Mit einem Fördertopf in Höhe von drei Milliarden Euro will die Bundesregierung den Elektroautokauf ankurbeln und vor allem Haushalte mit kleinem oder mittlerem Einkommen beim Kauf eines Stromers unterstützen. Die Unternehmensberatung Deloitte warnt davor, dass auch chinesische Hersteller von der Elektroauto-Kaufprämie profitieren könnten.
Ab dem kommenden Jahr sollen insgesamt drei Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds (KTF), bei dem es sich um einen Sondertopf des Bundes handelt, als Prämie für den Kauf oder das Leasing von batterieelektrischen Autos und Plug-in-Hybriden genutzt werden.
Während die Details der Bezuschussung derzeit noch in Klärung sind, ist eine Förderung für Haushalte mit einer Einkommensgrenze von 80.000 Euro vorgesehen, die mit einem Kind um 5000 Euro steigt, bei mehr Kindern bei 90.000 Euro liegt. Beginnend mit der Basisförderung von 3000 Euro, steigt die Prämie mit einem Kind auf 3500 Euro und beträgt bei mehreren Kindern 4000 Euro.
Nach der Einschätzung der Unternehmensberatung Deloitte könnten durch die Förderung jährlich bis zu 180.000 Elektrofahrzeuge abgesetzt werden. Ein Großteil davon könnten reine E-Autos sein. Der Deloitte-Autoexperte Harald Proff äußerte gegenüber der Nachrichtenagentur DPA Bedenken, dass die Förderung chinesischen Autoherstellern zugutekommen könnte, da der Bedarf an Elektroautos durch die deutsche Produktion nicht vollständig abgedeckt werden könne. Der Experte schlägt daher vor, die Förderung an die Herstellungsregion zu knüpfen.
„Um die europäische Automobilwirtschaft tatsächlich zu fördern, müssen jedoch Local-Content-Kriterien definiert werden, damit wir nicht Gefahr laufen, mit deutschen Steuergeldern Importfahrzeuge aus China zu subventionieren“, erklärte Proff. Die sogenannten Local-Content-Regelungen schreiben vor, wie groß der Anteil der Produktion in einem Land bzw. einer Region sein muss.
Nach dem derzeitigen Stand sieht die Bundesregierung keine derartigen Local-Content-Kriterien vor. Auf der Webseite des Umweltministeriums heißt es indessen, der Bund wolle „schnellstmöglich“ EU-konforme Kriterien und tragfähige EU-Präferenzregelungen erarbeiten und diese Vorgaben später in das laufende Förderprogramm integrieren.
Quelle: Der Spiegel – Deutsche E-Auto-Kaufprämie könnte auch chinesischen Herstellern nützen





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