ID.4 und ID.5 verzeichnen zusammen rund 66.000 Neuzulassungen – ein Plus von über 27 Prozent gegenüber 2024. Damit rücken sie im europäischen Vergleich auf den zweiten Platz. Der kompakte ID.3 legt um mehr als 40 Prozent zu und erreicht rund 56.000 Einheiten. Damit bestätigt sich der Trend, dass das Modell seine Marktposition zurückgewinnt.
Besonders stark fällt die Entwicklung beim VW ID.7 aus. Das große Elektroauto, das es als Limousine und Kombi gibt, überzeugt mit rund 52.700 Zulassungen in den ersten neun Monaten und legt im Vergleich zum Vorjahr um fast 250 Prozent zu. Die gestiegene Nachfrage zeigt, dass sich viele Kund:innen inzwischen für größere, langstreckentaugliche Modelle entscheiden. Auch Škoda trägt wesentlich zum Erfolg der Gruppe bei. Der neue Elroq kommt auf 54.350 Zulassungen – ein bemerkenswerter Start für ein komplett neues Modell. Zusammen mit dem Enyaq, der auf 52.650 Einheiten kommt, etabliert sich die Marke als feste Größe im europäischen Elektroautomarkt.
Neue Modelle prägen den E-Automarkt 2025
Zahlreiche Neuheiten beleben die Nachfrage. Renault hat mit dem R5 einen emotionalen und zugleich alltagstauglichen Kleinwagen auf den Markt gebracht. Mit 49.000 Zulassungen bis Ende September erreicht das Modell auf Anhieb die Spitzengruppe. Kia gelingt mit dem EV3 ein ähnlich guter Einstand. Das kompakte SUV kommt auf 48.000 Einheiten und positioniert sich im gleichen Segment wie der Renault. Beide Modelle verdeutlichen, dass das Interesse an erschwinglichen Elektroautos in Europa weiter wächst.
Auch Premiumhersteller zeigen starke Entwicklungen. Audi kann mit dem neuen Q6 e-tron punkten. Das Modell kommt auf 38.477 Zulassungen und markiert den Beginn einer neuen Generation elektrischer Oberklassemodelle aus Ingolstadt. Der kleinere Q4 e-tron bleibt mit 42.587 Einheiten stabil, auch wenn das Vorjahr leicht stärker ausfiel.
BMW bleibt mit dem iX1 erfolgreich und verzeichnet 45.769 Zulassungen. Der Zuwachs von 23 Prozent zeigt, dass kompakte Premium-SUVs weiter gefragt sind. Der i4 bleibt mit 31.703 Einheiten nahezu konstant, während die Neuauflage des Mini deutlich zulegt.
Eine auffällige Entwicklung zeigt sich bei Ford. Der Explorer Electric, erst seit kurzem auf dem Markt, erreicht 27.996 Zulassungen. Der Erfolg hängt auch mit dem europäischen Produktionsstart zusammen, der eine bessere Verfügbarkeit sicherstellt. Das Modell steht sinnbildlich für die neue Elektrostrategie von Ford, die stärker auf den hiesigen Markt ausgerichtet ist. Citroën profitiert ebenfalls von seinem neuen e-C3. Das Modell kommt auf 33.987 Einheiten und beweist, dass auch das Kleinwagensegment wieder an Bedeutung gewinnt.
Breiter Wettbewerb statt Dominanz einzelner Marken
Die Auswertung zeigt, dass sich die Marktanteile zunehmend verteilen. Tesla bleibt mit Abstand die bekannteste Marke im Elektrosegment, doch die Dynamik verteilt sich nun auf mehr Schultern. Der Marktanteil der Marke liegt bei rund 6 Prozent – nach 10,9 Prozent im Vorjahr. Gleichzeitig gewinnt der Volkswagen-Konzern als Gruppe weiter an Gewicht.
Mercedes hält den Absatz stabil. Der EQA erreicht 29.039 Zulassungen und liegt damit auf Vorjahresniveau. Bei Volvo zeigt sich dagegen ein Rückgang: Der EX30 verliert an Schwung, nachdem er 2024 noch zu den meistverkauften Modellen zählte. Die Modelle EX40 und EC40 kommen zusammen auf 27.838 Einheiten – ein Minus von etwa einem Drittel. Dennoch bleibt die Marke im Premiumbereich präsent.
Insgesamt deutet vieles darauf hin, dass sich der Markt im Jahr 2025 stärker ausbalanciert. Hersteller mit neuen Modellen und klarer Ausrichtung auf Effizienz, Reichweite und Preisstruktur gewinnen Kunden, ohne dass bestehende Marken ihre Bedeutung verlieren. Das führt zu einem stabileren Wettbewerb, von dem letztlich die Verbraucher:innen profitieren.
Quelle: Matthias Schmidt – Western European plug-in new car registrations data for January-September 2025








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