Volkswagen Group mit solidem Jahresergebnis 2024 und robustem Ausblick

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Allen Krisen bei seinen deutschen Marken Audi, Porsche und VW zum Trotz ist der Volkswagen-Konzern noch einigermaßen glimpflich durch das Jahr 2024 gekommen: Auf Konzernebene haben die Wolfsburger 324,7 Milliarden Euro Umsatz eingefahren, etwas mehr als 2023 mit 322,3 Milliarden Euro. Das Plus rühre vor allem von positiven Entwicklungen im Konzernbereich Finanzdienstleistungen. Der Konzernbereich Automobile liege vor allem volumenbedingt mit 265,9 Milliarden Euro leicht unter Vorjahresniveau, so die Volkswagen-Group in einer aktuellen Mitteilung.

Das operative Ergebnis liegt demnach mit 19,1 Milliarden Euro im Jahr 2024 um 15 Prozent niedriger als im Vorjahr (22,5 Milliarden Euro). Die Umsatzrendite liege bei 5,9 Prozent. Der Rückgang sei vor allem zurückzuführen auf eine deutlichen Anstieg der Fixkosten, die Sonderaufwendungen von netto 2,6 Milliarden Euro enthalten, insbesondere für Restrukturierungsmaßnahmen.

Insgesamt 9 Millionen Fahrzeuge hat der Konzern über seine Marken hinweg verkauft, 3,5 Prozent weniger als 2023 (9,4 Millionen Fahrzeuge). Das Wachstum in Südamerika konnte dabei den starken Rückgang in China nicht vollständig ausgleichen, der Fahrzeugabsatz in Nordamerika und Europa liege auf Vorjahresniveau. Der Auftragseingang vollelektrischer Fahrzeuge liege bei plus 88 Prozent und somit doppelt so hoch wie im Vorjahr. Ein positives Vorzeichen für die Antriebswende?

„2024 hat die Volkswagen Group-entscheidende Impulse gesetzt. Mit innovativen, emotionalen Produkten. Mit wegweisenden strategischen Entscheidungen“, sagt Oliver Blume, CEO der Volkswagen-Group. 2025 steht demnach „weiterhin im Zeichen der konsequenten Umsetzung“, die Transformation soll „an Substanz und Geschwindigkeit“ zulegen: „Unsere fortgesetzte Modelloffensive, regional passgenaue Produkte für unsere weltweiten Märkte und starke Partner sind die Grundlage für eine nachhaltig positive Entwicklung“, so Blume, der einen „Hochlauf bezahlbarer Elektromobilität, der autonomen Fahrzeugflotte und der Batteriezellenproduktion in Deutschland“ in Aussicht stellt.

Vorstand und Aufsichtsrat schlagen der Hauptversammlung eine Dividende von 6,30 Euro je Stammaktie und 6,36 Euro je Vorzugsaktie vor. Das entspricht einem Rückgang von 30 Prozent gegenüber den Vorjahreswerten. Die Ausschüttungsquote beträgt rund 30 Prozent.

Dank solider Zahlen in den vergangenen zwei Geschäftsjahren falle die Ergebnisbeteiligung weiterhin hoch aus, wie Business Insider berichtet: Die Tarifbeschäftigten der Volkswagen AG erhalten demnach 4799,50 Euro, der höchste Bonus seit 2021. Doch auch der Sparkurs mache sich bemerkbar, Vorstände etwa sollen 2025 sowie 2026 auf elf Prozent ihrer Gehälter verzichten, danach sollen die Bezüge bis 2030 schrittweise wieder erhöht werden. Insgesamt verdienten die neun Konzernvorstände zusammen rund 40 Millionen Euro.

Ausblick für das Jahr 2025

Die Volkswagen-Group erwartet, dass die Umsatzerlöse das Vorjahr um bis zu 5 Prozent übertreffen. Als operative Umsatzrendite des Konzerns wird der Bereich zwischen 5,5 und 6,5 Prozent anvisiert. Es sei unverändert das Ziel des Unternehmens, seine solide Finanzierungs- und Liquiditätspolitik fortzusetzen, Herausforderungen ergäben sich insbesondere aus einem Umfeld politischer Unsicherheit, zunehmenden Handelsbeschränkungen und geopolitischen Spannungen, der steigenden Wett­bewerbs­intensi­tät, volatilen Rohstoff-, Energie- und Devisenmärkten sowie aus verschärften emissions­bezogenen Anforderungen.

„In einem anspruchsvollen Wettbewerbsumfeld ist es uns gelungen, in 2024 ein insgesamt ordentliches Ergebnis abzuliefern. Unser Ausblick reflektiert die globalen wirtschaftlichen Herausforderungen und den tiefgreifenden Wandel der Branche“, sagt Arno Antlitz, CFO und COO der Volkswagen-Group, der auch die weitere Strategie anreisst: „Wir halten Verbrenner technologisch wettbewerbsfähig, investieren in Elektromodelle und Software und stärken weiterhin unsere regionale Präsenz – mit klarem Wachstums- und Investitionskurs in den USA. Um dies leisten zu können, ist es entscheidend, unseren Kunden weiterhin hochattraktive Fahrzeuge anzubieten, gleichzeitig die Kosten konsequent zu senken und die Ertragskraft zu steigern. Darauf wird in den kommenden Monaten und Jahren unser Fokus liegen.“

Die Ergebnisse der einzelnen Unternehmensparten und Marken sollen in den kommenden Tagen nach und nach veröffentlicht werden.

Quelle: Volkswagen-Group – Pressemitteilung vom 11.03.2025 / Business Insider – VW: Bonus für Mitarbeiter und Millionen-Sparplan für Vorstands-Gehälter

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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