VW startet Bau der Zellfabrik in Spanien

Cover Image for VW startet Bau der Zellfabrik in Spanien
Copyright ©

Bereits im Bau: Das Batteriewerk von Volkswagen in Sagunto / Visualisierung: Volkswagen

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagens Batteriesaprte PowerCo SE macht den nächsten Schritt beim Aufbau des globalen Batteriegeschäfts: In der spanischen Region Valencia hat das Unternehmen vor wenigen Tagen im Beisein seiner Majestät König Felipe VI, Spaniens Ministerpräsident Pedro Sánchez und dem Ministerpräsidenten der Region Valencia Ximo Puig den Startschuss für den Bau seiner zweiten Zellfabrik gegeben. Die Zellfabrik Valencia soll 2026 mit der Produktion der Einheitszelle beginnen und künftig mehr als 3000 Menschen direkt beschäftigen. Bis zu 30.000 weitere, indirekte Arbeitsplätze könnten laut einer aktuellen Studie bei Zulieferern und Partnern in Spanien initiiert werden.

Der Volkswagen Konzern hat die Batterietechnologie zu einem Kernelement seiner NEW AUTO-Strategie gemacht und mit der PowerCo ein eigenes Batterie-Unternehmen gegründet. Seit ihrem Start im Juli 2022 hat die PowerCo mit Salzgitter, Valencia und St. Thomas in Ontario/Kanada drei Standorte für Zellfabriken festgelegt, zwei davon befinden sich bereits im Aufbau.

Gigafactory Valencia: Potenzial für 60 GWh

Die jährliche Produktionskapazität liege zunächst bei 40 GWh, könne aber perspektivisch auf 60 GWh ausgebaut werden, wie Volkswagen mitteilt. Die Zellfabrik entsteht in Sagunt in unmittelbarer Nähe von Valencia auf einer Fläche von rund 130 Hektar. Zusammen mit dem geplanten Zulieferpark, der parallel zur PowerCo Fabrik entstehen wird, beläuft sich die Fläche sogar auf 200 Hektar. Mehr als drei Milliarden Euro investiert VW in den Standort.

Bei der Standortentscheidung für Valencia spielten unter anderem die Verfügbarkeit von günstigem Grünstrom, das regionale Wissenschafts- und Innovationscluster sowie die gute Verkehrsanbindung und die Nähe zu den spanischen Produktionsstandorten von Seat-Cupra eine wichtige Rolle. Die Gigafabrik Valencia werde künftig unter anderem die Fahrzeugwerke in Martorell und Pamplona mit Einheitszellen beliefern.

Wir gehen mit der PowerCo auf die Überholspur. Gerade erst haben wir den Grundstein für den zweiten Gigafabrik-Standort der PowerCo in Valencia gelegt, und machen schon den nächsten Schritt mit der Ankündigung einer weiteren Gigafabrik in St. Thomas, Kanada“, sagt Thomas Schmall, Konzernvorstand Group Technology und Aufsichtsratsvorsitzender der PowerCo SE. „Wir wollen die PowerCo zu einem Global Player im Batteriegeschäft machen und mit nachhaltig gefertigten Batteriezellen den Weg für eine bessere Mobilität ebnen. Die Gigafabrik Valencia ist dafür ein wichtiger Meilenstein“, so Schmall.

Das Batterieunternehmen PowerCo strebt in Valencia die Fertigung von nachhaltigen Batteriezellen an. Daher erfolge die Energieversorgung der Zellfabrik vollständig mit Grünstrom aus Sonne und Wind, u.a. über einen 250 Hektar großen Solarpark in unmittelbarer Nähe des Werks, wie VW hervorhebt. Der Rohstoffkreislauf soll perspektivisch direkt auf dem Gelände der Zellfabrik geschlossen werden.

10-Milliarden-Investitionsprogramm zur Elektrifizierung Spaniens

Die Gigafabrik Valencia ist zentraler Bestandteil des 10-Milliarden-Euro-Investitionsprogramms mit dem Namen „Future: Fast Forward“, dass der Volkswagen Konzern zusammen mit der PowerCo, der spanischen Tochtergesellschaft Seat und 49 weiteren Partnern im vergangenen Jahr angekündigt hatte. Als Teil des Plans wird Volkswagen im Rahmen des sogenannten PERTE-Beihilfenprogramms für elektrische und vernetzte Fahrzeuge auch seine Autofabriken in Martorell und Pamplona elektrifizieren.

Die PowerCo bündelt das globale Batteriegeschäft des Volkswagen Konzerns entlang der gesamten Wertschöpfungskette – von der Rohstoffversorgung über die Entwicklung bis zum Aufbau und Betrieb der Gigafabriken. Bis 2030 soll die PowerCo mehr als 20 Milliarden Euro Jahresumsatz erwirtschaften.

Quelle: Volkswagen – Pressemitteilung vom 17.03.2023

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Tesla rutscht im globalen Absatz weiter ab

Tesla rutscht im globalen Absatz weiter ab

Sebastian Henßler  —  

Teslas Absatz bricht in Europa stark ein, auch China und die USA zeigen Schwäche. Neue Rivalen drängen in den Markt – und der Wettbewerbsdruck steigt spürbar.

Cover Image for Dieses E-Auto kann man auch selbst reparieren

Dieses E-Auto kann man auch selbst reparieren

Michael Neißendorfer  —  

Ein studentisches Team der TU/ecomotive Eindhoven hat ein besonders nachhaltiges Elektroauto entwickelt, das man auch selber reparieren könnte.

Cover Image for Opel Astra Facelift: Und endlich leuchtet der Blitz

Opel Astra Facelift: Und endlich leuchtet der Blitz

Michael Neißendorfer  —  

Opel illuminiert im Astra-Facelift seinen ikonischen Blitz. Und die Elektro-Version könnte einen größeren Akku und somit mehr Reichweite erhalten.

Cover Image for Škoda Elroq gewinnt Hauptpreis bei Carwow Awards 2026

Škoda Elroq gewinnt Hauptpreis bei Carwow Awards 2026

Sebastian Henßler  —  

Škoda gewinnt mit dem Elroq den Carwow Haupttitel 2026 und zeigt, wie bezahlbare Elektromobilität und alltagstaugliches Design zusammenwirken.

Cover Image for HUK-E-Barometer: Die Lust am Elektroauto kehrt zurück

HUK-E-Barometer: Die Lust am Elektroauto kehrt zurück

Wolfgang Gomoll  —  

Nach kurzer Flaute wächst bei Autokäufern wieder die Bereitschaft, sich von Benzin- und Dieselmotoren zu verabschieden. Das zeigt das aktuelle HUK-E-Barometer.

Cover Image for Nio: Kräftiges Quartalsplus, aber weiter rote Zahlen

Nio: Kräftiges Quartalsplus, aber weiter rote Zahlen

Daniel Krenzer  —  

Noch scheint es schwer vorstellbar, dass Nio in Kürze tatsächlich erstmals einen Quartalsgewinn einfahren könnte.