Test unter Geschwistern: Skoda Enyaq versus VW ID.5

Cover Image for Test unter Geschwistern: Skoda Enyaq versus VW ID.5
Copyright ©

Skoda

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 3 min

Das britische Auto-Fachmagazin Auto Express hat in der aktuellen Ausgabe mehrere Modelle von Volkswagen gegen die entsprechenden eng verwandten Modelle von VW-Tochter Skoda antreten lassen. Auch der VW ID.5 wurde in diesem Zuge mit dem Skoda Enyaq gemessen – mit ernüchterndem Ergebnis für die Muttermarke.

Miteinander verglichen wurden konkret die auf dem britischen Markt verfügbaren Enyaq iV Suite 80 und der ID.5 Tech Pro Performance. Technisch sind die beiden E-Autos in weiten Teilen identisch: Der Motor mit 201 britischen Pferdestärken (150 kW) und der Akku mit 77 kWh Kapazität ist in beiden Fahrzeugen verbaut. Der Skoda ist mit 4,65 Metern ein wenig länger als der VW – typisch für Skoda -, dennoch ist er mit 2107 Kilo ein paar Kilo leichter.

Der Enyaq ist effizienter

Der Verbrauch wird in Großbritannien oft in Meilen pro kWh angegeben, so auch bei Auto Express. Mit einem Wert von 4,0 (6,44 Kilometer) schneidet der Skoda hier ein wenig besser ab als der Volkswagen mit 3,9 (6,28 Kilometer). Die von den Kollegen ermittelte Reichweite für den Enyaq beträgt 345 Meilen (555 Kilometer), für den ID.5 hingegen nur 323 Meilen (520 Kilometer).

Der größte Unterschied zwischen den beiden Fahrzeugen ist der Preis. Denn der ID.5 kostet in Großbritannien in der getesteten Variante 55.580 Pfund (67.800 Euro), den Enyaq gibt es bereits für 46.205 Pfund (53.900 Euro). Dennoch stellen die Tester fest: „Überraschenderweise fühlt sich der Skoda von den beiden Fahrzeugen nach dem teureren an.“ Unter anderem die Griffigkeit des Lenkrads und das verwendete Material in den Türen bewertet Auto Express beim Enyaq als wertiger.

Tochter schlägt Mutter

So kommt es, dass der Skoda in der Endabrechnung 4,5 von 5 Sternen erhält – und das eigentliche „Mutterschiff“ ID.5 sich mit lediglich 4 Sternen begnügen muss. Beim ID.5 bemängeln die Tester neben den der Preisklasse nicht immer angemessenen Materialien die schlechteren ergonomischen Eigenschaften. Für den Enyaq stellen sie fest, dass die Ladeleistung mit 135 kW im Vergleich zu Wettbewerbern höher sein könnte. Beide Fahrzeuge würden den Komfort vor den Fahrspaß stellen und ließen sich durchaus angenehm fahren – der Enyaq aber mit dem deutlich besseren Preis-Leistungs-Verhältnis.

Volkswagen ID.5
Volkswagen

Im Vergleichstest zwischen Skoda und Volkswagen traten ansonsten klassische Verbrennerfahrzeuge an. Doch auch hier behielt die tschechische VW-Tochter insgesamt die Oberhand. So setzte sich der Fabia deutlich mit 4,5 zu 3,5 Sternen gegen den Polo durch, der Karoq schnitt mit 4,5 Sternen etwas besser als der T-Roc mit 4 Sternen ab. Lediglich beim Duell Golf gegen Octavia setzte sich der Skoda nicht gegen den VW-Bruder durch – für ein 4:4-Unentschieden reichte es dennoch.

Quelle: Auto Express (Ausgabe 1783, S. 36 und 37) – „Skoda Enyaq versus Volkswagen ID.5“

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Cover Image for 2035-Debatte: Regierung ohne Plan für Verbrenner

2035-Debatte: Regierung ohne Plan für Verbrenner

Sebastian Henßler  —  

„Hocheffiziente Verbrenner“ sollen die Zukunft sein, doch niemand kann erklären, was das bedeutet. Ein Blick auf eine Debatte, die Physik und Alltag ignoriert.

Cover Image for Deutschland steuert auf 600.000 E-Autos im Jahr 2025 zu

Deutschland steuert auf 600.000 E-Autos im Jahr 2025 zu

Sebastian Henßler  —  

Bei fast 2 Millionen neuen E-Autos in Westeuropa zeigen Daten große Unterschiede: Deutschland führt, der Norden wächst stabil, Südeuropa bleibt klar zurück.

Cover Image for Kia kündigt EV2-Debüt für Januar an

Kia kündigt EV2-Debüt für Januar an

Michael Neißendorfer  —  

Kia präsentiert auf der Brüsseler Motor Show 2026 erstmals den EV2, einen speziell für Europa entwickelten vollelektrischen B-Segment-SUV.

Cover Image for Frankreich und Dänemark: Tesla-Absatz bricht dramatisch ein

Frankreich und Dänemark: Tesla-Absatz bricht dramatisch ein

Daniel Krenzer  —  

Nicht nur in Deutschland, auch in anderen europäischen Ländern wollen immer weniger Menschen einen neuen Tesla, aber immer mehr ein E-Auto.

Cover Image for BMW stellt Regensburger Werkslogistik von Batterie auf Wasserstoff um

BMW stellt Regensburger Werkslogistik von Batterie auf Wasserstoff um

Michael Neißendorfer  —  

Im Regensburger Fahrzeugwerk setzt BMW in der Produktionslogistik künftig auf Wasserstoff statt auf Batterien – und spart damit Zeit und Platz.

Cover Image for EU-Kommission prüft Verbrenner-Ausnahmen nach 2035

EU-Kommission prüft Verbrenner-Ausnahmen nach 2035

Sebastian Henßler  —  

Die EU-Kommission zeigt neue Offenheit für Verbrennungsmotoren nach 2035 und verweist auf technologische Vielfalt sowie klimaarme Kraftstoffe als mögliche Grundlage.