Audi e-tron Produktion wird zurückgefahren; e-tron Sportback verzögert sich

Audi e-tron Produktion wird zurückgefahren; e-tron Sportback verzögert sich
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Audi AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Bereits vor ein paar Tagen haben wir darüber berichtet, dass im Audi Werk Brüssel nicht alles so läuft, wie es eigentlich sollte. Man soll Schwierigkeiten haben, die Produktion seinen ersten vollelektrischen SUVs e-tron auf die geplante Stückzahl hochzufahren. 20.000 Kunden sollen bereits einen e-tron reserviert haben, heißt es. Nun heißt es warten, obwohl erste Auslieferungen bereits erfolgen.

Demnach ist Audis südkoreanischer Akku-Zulieferer LG-Chem nicht dazu in der Lage, ausreichend Batterien aus seinem Werk in Polen zu liefern. Auf Nachfrage des BR kommentierte Audi den Engpass nicht. Infolgedessen läuft die Anlage nur noch 6 Stunden pro Tag (statt mindestens 8) und angeblich wird sie bald auf vier statt auf fünf Arbeitstage reduziert.

Neben dem Engpass nutze LG Chem die derzeitige Situation wohl auch, um die Preise „nach oben zu treiben“. Mag vielleicht auch mit der Situation zwischen VW und LG Chem zusammenhängen.

LG Chem gefährdet Pläne von VW

Der Wolfsburger Autokonzern wolle gemeinsam mit dem koreanischen Zellspezialisten SK Innovation mehrere Milliarden Euro in den Bau von bis zu drei Gigafabriken in Werksnähe von VW investieren, berichtet das manager magazin.  Doch damit zeigt sich LG Chem nicht einverstanden.

Die Koreaner drohten damit, unter Umständen nicht mehr zu liefern, wenn VW mit SK Innovation in die Produktion einsteige. Und das möglicherweise ab sofort. Dies haben Manager berichtet, die mit den Verhandlungen vertraut sind.

Eine weitere Hürde für Audi ist ein Streik im ungarischen Györer Werk, der die Lieferung von Elektromotoren für den e-tron betrifft. Die Wartezeiten erstrecken sich nun über 6 Monate hinaus. Und der e-tron ist nicht als einziges Fahrzeug davon betroffen.

Audi e-tron Sportback – Verzögerung bei der Markteinführung

Mitte März haben wir geschrieben: Noch 2019 wird der Audi e-tron Sportback mit 320 kW Leistung, >500 km Reichweite (NEFZ) und Sprinter-Qualitäten von unter 4,5 Sek. auf 100 km/h erwartet. Nun scheint es später zu werden.

Statt Ende 2019 soll sich der Marktstart des zweiten Elektroautos von Audi auf das Jahr 2020 verschieben. Durchaus nachvollziehbar, da der e-tron Sportback die gleiche Plattform, Batterien und Motoren wie der e-tron verwendet und auch auf derselben Produktionslinie produziert wird. Ohne eine gesicherte Versorgung mit Batterien macht es daher gar keinen Sinn, die Produktion zu starten.

Quelle: InsideEVs – Audi E-Tron Production Stalls Out, E-Tron Sportback Delayed

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Sebastian Henßler

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Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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