Hyundai Mobis liefert Batteriesysteme an VW

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Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

Hyundai Mobis, die Zulieferer-Sparte des Hyundai-Konzerns, hat von Volkswagen einen Großauftrag für die Fertigung von Batteriesystemen erhalten, so die Koreaner in einer aktuellen Mitteilung. Die von Mobis gelieferten Batteriesysteme sollen in Volkswagens Elektroautoplattform der nächsten Generation zum Einsatz kommen.

Mobis plant demnach noch innerhalb dieses Jahres die Errichtung einer neuen Produktionsstätte in der Nähe eines Automobilwerks in Spanien, um die besagten Batteriesysteme zu liefern. Die Akkus von Hyundai dürften also in den eher günstigeren künftigen Elektro-Kleinwagen des VW-Konzerns zum Einsatz kommen, die auf Basis der Plattform MEB Entry ab 2025 in den Seat-Werken Martorell und Pamplona gefertigt werden. Dort sollen unter anderem der VW ID.2, seine SUV-Variante ID.2 X, der Cupra Raval sowie ein bislang unter dem Namen Elroq bekannter Skoda-Ableger gebaut werden.

Unklar ist, welche Batterietechnologie Mobis zur Verfügung stellen will und in welchen Modellen des VW-Konzerns die Akkus verbaut werden sollen. Bekanntermaßen baut VW nämlich ebenfalls eine Batteriefabrik in Spanien für seine dort produzierten E-Autos auf. Der Bau der PowerCo-Gigafactory in Sagunt bei Valencia startete im März dieses Jahres.

Mobis wiederum betreibt derzeit Produktionsstätten für Batteriesysteme in Korea, China und Tschechien, weitere Standorte neben Spanien entstehen in den USA und Indonesien. Mit diesem neuen Auftrag habe Mobis „eine stabile Grundlage für seine weitere Expansion auf dem globalen Elektroautomarkt in den großen Weltregionen“, heißt es in der Mitteilung. Die Erweiterung der globalen Produktionsstätten in Verbindung mit proaktiven Investitionen und aggressiven Marketingaktivitäten mit besonderem Fokus auf Key-Account-Management-Teams, die den Kunden dedizierte Unterstützung liefern können, waren demnach die Treiber, um den großen VW-Auftrag zu gewinnen.

Mobis-E-Auto-batterien-produktion
Mobis

Angesichts dieses internationalen Großauftrags erwartet Mobis weitere Aufträge für Elektroautokomponenten auf dem Weltmarkt. Globale Automobilhersteller haben in jüngster Zeit massiv in den Umstieg auf Elektroautos investiert, um sich vor der Konkurrenz eine Führungsposition im Markt für die Mobilität der Zukunft zu sichern.

Quelle: Hyundai Mobis – Mitteilung vom 09.08.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Jakob Sperling:

Es schleckt nun mal einfach keine Geiss weg, dass es mittlerweile technisch keine grosse Kunst mehr ist, ein mittelprächtiges BEV zu produzieren. Die technologisch heikelsten Teile, die Batterie, die Antriebsachse und die Software kann man alle in sehr guter Qualität beziehen. Kein Vergleich zu den technischen Kompetenzen die es brauchte, um einen guten Diesler zu produzieren.

Am Schluss geht es nur noch um die Fähigkeit, grosse Serien günstig zu produzieren. Einkauf und Grossserien-Fertigung. Da schlägt aktuell kaum jemand Stellantis, VW, oder Kia/Hyundai. Evt. mittelfristig der eine oder andere Chinese oder ein wiederauferstandener Amerikaner (mit gütiger Unterstützung des Staates).

Dazu kommt dann noch das Marketing. Man kann es schaffen, dass die Leute eine Zeit lang glauben, man hätte etwas ganz Besonderes, aber irgendwann ist auch das ausgelutscht (siehe Nokia, Eastpack, Puma, …). Bei Fahrzeugen spielt das Vertrauen in den Hersteller oder die Marke eine grosse Rolle – man riskiert sein Leben mit diesen Produkten. Es braucht lange, Vertrauen aufzubauen, aber man hat es schnell verspielt.

Han:

Ich höre gern daß vw endlich koreanische Technologie akzeptieren muß.

brainDotExe:

Divide and conquere, das übliche Vorgehen bei Ingenieuren.

Bei Motor- und Getriebesteuerung, ESP, ABS ist das anders, hier werden Fahrversuche durch die Applikationsingenieure durchgeführt.

Aber auch hierfür gibt es sehr gute Simulatoren von dSPACE, die in der Automobilindustrie eingesetzt werden

Man kann aber nicht alles simulieren, besonders nicht das Fahrgefühl.

Das was jetzt aktuell Arbeit macht, ist die Reduzierung von Steuergeräten, da man das jahrelang nicht gemacht hat…

Deswegen sollte man das auch nicht überstürzen. Alles zentral in einem Gerät ist nicht sinnvoll. Für die verschiedenen Fahrzeugdomänen vom Zulieferer ein einziges (virtuelles) Steuergerät, darauf wird es hinauslaufen.

Kokopelli:

So eine riesige Aufgabe wie du es darstellst ist das nun wirklich nicht.
Im Grundsatz ist das schon richtig, je mehr ausgelagerte Steuergeräte, desto umfangreicher die Abstimmung.
Viele Steuergeräte und Aufgaben (Schiebedach, Fensterheber, Schildererkennung etc.) sind schon seit Jahren bekannt und da reichen einfache Anpassungen. Bei Motor- und Getriebesteuerung, ESP, ABS ist das anders, hier werden Fahrversuche durch die Applikationsingenieure durchgeführt.
Aber auch hierfür gibt es sehr gute Simulatoren von dSPACE, die in der Automobilindustrie eingesetzt werden.
Das was jetzt aktuell Arbeit macht, ist die Reduzierung von Steuergeräten, da man das jahrelang nicht gemacht hat…

Marc:

Es geht in der Großserienproduktion um niedrige Kosten. Das dürften Tesla-Anhänger reichlich gespürt haben. Die Fehlentscheidung für eine zu teure Plattform hatte als Konsequenz, dass anschließend gnadenlos entfeinert wurde. Nicht nur am Produkt, sondern auch am Service. Ersatzteilhaltung und Termine, noch schlechter, dazu das exklusive Ladenetz futsch. Ingenieure sind in dem Spiel nur Ameisen.

Marc:

Zweigleisig zu fahren, ist ein Garant für gute Verfügbarkeit. Aktuell sind Akkus ja kein Differenzierungsmerkmal, das kommt erst, wenn wir die ersten Hochleistungsakkus sehen. U.a. von Porsche. Aber in dieser Klasse zählt eigentlich nur der Preis des Akkus.

brainDotExe:

Du bist kein Ingenieur, oder?

Doch, Elektroingenieur.

Gerade die Integration ist ziemlich einfach.

Eben nicht.
Hunderte Steuergeräte, tausende Komponenten. Die Abstimmung und Integration ist eine riesige Aufgabe.

Kokopelli:

Die ingenieurtechnische Königsklasse ist die Systemintegration“ Pfff…Du bist kein Ingenieur, oder?
Die Königsklasse ist es, die Dinge selbst entwickeln und wirtschaftlich produzieren zu können. Gerade die Integration ist ziemlich einfach.
Man schreibt ein Lastenheft und trifft sich regelmäßig mit den Zulieferern, dass die Specs und Preise eingehalten werden.

brainDotExe:

Was ist daran traurig?
Es ist vollkommen normal Zulieferer zu nutzen.

Mercedes hat beispielsweise jahrelang Renault Motoren verbaut.

Die ingenieurtechnische Königsklasse ist die Systemintegration (bzw. Systems Engineering) der verschiedenen Komponenten.

Trotzdem, mein pers. Top Kandidat für einen deutschen Hersteller mit chinesischer Mehrheit bleibt BMW.

Warum sollten die Quandts ihren Goldesel verkaufen?
Abgesehen davon ist BMW, von den etablierten Herstellen, bezüglich BEV technisch gesehen am besten aufgestellt.

Philipp:

„bleibt BMW“:
Und in was sollen dann Stefan Quandt und Susanne Klatten ihre 28Mrd€ investieren?
Warum sollten beide verkaufen?

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