Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment

Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment
Copyright ©

Cupra / Press-Inform

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Kurz vor dem Start in ein weiteres Wettbewerbsjahr auf dem europäischen Elektroautomarkt bereitet Cupra den Verkaufsbeginn des Raval vor. Das kompakte Elektroauto soll ab Februar erhältlich sein und nach Unternehmensangaben bei rund 26.000 Euro starten. Mit dieser Preisvorstellung zielt die Marke darauf ab, im dichten Segment kleiner Elektroautos neue Bewegung zu schaffen. Zugleich wächst der Druck auf europäische Hersteller, die Kosten in der Produktion weiter zu senken und Angebote zu entwickeln, die für eine breitere Käuferschicht attraktiv sind.

Cupra setzt den Schwerpunkt bewusst auf bezahlbare Elektromobilität, ohne das eigene sportliche Markenbild aufzugeben. Der angekündigte Einstiegspreis, der noch nicht final feststeht, soll das Modell als „echten Herausforderer“ positionieren, wie das Unternehmen formuliert. Markus Haupt, Chef der Marke, erklärte im Rahmen der Vorstellung, der Raval solle „die nächste Ära der elektrischen Mobilität prägen und E-Autos für eine neue Generation zugänglich machen“. Damit spricht er eine Zielgruppe an, die Wert auf dynamisches Design, klar erkennbare Leistung und gleichzeitig erschwingliche Technik legt.

Cupra Raval: Begründer der VW-Reihe für elektrische Stadtautos

Das Modell eröffnet zugleich eine neue Produktfamilie innerhalb des Volkswagen-Konzerns. Die Reihe elektrischer Stadtautos entsteht bei Seat beziehungsweise Cupra und wird im Konzernverbund als strategische Grundlage genutzt, um die Produktionskosten zu reduzieren. Der Raval führt diese Familie an, gefolgt vom VW ID Polo, der 2026 erscheinen soll. Parallel entstehen weitere kompakte Elektro-Crossover, darunter der ID Cross und der Skoda Epiq, die im Werk Pamplona gefertigt werden. Die Produktion des Raval selbst findet im traditionsreichen Martorell-Werk nahe Barcelona statt, was das Standortnetzwerk in Spanien zusätzlich stabilisiert.

Beim technischen Aufbau greift Cupra auf die MEBplus-Plattform des Konzerns zurück, die für frontgetriebene Modelle ausgelegt ist. Der Radstand von 2600 Millimetern fällt deutlich kürzer aus als bei der bekannten MEB-Basis. Die Entwickler wollen damit ein spürbar agileres Fahrverhalten erreichen. Mit einer Länge von 4046 Millimetern liegt der Wagen leicht oberhalb von Wettbewerbern wie dem Renault 5 oder dem BYD Dolphin Surf, bleibt aber klar im Bereich kompakter Stadtmodelle. Die Konstruktion folgt dem Anspruch, ein sportlich ausgelegtes Elektroauto für den Alltag zu liefern, ohne den Schwerpunkt der Marke aus dem Blick zu verlieren.

Cupra Raval Extreme Ausführung soll Maßstäbe setzen

Zum Marktstart wird das Modell in drei Varianten angeboten. Die Versionen Dynamic und Dynamic Plus leisten jeweils 155 Kilowatt und sollen bis zu 450 Kilometer Reichweite ermöglichen. Darüber hinaus wird eine sportlich zugeschnittene Extreme-Ausführung angeboten, die 166 Kilowatt liefert und rund 400 Kilometer schaffen soll. Sie erhält zusätzliche Technik wie eine DCC-Sportaufhängung, ein abschaltbares Stabilitätsprogramm, größere 19-Zoll-Räder mit breiten Reifen und ein elektronisches Sperrdifferenzial für mehr Traktion. Damit unterscheidet sich das Topmodell deutlicher vom Basispaket, bleibt aber weiterhin in einem Preisbereich, den Cupra als wettbewerbsfähig bezeichnet.

Durch den kalkulierten Einstiegspreis positioniert Cupra den Raval unterhalb des Renault 5, der in Deutschland mit der 40-Kilowattstunden-Batterie bei 28.000 Euro beginnt. Günstigere Ausführungen sind in anderen europäischen Ländern erhältlich. Neben dem Standardmodell bietet Renault den Alpine A290 an, der als leistungsorientierter Ableger zu Preisen ab 39.000 Euro vermarktet wird. Marktbeobachter verweisen darauf, dass der Renault 5 bereits über 60.000 Verkäufe in Europa erzielt hat und damit den Wettbewerb im Segment maßgeblich prägt. Vor diesem Hintergrund richtet Cupra das Augenmerk darauf, ein Angebot zu schaffen, das sowohl preislich als auch technisch in diesen Umfeld passt und neue Kundengruppen erschließen könnte.

Quelle: Automotive News Europe – Cupra’s €26,000 Raval takes aim at Renault 5 in Europe’s small EV market

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

IEA: Autoindustrie muss tiefgreifenden Veränderungen standhalten

IEA: Autoindustrie muss tiefgreifenden Veränderungen standhalten

Tobias Stahl  —  

In einem Lagebericht analysiert die IEA den Strukturwandel in der Automobilindustrie – und empfiehlt Stellschrauben, an denen Hersteller und Länder drehen können.

Ionity: Zukunft des Schnellladens liegt in der Stadt

Ionity: Zukunft des Schnellladens liegt in der Stadt

Sebastian Henßler  —  

Ionity sieht ein Überangebot an Autobahnen, aber Lücken in Städten – und setzt daher auf urbane Standorte wie Supermärkte und Gastronomie-Ladeparks.

Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment

Cupra Raval bringt neue Dynamik ins „kleine“ E-Auto-Segment

Sebastian Henßler  —  

Cupra bringt den Raval für rund 26.000 Euro auf den Markt und setzt mit dem günstigen Einstiegspreis neue Impulse im engen Segment kleiner E-Autos.

Fastned-Chefin: Qualität des Ladens muss besser werden

Fastned-Chefin: Qualität des Ladens muss besser werden

Laura Horst  —  

Die Fastned-Deutschlandchefin bewertet die Anzahl an Schnellladesäulen entlang der deutschen Autobahnen positiv, sieht jedoch bei der Qualität Nachholbedarf.

Wie Stellantis autonomes Fahren voranbringen will

Wie Stellantis autonomes Fahren voranbringen will

Michael Neißendorfer  —  

Stellantis zeigt, wie autonome Systeme der nächsten Generation komplexen Verkehr sowie reale Fahrbedingungen bewältigen können.

Neuer Evoque wird elektrischer Kern der Range-Rover-Reihe

Neuer Evoque wird elektrischer Kern der Range-Rover-Reihe

Sebastian Henßler  —  

JLR plant den Evoque als reines E-Modell ab Ende 2027, um die erfolgreiche Baureihe strategisch zu sichern und den Umbau der Range-Rover-Reihe abzuschließen.