E-Auto-Fahrer sind zufriedener als Verbrenner-Fahrer

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Eine aktuelle Untersuchung der WirtschaftsWoche bietet Einsichten zur Einstellung deutscher Autofahrer gegenüber Elektroautos. Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Innofact wurden 1000 Personen befragt, die bei der Entscheidung über den Autokauf in ihrem Haushalt mitwirken und innerhalb von zwei Jahren ein Fahrzeug erwerben möchten. Die Studie berücksichtigt gleichwertig die Nutzer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, Plug-in-Hybriden sowie vollständig elektrischen Autos.

Die ersten Ergebnisse des „WiWo E-Auto Monitor“ zeigen einen klaren Trend: Besitzer von Elektroautos sind zufriedener als andere Fahrzeughalter. Während nur 44 Prozent der Besitzer von Dieselfahrzeugen und 46 Prozent der Benzinfahrer „sehr zufrieden“ mit ihrem Fahrzeug sind, liegt dieser Wert bei Besitzern von Elektroautos bei 57 Prozent.

Die Zufriedenheit steht in engem Zusammenhang mit dem Haushaltseinkommen: Personen mit einem Nettoverdienst von über 2500 Euro monatlich sind deutlich zufriedener mit ihrem Fahrzeug als diejenigen mit einem Einkommen zwischen 1500 und 2500 Euro. Auch die Erfahrung mit Elektroautos ist ähnlich verteilt: 54 Prozent der Befragten aus der höheren Einkommensgruppe haben bereits ein E-Auto genutzt, während dies in der unteren Einkommensgruppe nur 30 Prozent getan haben.

Erfahrung mit E-Autos hilft gegen Ablehnung

Insgesamt hat etwa die Hälfte der deutschen Autofahrer bereits ein Elektroauto erfahren, aber nur ein kleiner Teil besitzt selbst eines. Der Anteil der vollständig elektrischen Fahrzeuge am gesamten Fahrzeugbestand beträgt lediglich 3,3 Prozent. Viele Ansichten über Elektroautos beruhen daher auf Beobachtungen und nicht auf eigener Erfahrung.

Laut der Umfrage möchten diejenigen, die bereits ein Elektroauto fahren, meist bei dieser Antriebsart bleiben: 87 Prozent planen, beim nächsten Autokauf erneut ein Elektroauto zu wählen. Plug-in-Hybride, Benzin- und Dieselfahrzeuge spielen für sie kaum noch eine Rolle. Umgekehrt ist die Bereitschaft zum Wechsel unter Besitzern von Verbrennungs- und Hybridfahrzeugen weiterhin gering.

Anschaffungskosten weiterhin größtes Hindernis

Zögerliche Käufer geben als Hauptgründe die hohen Anschaffungskosten und die eingeschränkte Reichweite an. Obwohl Elektroautos in der langfristigen Kalkulation oft kostengünstiger sind, schreckt der hohe Einstiegspreis viele noch ab.

Die Kaufbereitschaft nimmt mit dem Einkommen zu: 48 Prozent der Personen mit einem Haushaltsnettoeinkommen von mehr als 2500 Euro planen den Kauf eines Elektroautos. Bei der Einkommensgruppe unter 1500 Euro sind es lediglich 25 Prozent. Männer sind offener für Elektroautos als Frauen, und jüngere Personen zeigen sich aufgeschlossener als ältere.

Unter den Marken genießen etablierte Hersteller das größte Vertrauen. BMW wird zusammen mit Tesla als führend im Bereich Elektroautos angesehen. Mercedes und Audi folgen dicht dahinter. Volkswagen bleibt unter den Spitzenreitern. Die am besten bewertete chinesische Marke ist BYD, die auf Platz 10 rangiert.

Quelle: Innofact – Pressemitteilung vom 17.06.2025

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Ulli:

Ich kann dem nur beipflichten. Seit 4 Jahren fahre ich ebenfalls einen Hyundai Kona-E und werde nur noch E- Autos kaufen. Ich habe seit 50 Jahren den Führerschein und über 40 verschiedene Fahrzeuge gefahren. Vom VW Käfer Baujahr 64 bis Mercedes SLK zuletzt.
Und bei allem was Neuentwicklungen sind ist der Preis natürlich auch hoch. Für meinen ersten Computer habe ich anfang der 90ger fast 3000 DM bezahlt. 10 Jahre Später nur noch die Hälfte und heute kann jedes Handy mehr als diese alten Kisten. Also wie in anderen Beiträgen schon erwähnt muss man offen für neues sein und die ewig ALTEN werden sich später ärgern weil sie was verpasst haben und der modernen Technick nicht mehr folgen können.
In diesem Sinne hört endlich auf dem Fortschritt mit falschen oder auch schlecht recherchierten Berichten glauben zu schenken und probiert neues einfach mal aus.

Stefan Mahlau:

Der Verbrennungsmotor und seine katastrophalen Auswirkungen kurz zusammengefasst:
# Tankerunglücke, die unsere Meere verschmutzen und dafür gesorgt haben, dass Millionen Tiere sterben!!!
# Ölbohrplattformen die ebenso unsere Umwelt belasten!!!
# Ölförderung per Fracking, was nichts anderes bedeutet als dass wir unsere Erde auch noch mit Chemie vollpumpen um auch noch an den letzten Tropfen Öl zu gelangen!!!
# Giftige Abgase weltweit direkt in unserer Lungen gepustet!!!
# Ebenso krank machender Motorkrach gelangt permanent direkt in unsere Ohren!!!
# Null Wirkung des Katalysators direkt nach dem Kaltstart! Wobei zu beachten ist, dass 60%!!! aller Fahrten Kurzstrecken sind!!!
# Recyclingquote beim Verbrenner 60 bis 70%, beim E-Auto jetzt schon 90%, in Zukunft 95%!!!
Fazit: Der Verbrennungsmotor ist ganz sicher die größte technische Fehlentwicklung aller Zeiten!!!
Individuelle Fortbewegung hat immer ihren Preis, auch beim E-Auto. Aber beim E-Auto kommt die Energie idealerweise direkt von der Sonne, die übrigens jede Sekunde 10.000x mehr Energie zur Erde schickt als weltweit benötigt wird!
Also für mich ist der Verbrennungsmotor so tot … toter geht gar nicht!!! Dagegen ist jeder E-Motor bei Ausnutzung der vorhandenen regenerativen Energie ein unfassbarer Fortschritt!!!

Traurige Grüße vom weltweit heißesten Jahr 2024 und ebenso traurige Grüße vom extremen Dürrejahr 2025! Was muss noch alles passieren damit auch der letzte Verbrennerfahrer endlich aufwacht!? Eines Tages werden wir uns für unser Handeln vor unseren Kindern und Enkelkindern rechtfertigen müssen!!!

Matze:

Mein Reden! Wer eigene Erfahrungen gemacht hat, findet kaum noch Argumente gegen ein Elektroauto. Einzig günstiger könnten sie sein!

ediwi:

„Erfahrung mit E-Autos hilft gegen Ablehnung.“ – Die fehlende Erfahrung spiegelt sich in den Antworten zu Reichweite, Kaufpreis sowie dem Fokus auf etablierte Hersteller.
Da bietet sich doch die ausgedehnte Probefahrt geradezu, an um Erfahrungen im wahrsten Sinne des Wortes zu erfahren.

Auch wir waren nach einer ausgiebigen Probefahrt vor drei Jahren restlos überzeugt und haben uns einen E-Kona gekauft.
(Der Neue sollte nicht breiter sein als unser 23 Jahre alter Octavia und war vom Preis-Leistungsverhältnis zum Kaufzeitpunkt alternativlos. Einzig einen Kombi hätten wir bevorzugt.)
Die Begeisterung kommt mit jeder Fahrt aufs Neue.
Ein Zurück zu Verbrenner oder Hybrid? Diese Frage stellt sich erst garnicht.

Christian:

Scheint aber auch eine Einstellung zum leben zu sein. AFD Wähler sind auch unzufriedener als nicht AFD Wähler. Vielleicht sind die ewig gestrigen halt sowieso unzufrieden mit der Welt.

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